Flachschotige Gänsekresse

Flachschotige Gänsekresse
Systematik
Eurosiden II
Ordnung:Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie:Kreuzblütler (Brassicaceae)
Tribus:Arabideae
Gattung:Gänsekressen (Arabis)
Art:Flachschotige Gänsekresse
Wissenschaftlicher Name
Arabis nemorensis
(Hoffm.) W.D.J.Koch

Die Flachschotige Gänsekresse (Arabis planisiliqua(Pers.) Rchb.; inkl. Arabis nemorensis(Wolf ex Hoffm.) W.D.J. Koch; Syn.: Arabis gerardiW.D.J. Koch) ist ein Vertreter der Gänsekressen (Arabis).

Beschreibung

Die Flachschotige Gänsekresse ist eine ein- bis zweijährige Pflanze. Sie erreicht Wuchshöhen von 50 bis 80 cm. Die Stängel sind unten mit sitzenden, anliegenden Haaren bedeckt, nach oben zu kahl. Sie haben bis weit über 50 Stängelblätter, die sich überlappen. Der Blattgrund ist herz- oder pfeilförmig, die Öhrchen sind angedrückt und stängelumfassend.

Die Kronblätter sind 4 bis 5 mm lang. Blütezeit ist Mai bis Juli, die Bestäubung erfolgt durch Insekten oder Selbstbestäubung.

Die Schote ist aufrecht, dem Stängel angedrückt, zusammengedrückt und 3 bis 5 cm lang, und 0,6 bis 0,9 mm breit. Die Fruchtklappen sind flach, über den Samen höckrig, die Mittelader ist fast fehlend. Der Griffel ist 1 mm lang. Die Samen sitzen in einer Reihe, springen also bis zur Mitte der Scheidewand vor und bilden eine Längszeile. Die Samen sind an der Spitze geflügelt.

Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 16.[1]

Vorkommen

Die Flachschotige Gänsekresse gilt als Pflanze der Urstromtäler. In Mitteleuropa ist sie selten. In Thüringen, Sachsen, Kärnten und möglicherweise Salzburg ist sie ausgestorben.

Sie wächst in feuchten Wiesen und lichten Auwäldern auf feuchten, nährstoffreichen Böden. Sie ist auf die colline Höhenstufe beschränkt. Sie ist eine Charakterart der Ordnung Molinietalia und kommt besonders in Gesellschaften des Verbands Cnidion, aber auch in lichten Gesellschaften des Verbands Alno-Ulmion vor.[1]

Systematik

Man kann zwei Unterarten unterscheiden:

  • Arabis planisiliqua subsp. nemorensis(Wolf ex Hoffm.) Soják: Sie kommt in Europa von Mittel- bis Südost- und Osteuropa vor.[2]
  • Arabis planisiliqua subsp. planisiliqua: Sie kommt in Europa im Süden von Spanien, Portugal, Frankreich bis Italien, Sardinien und Korsika vor.[2]

Literatur

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
  • Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 466–467.
  2. a b Jaakko Jalas, Juha Suominen: Atlas florae europaeae. Band 10 Cruciferae (Sisymbrium to Aubrieta). Seite XX, Helsinki 1994. ISBN 951-9108-09-2

Weblinks