Flexicoil-Federung
Als Flexicoil-Federung[1] (Flexicoil-Bauweise[2], Flexicoil-Konstruktion[3], Flexicoil-Prinzip[4], Flexicoil-Wirkung[5][6][7][8]) bezeichnet man die Anwendung einer Schraubendruckfeder, deren Endwindungen sich im Gebrauch gegeneinander nicht nur auf der Schraubenachse, sondern auch senkrecht dazu gegeneinander verschieben.
Sie wird typischerweise als Sekundärfederung in Eisenbahn-Drehgestellen verwendet, weil mit ihr die Drehgestell-Masse durch den Wegfall der Wiege 400 bis 700 kg kleiner wird.[3] “Die Sekundärfederelemente übernehmen sowohl die Kastenabstützung als auch das Ausdrehen” des Drehgestells.[3] Ihre Enden (mehrere Federn sind i. d. R. an den Drehgestellseiten, also auf einem relativ großen Radius um die Drehachse Wagenkasten-Drehgestell angeordnet) verschieben sich beim Ausdrehen seitlich gegeneinander. Die Schraubenachse nimmt beim Verschieben S-Form an. Dafür, dass diese Verformung ertragbar ist, muss die Schraubenfeder relativ lang bzw. weich sein.[5][6][7] Bei Gefahr des Ausknickens werden zwei in die Feder hineinreichende Stützen (sogenannte Führungskernstücke[8]), verwendet.[6][9]
Bei modernen Eisenbahn-Personenwagen wird die Flexicoil-Federung dann verwendet, wenn auf die ebenfalls seitlich auslenkbaren, komfortableren, aber sowohl in der Anschaffung wie im Unterhalt ungünstigeren Luftfedern verzichtet werden kann. Bei modernen Triebfahrzeugen wird heute vorwiegend Flexicoil-Federung angewendet.[8]
Firmenname eines Herstellers von landwirtschaftlichen Maschinen
Die Firma flexicoil ist ein Händler von landwirtschaftlichen Maschinen, der flexicoil im Namen führt.[10] Diese und andere Firmen verkaufen eine Maschine zur Bodenbearbeitung mit einer Rolle, die die Form einer Schraubenfeder hat, mit den Produktnamen flexicoil packer oder coil packer.[11]
Einzelnachweise
- ↑ tram-bus-basel.ch: Flexicoil-Federung Glossar: Flexicoil-Federung
- ↑ www.waggonfabrik.eu – Lok Maxima der Sächsischen Waggonfabrik: Ausdrehwinkel bis 5° wird durch Sekundärfedern in Flexicoil-Bauweise ermöglicht.
- ↑ a b c Rainer Kratochwille: Zum Nutzen schaltbarer Schlingerdämpfer in Trassierungselementen mit veränderlicher Gleiskrümmung. Seite 22: Flexicoil-Konstruktion
- ↑ www.waggonfabrik.eu – Lok Maxima der Sächsischen Waggonfabrik: konnte auf die kostentreibenden und schweren Bauteile verzichtet werden: Das Flexicoil-Prinzip.
- ↑ a b Flexicoilfeder. In: Lexikon Eisenbahn. 6., bearbeitete und ergänzte Auflage. transpress, Berlin 1981, S. 300.
- ↑ a b c Karl Sachs: Elektrische Triebfahrzeuge. Ein Handbuch für die Praxis sowie für Studierende. Band 1. Springer-Verlag, Wien 1973, 3.8. Drehzapfen und Druckstützen, S. 647–650.
- ↑ a b Wolfgang Messerschmidt: Lokomotiv-Technik im Bild. Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven. Motorbuch, Stuttgart 1991, ISBN 3-613-01384-3, S. 59.
- ↑ a b c Johannes Feihl: Die Diesellokomotive. Aufbau - Technik - Auslegung. 1. Auflage // Reprint der 2. Auflage 2009. transpress, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-613-71535-6, 6.2 Triebdrehgestelle und deren Auslenkung, S. 135 ff.
- ↑ www.waggonfabrik.eu – Lok Maxima der Sächsischen Waggonfabrik: Das Flexicoil-Prinzip mit einer Abbildung: Die beiden leicht bombierten Führungskernstücke sind oben und unten mit den gegeneinander federnden Teilen fest verbunden. Die Schraubenachse nimmt S-förmige Gestalt (rechts) bei gegenseitiger Querverschiebung dieser Teile und ebener, aber radial gefangener Auflage auf ihnen an.
- ↑ flexicoil.com: Webseite mit Firmenlogo flexicoil, abgerufen am 12. Juli 2023
- ↑ Weaver Bros. Auctions LTD.: Webseite mit Bild eines flexicoil packers, abgerufen am 13. Juli 2023
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