Fischereischutzboot

Fischereischutzboot Meerkatze vor Cuxhaven

Fischereischutzboote überwachen im staatlichen Auftrag die Einhaltung der Fischereivorschriften auf den Fangplätzen und in den Fanggebieten der Küsten- und Hochseefischerei. Neben der Ausübung polizeilicher Aufgaben wie Kontrolle der Logbücher, der Maschenweiten der Netze und der Fangmengen,[1][2] leisten ihre Besatzungen u. a. technische und medizinische Hilfe sowie Wetterberatung. In einigen Ländern, so in England und Dänemark, ist der Fischereischutz Aufgabe des Militärs.

Deutschland

Auch in Deutschland war der Fischereischutz Aufgabe der Kaiserlichen Marine und ab 1919 der Reichsmarine. So waren die Schiffe der Brummer-Klasse überwiegend im Fischereischutz tätig. In den 1930er Jahren dienten die Marineschiffe Elbe und Weser als Fischereischutzboote.

Die Bundesrepublik Deutschland verfügt heute über drei Fischereischutzboote, die von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bereedert werden:[3]

Die deutschen Fischereischutzboote sind Teil der deutschen Küstenwache im Koordinierungsverband Küstenwache, als Vollzugskräfte des Bundes auf See.

Ehemalige Fischereischutzboote der Bundesrepublik waren:

Die DDR betrieb mit der Robert Koch von 1956 bis 1979 ein Fischereihilfsschiff, dessen Einsatzspektrum prinzipiell gleich demjenigen der bundesdeutschen Fischereischutzschiffe im selben Zeitraum war, d. h. medizinische, technische und meteorologische Unterstützung der Hochseefischerei.[4]

Britische Fischereischutzboote der River-Klasse: HMS Severn, HMS Tyne und HMS Mersey

England und Schottland

Die Fishery Protection Squadron ist ein traditionsreicher Teil der Royal Navy. Schon Admiral Horatio Nelson diente in der Squadron, die heute vier Schiffe umfasst und mit zivilen Behörden zusammenarbeitet. Die Scottish Fisheries Protection Authority verfügt über zwei eigene Schiffe.

Irland

Als Inselstaat überwacht Irland eine relativ große AWZ. Für den irischen Fischereischutz ist die Naval Service (Irische Seestreitkräfte) zuständig. Zwischen 2014 und 2016 wurden dafür die drei Hochseepatrollienboote der Samuel Beckett Klasse, LÉ Samuel Beckett, LÉ James Joyce und LÉ William Butler Yeats in Dienst gestellt.[5]

USA

Die Aufgaben des Fischereischutzes übernimmt in den USA die Fishing Vessel Safety Division der United States Coast Guard (Küstenwache).[6]

Literatur

  • Werner Jakobeit, Helmut Stegemann: Die Geschichte der Fischereischutzboote in Deutschland. Fischereimuseum Cuxhaven 2010.

Einzelnachweise

  1. Flyer "Fischereischutz" über die Fischereischutzboote und ihre Aufgaben, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, abgerufen am 22. Februar 2021.
  2. BLE-Film: „Fischereischutz – Verantwortung für natürliche Ressourcen“, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, abgerufen am 7. Juni 2013.
  3. Bereederung durch die BLE, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, abgerufen am 7. Juni 2013.
  4. Guenther Kroeger (http://www.rostocker-hochseefischerei.de): Rostocker Hochseefischerei -. Abgerufen am 4. November 2018.
  5. Irland’s Naval Service — Kleine Marine mit großen Aufgaben - GlobalDefence.net -Streitkräfte der Welt. Abgerufen am 12. Juli 2019 (deutsch).
  6. Protecting America's Fisheries

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Von See kommend vor Cuxhaven
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All three River Class patrol vessels of the Fishery Protection Squadron, HMS Severn, HMS Tyne and HMS Mersey are pictured exercising off the coast of Cornwall. The Fishery Protection Squadron (FPS) enforces UK and EU fisheries legislation in order to ensure the long term sustainability of the UK fishing grounds. In addition, the three UK based Ships are the only warships on permanent patrol around the UK, contributing to the policing of UK waters and delivering an intrinsic element of the UK’s Maritime Security.