Flugplatz Kitzingen

Flugplatz Kitzingen
Fliegerhorst Kitzingen
Kitzingen Army Airfield Heliport
Kitzingen (Bayern)
Kitzingen (Bayern)
Kitzingen
Kenndaten
ICAO-CodeEDGY (ehem. ETIN)[1]
FlugplatztypSonderlandeplatz
Koordinaten

49° 44′ 39″ N, 10° 12′ 27″ O

Höhe über MSL203 m  (666 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum2,4 km östlich von Kitzingen
Basisdaten
Eröffnung1917
BetreiberLuftsportclub Kitzingen e. V.
Start- und Landebahn
06/241315 m × 30 m Beton



i7 i11 i13

Der Flugplatz Kitzingen (ICAO-Code: EDGY) ist ein Sonderlandeplatz nahe Kitzingen-Etwashausen. Auf dem Gelände des heutigen Flugplatzes fand schon ab 1917 militärischer Flugbetrieb statt. In der Zeit vor und während des Zweiten Weltkrieges nutzte ihn die Luftwaffe und anschließend bis knapp zwei Jahrzehnte nach dem Ende des Kalten Kriegs diente er der U.S. Army. Inzwischen gibt es nur eine zivile Nutzung.

Geschichte

Der Fliegerhorst Kitzingen der Luftwaffe der Wehrmacht wurde 1934 angelegt. Im Jahre 1935 nahm die Fliegerhorstkommandantur ihren Dienst auf. Im Norden des Fliegerhorstes befanden sich zwei sehr große, vier große und ein mittlerer Flugzeughangar. In der nordwestlichen Ecke und hinter den Hangars waren Wirtschafts- und Unterkunftsgebäude vorhanden. Ab 1939 war hier die Stukaschule Kitzingen untergebracht. Bis November 1944 wechselten sich verschiedene Flugzeugführerschulen, mit Schwerpunkt Sturzkampfflieger und Nachtjäger, bei der Belegung des Platzes ab. Als erste fliegende aktive Einheit war hier ab 1935 die Fliegergruppe Kitzingen stationiert. Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung ausgesuchter fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) der Luftwaffe, die hier zwischen 1935 und 1945 stationiert waren.[2]

VonBisEinheitAusrüstung
1935April 1936Fliegergruppe Kitzingen
April 1936April 1939I./StG. 165 (I. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 165)Heinkel He 51, Arado Ar 65, Henschel Hs 123
Mai 1939Juli 1939I./StG. 51Junkers Ju 87B
November 1939Februar 1940Stab und I./KG 2 (Stab und I. Gruppe des Kampfgeschwaders 2)Dornier Do 17Z
März 1940Mai 1940I./KG 3Dornier Do 17Z
November 1941Februar 1942III./StG. 2Junkers Ju 87R
Oktober 1941März 1942I./ZG 26 (I. Gruppe des Zerstörergeschwaders 26)Messerschmitt Bf 110
Dezember 1941Januar 1942III./KG 77Junkers Ju 88A
April 1942Mai 1942Stab, III./KG 76Junkers Ju 88A
April 1943Juli 1943II./KG 76Junkers Ju 88A
Dezember 1944Mai 1945Stab/NJG 6 (Stab des Nachtjagdgeschwaders 6)Messerschmitt Bf 110
Januar 1945März 1945II./KG(J) 54Messerschmitt Me 262A

Am 11. April 1945 eroberte die US Army den Flugplatz. Schon ab dem 15. April wurde er durch die United States Army Air Forces (USAAF) als Advanced Landing Ground ALG R-6 in Betrieb genommen. Bis zum 8. Mai 1945 wurden von dort aus Jagdbomber des Typs Republic P-47 Thunderbolt eingesetzt, die der 405th Fighter Group der Ninth Air Force angehörten.[3] Danach betrieb die U.S. Army den Flugplatz als Army Air Force Station Kitzingen bis 1981. Im Jahr 1981 wurde der damalige hauptsächliche Nutzer, das 3rd Combat Aviation Battalion nach Giebelstadt verlegt, und der Flugplatz wurde fortan als Kitzingen Army Airfield Heliport bezeichnet. Er diente bis zum Abzug der US-amerikanischen Streitkräfte 2007 als reiner Militärflugplatz. Die Kaserne trug ab 1951 den Namen Harvey Barracks und war Standort der 3rd und später der 1st Infantry Division.

Heutige Nutzung

Mittlerweile ist er ein vom örtlichen Luftsportclub zivil betriebener Sonderlandeplatz.

Weblinks

Commons: Kitzingen Airfield – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. flugplatz-kitzingen.de
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 339–341, abgerufen am 19. September 2014.
  3. David C. Johnson: U.S. Army Air Forces Continental Airfields (ETO), D-Day to V-E Day; Research Division, USAF Historical Research Center, Maxwell AFB, Alabama (1988).

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Die Rautenflagge des Freistaates Bayern seit 1971. Das Seitenverhältnis ist nicht vorgegeben, Abbildung 3:5.
Aerial image of the Kitzingen airfield.jpg
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Luftbild des Flugplatzes Kitzingen
Bavaria location map.svg
Autor/Urheber: TUBS, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Positionskarte Bayern, Deutschland. Geographische Begrenzung der Karte: