Flögeln
Flögeln Stadt Geestland | |
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Koordinaten: | 53° 40′ N, 8° 48′ O |
Höhe: | 0 m ü. NHN |
Fläche: | 25,26 km²[1] |
Einwohner: | 631 (5. Mrz. 2018) |
Bevölkerungsdichte: | 25 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2015 |
Postleitzahl: | 27624 |
Vorwahl: | 04745 |
Lage von Flögeln in Geestland | |
St.-Pauli-Kirche |
Flögeln ist eine Ortschaft der Stadt Geestland im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.
Geografie
Lage
Flögeln liegt im nördlichen Elbe-Weser-Dreieck ca. 20 km nordöstlich von Bremerhaven. Der Ort befindet sich südwestlich des Flögelner Sees und südöstlich des Halemer und Dahlemer Sees.
In nord-südlicher Ausrichtung durchquert die Kreisstraße 18 den Ort.
Nachbarorte
Neuenwalde | Gemeinde Wanna (Samtgemeinde Land Hadeln) | Gemeinde Steinau (Samtgemeinde Land Hadeln) |
Hymendorf Drangstedt | Bad Bederkesa – Ortsteil Fickmühlen | Bad Bederkesa |
(Quelle:[2])
Geschichte
Von 1971 bis 1986 fanden in der Siedlungskammer Flögeln umfangreiche archäologische Ausgrabungen durch das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung in Wilhelmshaven statt. Dabei wurden Siedlungen aus dem Zeitraum von der jüngeren Steinzeit (Trichterbecherkultur) über das Mittelalter (die Dornburg) bis in die frühe Neuzeit aufgedeckt. Viele Funde sind im Museum Burg Bederkesa ausgestellt.
Der Name des Dorfes wird in bremischen Urkunden erstmals 1204 als Vlogeling erwähnt. Das gleichnamige welfische Ministerialengeschlecht wurde bereits 1144 erstmals genannt. Die Ritter von Flögeln waren mit der benachbarten Familie von Bederkesa verwandt. Deren Besitz kam 1381/1411 mit der Herrschaft Bederkesa in den Besitz der Stadt Bremen als Amt Bederkesa, das ab 1654 schwedisch, ab 1712 dänisch regiert wurde und 1715 zum Kurfürstentum Hannover kam.
Die Siedlung bildete sich um die St.-Pauli-Kirche. Das Kirchspiel wurde vor 1295 von Ringstedt abgetrennt und es wurde erstmals hier ein eigener Pfarrer eingesetzt. Das Geschlecht der Ritter von Flögeln erlosch nach 1376, die Kirche erbte den Besitz und übernahm die Aufgaben des Gutes.
Um 1500 wurde die gotische St.-Pauli-Kirche gebaut, deren neogotisches Kirchenschiff von 1852 und deren Turm von 1905 stammt. Die Reformation wurde 1534 von der Stadt Bremen für das Amt Bederkesa eingeführt. Gegen den Widerstand der Gemeinde wurde vom Kurfürstentum Hannover 1659 ein lutherischer Pfarrer (Bernhard Havemann, 1625–1691) eingesetzt.
Ein erster Küster in Flögeln wurde 1587 ernannt. Der Schulunterricht fand ab 1610 in der Küsterei statt. Seit dem 18. Jahrhundert ist ein einklassiges Schulhaus an der Nordseite des Kirchhofs bekannt; 1794 und 1852 wurden Neubauten gebaut.[3]
Eingemeindungen
Zum 1. Januar 2015 bildete Flögeln mit den übrigen Gemeinden der Samtgemeinde Bederkesa und der Stadt Langen die neue Stadt Geestland.[4]
Einwohnerentwicklung
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¹ jeweils zum 31. Dezember
Politik
Ortsrat
Der Ortsrat von Flögeln setzt sich aus fünf Ratsmitgliedern zusammen, die durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Aus den Ergebnissen der vergangenen Ortsratswahlen ergaben sich folgende Sitzverteilungen:
Wahljahr | CDU | SPD | Gesamt |
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2021[12] | 5 | – | 5 Sitze |
2016 | 4 | 1 | 5 Sitze |
Ortsbürgermeister
Der Ortsbürgermeister von Flögeln ist Claus Seebeck (CDU). Sein Stellvertreter ist Volker Meyer (CDU).[13]
Wappen
Der Entwurf des Kommunalwappens von Flögeln stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[14]
Blasonierung: „In Blau über silbernem Wellenfuß zwei abgekehrte silberne Kranichflügel.“[14] | |
Wappenbegründung: Die Kranichflügel weisen auf den Namen der Gemeinde hin. Nach einer Vermutung von Eduard Rüther hatte auch das im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnte Adelsgeschlecht, de Vlogelingen, ein vom Ortsnamen abgeleitetes, redendes Wappen. Der silberne Wellenfuß deutet auf den Flögelner See. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- St.-Pauli-Kirche von um 1500, 1852 und 1905
- Pfarrhaus von 1820
- Dornburg
- Steinkiste von Flögeln
Denkmäler
- Im Ort befindet sich ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Vermissten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg.[15][16]
Museen
- Heimatmuseum Jan Christopher Hus
Grünflächen und Naherholung
- Flögelner See
- Ausgeschilderter Vorgeschichtspfad Flögeln
- Moorerlebnispfad im Ahlenmoor
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Bernhard Krackau (1703–1753), evangelisch-lutherischer Geistlicher
- Gottfried Holthusen (1848–1920), Kaufmann und Hamburger Senator
Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
- Martin Matthaei (1666–1728), Prediger in Flögeln, Sohn von Otto Matthaei
- Emmi & Herr Willnowsky, Komiker-Duo, das in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch Bühnen- und TV-Auftritte bekannt geworden ist, bestehend aus:
- Christoph Dompke, alias Emmi (* 1965), gewann 2011 den Flögelner Comedy Preis
- Christian Willner, alias Valentin Willnowsky (* 1967), gewann 2011 den Flögelner Comedy Preis
Literatur
- Ad. Krönke: Die Herren von Vlöghelinge. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 1. Nordwestdeutsche Zeitung, heute Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven 1930, S. 2–3 (Digitalisat [PDF; 4,4 MB; abgerufen am 13. Oktober 2018]).
- Wolf Haio Zimmermann: Ein Hortfund mit goldblechbelegter Plattenfibel und Goldarmreif von Eekhöltjen bei Flögeln (Niedersachsen). Band 54, 1. Halbband. Germania Verlag, 1976, S. 1–16.
- Wolf Haio Zimmermann: Die Siedlungen des 1. bis 6. Jahrhunderts nach Christus von Flögeln-Eekhöltjen, Niedersachsen: Die Bauformen und ihre Funktionen (= Probleme der Küstenforschung im südlichen Nordseegebiet. Band 19). August Lax Verlag, Hildesheim 1992, ISBN 3-7848-1319-4 (360 Seiten, 281 Abbildungen, 10 Falttafeln).
- Klaus Pülsch: Vom Kirchturm grüsst der Hahn – Ein Lexikon der Flögelner Familien.
- August F. Pech: Die Althöfe von Flögeln. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Flögeln – Geschichten aus der Geschichte eines nordniedersächsischen Geestdorfes (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band 25). Bremerhaven 1994 (184 S.).
- Ernst Andreas Friedrich: Die Siedlungskammer Flögeln. In: Wenn Steine reden könnten. Band 3. Landbuch-Verlag, Hannover 1995, ISBN 3-7842-0515-1, S. 21–34 (192 S.).
- Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 8 ([Digitalisat ( vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB]).
Weblinks
- Internetauftritt der Ortschaft Flögeln
- Internetauftritt der Ortschaft Flögeln auf der Seite der Stadt Geestland
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden in Deutschland nach Fläche, Bevölkerung und Postleitzahl. (XLS; 2 MB) In: Webseite Destatis. Statistisches Bundesamt, 31. Dezember 2014, abgerufen am 24. August 2021 (Siehe unter: Niedersachsen, Nr. 1999).
- ↑ Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 24. August 2021.
- ↑ Kirchengemeindelexikon: Flögeln.
- ↑ Gesetz über die Neubildung der Stadt Geestland, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 26/2012. Hannover 8. November 2012, S. 430, S. 4 (Digitalisat ( vom 10. Juli 2018 im Internet Archive) [PDF; 454 kB; abgerufen am 25. September 2018]).
- ↑ Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Lehe. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 14. März 2021, abgerufen am 24. August 2021.
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 25).
- ↑ Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 192 (Digitalisat).
- ↑ a b Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S. 105 (Digitalisat).
- ↑ Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 47, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 24. August 2021]).
- ↑ a b Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Webseite Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 24. August 2021.
- ↑ Laut Stadt Geestland am 30. Juni 2017
- ↑ Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 14. August 2022.
- ↑ Ortsrat Flögeln. In: Bürgerinformationssystem der Stadt Geestland. Abgerufen am 24. August 2021.
- ↑ a b Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
- ↑ Grabsteine – Friedhof Flögeln (Geestland, Cuxhaven) – Kriegerdenkmal. In: grabsteine.genealogy.net. 2010, abgerufen am 24. August 2021.
- ↑ Gefallenendenkmal – Flögeln, Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen. In: Onlineprojekt Gefallenendenkmäler. Oktober 2006, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juni 2012; abgerufen am 24. August 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Die evangelisch-lutherische St. Pauli-Kirche in Flögeln, Niedersachsen.
(c) Hajotthu, CC BY-SA 3.0
Modell eines Hauses der Trichterbecherkultur, nach Ausgrabungsergebnissen von Flögeln, Landkreis Cuxhaven. Die Grundfläche des Hauses war etwa 13 x 5 Meter, es hatte vermutlich mehrere Räume.
Autor/Urheber: Slomox, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Koort von de Oortschop Flögeln binnen de Gemeen Geestland in’n Landkreis Cuxhoben
Autor/Urheber: Stadt Geestland, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Wappen der Stadt Geestland