Flughafen Brindisi

Flughafen Brindisi-Casale "Aeroporto del Salento"
Kenndaten
ICAO-CodeLIBR
IATA-CodeBDS
Koordinaten

40° 39′ 27″ N, 17° 56′ 49″ O

Höhe über MSL14 m  (46 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum3 km nördlich von Brindisi
StraßeSS16 SS379 SP41
NahverkehrBus
Basisdaten
Eröffnung1923
BetreiberS.E.A.P. - Società Esercizio Aeroporti Puglia - S.p.A.; ab 2006 Aeroporti di Puglia S.p.A.
Terminals1
Passagiere3.065.962[1] (2022)
Luftfracht71 t[1] (2022)
Flug-
bewegungen
25.563[1] (2022)
Start- und Landebahnen
05/231796 m × 45 m Asphalt
13/313048 m × 45 m Asphalt



i7 i11 i13

Der Flughafen Brindisi-Casale (italienisch Aeroporto di Brindisi-Casale – Aeroporto del Salento; IATA-Code: BDS, ICAO-Code: LIBR) ist ein internationaler Flughafen drei Kilometer nördlich von Brindisi, Italien.

Zusammen mit dem Flughafen Bari wickelt er den größten Teil des kommerziellen Luftverkehrs in Apulien ab. Die wichtigsten Verbindungen sind die nach Rom-Fiumicino und Mailand-Linate der ITA Airways.

Geschichte

Der Hafen von Brindisi diente ab 1916 als Stützpunkt für militärische Wasserflugzeuge. Neben den militärischen Anlagen entstanden zwischen 1923 und 1925 am Hafen auch Abfertigungseinrichtungen für zivile Flugboote, die in den 1920er Jahren in Italien bei der Abwicklung des kommerziellen Flugverkehrs im Vordergrund standen. Konventionelle Landflugzeuge nutzen seinerzeit den knapp zehn Kilometer westlich von Brindisi gelegenen Flugplatz San Vito dei Normanni. Ab 1928 war Brindisi eine wichtige Station für kommerzielle Flüge nach Albanien, Griechenland, die Türkei und in den Orient. Zwischen 1931 und 1937 erweiterte man die an der Hafeneinfahrt von Brindisi gelegenen Einrichtungen, indem man unmittelbar nördlich einen Flugplatz für Landflugzeuge einrichtete, womit beide Arten von Flugzeugen an einer zusammenhängenden Anlage abgefertigt werden konnten. Im Zweiten Weltkrieg stand die militärische Nutzung im Vordergrund, kommerzielle Flüge wurden aber noch bis 1943 durchgeführt. Von November 1941 bis September 1943 befand sich eine Fliegerhorstkommandantur der Luftwaffe der Wehrmacht hier. Aufgrund seiner Lage wurde er für Transportflüge über das Mittelmeer genutzt. Dazu waren hier Einheiten mit Junkers Ju 52 Transportflugzeugen, wie die III./KG z.b.V. 1, die KGr. z.b.V. 800, die KGr. z.b.V. 400, die KGr. z.b.V. 600 und die KGr. z.b.V. 102 abwechselnd stationiert.[2]

Im Jahr 1947 überließ man einen Teil im Westen des Flughafengeländes ganz der zivilen Luftfahrt. Dort entstand ein Passagierterminal mit Vorfeld und sonstigen Einrichtungen. Die italienische Luftwaffe blieb dennoch Eigentümerin des Flughafens. Im Süden und Osten des Geländes stationierte sie bis 1994 Kampfflugzeuge und bis 2012 Rettungshubschrauber. Seit 1994 wird der militärische Teil vorwiegend von den Vereinten Nationen genutzt. Dort befindet sich ein großes Logistikzentrum des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (United Nations Logistics Base - UNLB und United Nations Humanitarian Response Depot - UNHRD), weswegen der Flughafen auch ein Drehkreuz des Humanitären Flugdienstes der Vereinten Nationen ist. Der militärische Teil ist durch eine Rollbahn weiterhin mit den ehemaligen Abfertigungseinrichtungen für Flugboote am Hafen verbunden, wodurch das Logistikzentrum auch Seetransporte abwickeln kann.

Im Jahr 2005 übergab die italienische Luftwaffe den Flughafen Brindisi der Zivilluftfahrtbehörde ENAC, behielt sich jedoch die militärische Mitnutzung vor. Den Betrieb des zivilen Teiles übernahm die apulische Flughafengesellschaft SEAP.

Verkehrszahlen

Quelle: Assaeroporti[1]
Quelle: Assaeroporti[1]
Flughafen Brindisi – Verkehrszahlen 2000–2019[1]
JahrFluggastaufkommenLuftfracht (Tonnen)
(mit Luftpost)
Flugbewegungen
20192.697.7491121.913
20182.478.8565621.049
20172.321.1478918.872
20162.329.5091518.955
20152.258.2922818.042
20142.163.7421217.257
20131.992.7221516.113
20122.101.0456717.692
20112.058.0577517.340
20101.606.32215414.528
20091.091.27035911.465
2008984.30013112.581
2007929.85425611.169
2006815.54152310.696
2005794.37873610.688
2004765.7538049.603
2003716.5441.9139.244
2002629.2183568.076
2001611.9962558.350
2000614.14031410.550

Zwischenfälle

  • Am 27. Januar 1959 verließ eine Avro Tudor IV „Super Trader“ der Air Charter Limited (Luftfahrzeugkennzeichen G-AGRG) bei starkem Seitenwind während des Starts die Startbahn; danach riss das linke Hauptfahrwerk ab. Die auf dem Weg nach Australien befindliche Frachtmaschine explodierte und brannte aus, wobei zwei der sechs Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.[3]
  • Am 9. Juli 1962 schlug eine Douglas DC-4-1009 der libanesischen Trans Mediterranean Airways (OD-AEC) nach dem Abheben vom Flughafen Brindisi 2200 m hinter dem Startbahnende im Meer auf. Mit der auf dem Weg zum Flughafen Beirut befindlichen Frachtmaschine konnte nach dem Ausfall zweier Triebwerke die Höhe nicht mehr gehalten werden. Hinzu kam Übermüdung der sechsköpfigen Besatzung, die bei dem Unfall getötet wurde.[4]

Bilder

Weblinks

Commons: Brindisi Airport – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Daten 2022; Format PDF assaerporti.com, italienisch; abgerufen am 29. Mai 2023
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935-45, Italy, Sicily and Sardinia, S. 33–34, abgerufen am 28. Juni 2019.
  3. Unfallbericht Tudor G-AGRG, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 21. Januar 2016.
  4. Unfallbericht DC-4 OD-AEC, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 14. August 2021.

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Reale velivolo delle Frecce Tricolori (restaurato, revisionato e riconfigurato dal maresciallo Giuseppe De Cristofaro nel 2006 - cristof42@vodafone.it) posto come gate guardian dell'Aeroporto di Brindisi (Aeroporto del Salento)
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Terminal des Fulhafens Brindisi (BDS).
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Real velivole of the Frecce Tricolori put as gate guardian at Brindisi Airport (Salento Airport), Italy
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