Fliegerhorst Heiligenbeil

Der Fliegerhorst Heiligenbeil war ein Fliegerhorst der Luftwaffe der Wehrmacht nahe dem ostpreußischen Heiligenbeil.

Geschichte

Der Fliegerhorst wurde zwischen 1935 und 1936 neu angelegt. Im Nordwesten entstanden zwei sehr große, drei große, ein mittlerer und ein großer Reparaturhangars. Hier befanden sich auch weitere Wirtschafts- und Unterkunftsgebäude. Im Süden befanden sich nochmal ein großer und ein mittlerer Hangar. Insgesamt umfasste der Fliegerhorst um die 100 Gebäude. Mit dem Einzug der Fliegerhorstkommandantur am 1. Oktober 1936 begann der Flugbetrieb. Als erste fliegende Einheit war hier, ab April 1936, die III./KG 153 stationiert. Auch waren hier verschiedene Flugzeugführerschulen und von 1939 bis 1941 das Flieger-Ausbildungs-Regiment 31 beheimatet.

Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung aller fliegender aktiver Einheiten (ohne Schul- und Ergänzungsverbände) der Luftwaffe, die hier zwischen 1936 und 1945 stationiert waren.[1]

VonBisEinheitAusrüstung
April 1936April 1939III./KG 153 (III. Gruppe des Kampfgeschwaders 153)Junkers Ju 52/3m, Junkers Ju 86, Dornier Do 17
Mai 1939Oktober 1939II., III./KG 3Dornier Do 17Z
August 1939September 1939I./JG 1 (I. Gruppe des Jagdgeschwaders 1)Messerschmitt Bf 109E
Juni 1941Juli 1941Stab, III./KG 77Junkers Ju 88A
August 1941Oktober 1941III./KG 76Junkers Ju 88A
Dezember 1941Dezember 1941II./KG 30Junkers Ju 88A
Dezember 1941Dezember 1941KGr. z.b.V. 800 (Kampfgruppe zur besonderen Verwendung 800 (Transportflieger))Junkers Ju 52/3m
Dezember 1941Dezember 1941Verbindungsstaffel 2
Januar 1942Februar 1942I./KG 77Junkers Ju 88A
April 1942April 1942KGr. z.b.V. 4Junkers Ju 52/3m
April 1942Mai 1942KGr. z.b.V. 5Junkers Ju 52/3m, Heinkel He 111
August 1942August 1942III./LG 1 (III. Gruppe des Lehrgeschwaders 1)Junkers Ju 88A-4
September 1942September 1942III./KG 6Junkers Ju 88A-4
Januar 1943Februar 1943I./JG 26Focke-Wulf Fw 190A-4
Februar 1943März 1943I./JG 54Focke-Wulf Fw 190A-4, Focke-Wulf Fw 190A-5, Messerschmitt Bf 109G-2
Januar 1944Juli 1944II./KG 77Junkers Ju 88A-4
Juli 1944August 1944I./KG 53Heinkel He 111H-16, Heinkel He 111H-20
Oktober 1944Oktober 1944NSGr. 11 (Nachtschlachtgruppe 11)Heinkel He 50, Arado Ar 66
Dezember 1944Februar 19452./NAGr. 4 (2. Staffel der Nahaufklärungsgruppe 4)Messerschmitt Bf 109G-6, Messerschmitt Bf 109G-8
Januar 1945Februar 1945I./SG 3 (I. Gruppe des Schlachtgeschwaders 3)Focke-Wulf Fw 190F-8
März 1945März 1945II./JG 54Focke-Wulff Fw 190A, Focke-Wulff 190D

Am 24./25. März 1945 besetzten sowjetische Truppen das Gelände des Fliegerhorstes. Seit 1945 gehört Heiligenbeil, das 1947 in Mamonowo (russisch Мамоново) umbenannt wurde, zur russischen Oblast Kaliningrad.

Einzelnachweise

  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 275–276, abgerufen am 7. September 2014.

Koordinaten: 54° 28′ 27,8″ N, 19° 57′ 46,4″ O