Flamarens

Flamarens
StaatFrankreich
RegionOkzitanien
Département (Nr.)Gers (32)
ArrondissementCondom
KantonLectoure-Lomagne
GemeindeverbandCommunes de la Lomagne Gersoise
Koordinaten44° 1′ N, 0° 48′ O
Höhe77–212 m
Fläche14,36 km²
Einwohner157 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte11 Einw./km²
Postleitzahl32340
INSEE-Code
Websitewww.flamarens.fr

Schloss Flamarens zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Flamarens ist eine französische Gemeinde mit 157 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Gers in der Region Okzitanien (vor 2016: Midi-Pyrénées). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Condom und zum Kanton Lectoure-Lomagne (bis 2015: Kanton Miradoux).

Die Einwohner werden Flamalingois und Flamalingoises genannt.[1]

Geographie

Flamarens liegt circa 34 Kilometer östlich von Condom in der Lomagne in der historischen Provinz Armagnac an der nordöstlichen Grenze zum benachbarten Département Tarn-et-Garonne.

Umgeben wird Flamarens von den fünf Nachbargemeinden:

Sistels
(Tarn-et-Garonne)
Saint-Antoine
MiradouxKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtMansonville
(Tarn-et-Garonne)
Peyrecave

Gewässer

Flamarens liegt im Einzugsgebiet des Flusses Garonne.

Der Ruisseau de Sirech, ein Nebenfluss der Garonne, entspringt in Flamarens.

Nebenflüsse der Auroue durchqueren das Gebiet der Gemeinde,

  • der Ruisseau de Caussiac zusammen mit seinem Nebenfluss,
    • dem Ruisseau de Montret, und
  • der Ruisseau du Métau.

Außerdem wird Flamarens von Nebenflüssen des Arrats bewässert,

  • dem Ruisseau de Pourchet zusammen mit seinem Nebenfluss,
    • dem Ruisseau de Pitoulens zusammen mit seinem Nebenfluss,
      • dem Ruisseau de Meynard, und
  • dem Ruisseau de la Teulère.[2]

Geschichte

Der Name der Gemeinde hat seinen Ursprung im fränkischen Eigennamen „Flamarus“ oder „Flamarius“. Die Endung „ens“ weist auf ein gotisches oder fränkisches Besitztum im fünften bis sechsten Jahrhundert hin, für gewisse Experten allerdings auf ein gallorömisches Landgut.

Die Geschichte der Flamarens reicht bis ins Frühmittelalter zurück. Aber seit dem Altertum hat der Mensch die Gegend besiedelt, wie die an verschiedenen Stellen gefundenen Steinwerkzeuge der Jungsteinzeit belegen. Reste einer gallorömischen Villa wurden 1970 im Weiler Maynard entdeckt.[3]

Das Dorf Flamarens scheint sich in mehreren aufeinanderfolgenden Stufen gebildet zu haben. Ein erstes Castelnau soll östlich der Burg in dessen Verlängerung auf derselben Ebene errichtet worden sein. Ein Castelnau (deutsch Neuburg, okzitanisch castèl nòu, im Vulgärlatein castellum novum) ist ein Dorf oder eine Stadt, die im Mittelalter in der Nähe einer Burg gegründet wurde. Der auf der anderen Seite der Landstraße gelegene Vorort hat sich dann anschließend entwickelt. Schließlich umsäumte eine Stadtmauer die gesamte Siedlung. Diese ist im Norden und Süden des Dorfes noch sichtbar und weist Merkmale einer Bauweise des Ende des 13. oder Anfang des 14. Jahrhunderts auf. Ende des 15. Jahrhunderts und zu Beginn des folgenden scheint das Dorf teilweise zugunsten der umliegenden Weiler entvölkert gewesen zu sein.[4]

Einwohnerentwicklung

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 545. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei zwischenzeitlichen Erholungsphasen bis zur ersten Dekade des 21. Jahrhunderts auf ihren tiefsten Stand von 115 Einwohnern, bevor eine Wachstumsphase einsetzte, die heute noch anhält.

Jahr196219681975198219901999200620112019
Einwohner227189164168145146115125157
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[5] INSEE ab 2011[6]

Sehenswürdigkeiten

Ehemalige Pfarrkirche Saint-Saturnin

Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert erbaut und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts von Arnaud de Grossoles, Seigneur von Flamarens, und Neffe von Hérard de Grossoles, Bischof von Condom, im gotischen Stil wieder aufgebaut. Die Fertigstellung war im Jahre 1545, wie das Datum über dem Eingangsportal belegt. Es ist auf lockerem Land gebaut, das größtenteils aus Aufschüttung besteht. Dies erklärt die sukzessiven Einstürze des Gewölbes im Laufe der Jahrhunderte und die Arbeiten, die für zahlreiche Wiederaufbauten notwendig war. Das Gewölbe stürzte 1971 erneut ein. Die Ruinen der alten Kirche sind seit 1993 Bestandteil des Ergänzungsinventars der historischen Denkmäler. Seit dieser Zeit wird daran gearbeitet, das Gebäude schrittweise zu stabilisieren und zu rekonstruieren. Die Kirche ist seit dem 28. Juni 1993 als Monument historique eingeschrieben. Seit dieser Zeit wird daran gearbeitet, das Gebäude schrittweise zu stabilisieren und zu rekonstruieren.

Die Pfarrkirche von Flamarens ist dem heiligen Saturnin gewidmet. Es ist im Flamboyant-Stil errichtet. Es besteht aus einem rechteckigen Kirchenschiff mit vier Jochen Länge und vier Seitenkapellen verschiedener Größen. Die Apsis ist fünfeckig geschnitten und zwei Sakristeien befinden sich zu beiden Seiten. Im Nordwesten des Gebäudes grenzt ein runder Turm an den Glockengiebel, mit vier rundbogenförmigen Aussparungen. Die Kirche wurde aus mittelgroßem Kalkstein aus lokaler Förderung erbaut. Das Gewölbe und das Dach sind noch verschwunden. Das Eingangsportal ist aus der Frührenaissance. Der Eingang wird von Säulen mit verzierten Kapitellen flankiert.[7][8]

Schloss Flamarens

Ein castrum wurde im Jahre 1289 in den Schriften erwähnt. Seine Ursprünge gehen somit auf eine Burg bis in das 13. Jahrhundert zurück. Es folgten Erweiterungen und Änderungen in den folgenden Jahrhunderten. Im Juni 1943 wurde das Schloss teilweise durch einen Brand als Folge eines Blitzeinschlags zerstört. Das Schloss ist seit dem 9. März 1965 als Monument historique klassifiziert.[9][10]

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Schloss Flamarens

Wirtschaft und Infrastruktur

Flamarens liegt in der Zone AOC des Weinanbaugebiets des Brulhois (rosé, rouge).[11]

Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[12]
Gesamt = 15
Logo des Jakobswegs

Sport und Freizeit

Verkehr

Flamarens ist über die Routes départementales 40, 49 (Tarn-et-Garonne: 30) und 953, die ehemalige Route nationale 653, erreichbar.

Persönlichkeiten

Pierre Benoit (1932)
Charles de Mazade

Weblinks

Commons: Flamarens – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Gers (Französisch) habitants.fr. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  2. Ma commune : Flamarens (Französisch) Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  3. Flamarens (Französisch) In: Société Archéologique et Historique du Gers - TOME 2 - COMMUNES DU DEPARTEMENT DU GERS - L’ARRONDISSEMENT DE CONDOM. Gemeinde Flamarens. Dezember 2014. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  4. Anaïs Comet: Village de Flamarens (Französisch) Französisches Kultusministerium. 31. Oktober 2018. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  5. Notice Communale Flamarens (Französisch) EHESS. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  6. Populations légales 2016 Commune de Flamarens (32131) (Französisch) INSEE. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  7. Anaïs Comet: Église paroissiale Saint-Saturnin (Französisch) Französisches Kultusministerium. 28. Mai 2019. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  8. Ancienne église (Französisch) Französisches Kultusministerium. 15. Mai 2019. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  9. Château (Französisch) Französisches Kultusministerium. 28. Mai 2019. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  10. Château (Französisch) Französisches Kultusministerium. 15. Mai 2019. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  11. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit (Französisch) Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  12. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Flamarens (32131) (Französisch) INSEE. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  13. GR® 65, le chemin de Compostelle via le Puy (Französisch) Fédération française de la randonnée pédestre. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  14. Jean Tartanac (Französisch) Französische Nationalversammlung. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  15. Pierre BENOIT (Französisch) Académie française. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  16. Charles de MAZADE (Französisch) Académie française. Abgerufen am 22. Dezember 2019.

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