Fische (Sternbild)

Sternbild
Fische
Legende
Astronomischer NamePisces
GenitivPiscium
KürzelPsc
Rektaszension22511722h 51m 17s bis 2064002h 06m 40s
Deklination1938173−6° 18′ 27″ bis 2334055+33° 40′ 55″
Fläche889,417 deg²
Rang 14
Voll­stän­dig sicht­bar84,3° N bis 56,6° S
Beob­achtungs­zeit für Mittel­europaHerbst
Anzahl der Sterne heller als 3 mag0
Hellster Stern (Größe)η Piscium (3,62 mag)
Meteorströme

Pisciden

Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
QuellenIAU
Künstlerische Darstellung des Sternbildes Fische

Die Fische (lateinisch Pisces, astronomisches Zeichen: ♓) sind ein Sternbild der Ekliptik.

Beschreibung

Das Sternbild Fische wie es mit dem bloßen Auge gesehen werden kann

Die Fische liegen auf der Ekliptik, daher ziehen Sonne, Mond und die Planeten durch das Sternbild. Die Sonne hält sich derzeit vom 12. März bis zum 19. April eines jeden Jahres im Sternbild Fische auf.

Die Ekliptik kreuzt in den Fischen den Himmelsäquator. Dieser Kreuzungspunkt, der Frühlingspunkt, ist der Ursprung der wichtigsten astronomischen Koordinatensysteme am Sternenhimmel. Der Zeitpunkt, zu dem die Sonne den Himmelsäquator überquert, entspricht dem astronomischen Frühlingsanfang auf der Nordhalbkugel. Im Jahre 2597 wird dieser Punkt, heutige Sternbildgrenzen vorausgesetzt, in das Sternbild Wassermann wandern.

Geschichte

Die Fische gehören zu den 48 Sternbildern der antiken griechischen Astronomie, die bereits von Ptolemäus beschrieben wurden. Das Sternbild war Namensgeber für das Tierkreiszeichen Fische der Astrologie. Allerdings hat sich der Durchgang der Sonne aufgrund der Präzessionsbewegung der Erdachse gegenüber der Antike verändert.

Im Jahre 7 v. Chr. kam es in den Fischen zu einer seltenen dreifachen Konjunktion zwischen Jupiter und Saturn (Größte Konjunktion). Das heißt, die beiden Planeten begegneten sich drei Mal im Laufe eines Jahres. Konjunktionen zwischen Jupiter und Saturn treten zwar rund alle 20 Jahre auf, jedoch sind die wenigsten gleich dreifach mit derart geringem Winkelabstand, dass beide fast wie ein einziger Stern aussehen. Dies ist nur alle 854 Jahre zu sehen und stellte somit für babylonische Astronomen ein Jahrtausendereignis dar. Damals konnten die Planeten Jupiter mit Saturn und später dann Venus mit Mars alle in einer Reihe im Sternbild Pisces (Fische) beobachtet werden. Diese beiden Tatsachen gaben zu Hypothesen Anlass, dass jene Jupiter-Saturn-Konjunktion als der Stern von Betlehem in die Geschichte und christliche Glaubenswelt einging. So waren Fischabbildungen in der Antike auch ein heimliches Erkennungszeichen der Christen untereinander. Bis heute ist der tatsächliche Sachverhalt jedoch ungeklärt, auch rein symbolische Deutungen oder Kometen wurden als Grundlage der Dreikönigsgeschichte vorgeschlagen.

Mythologie

Die Babylonier brachten das Sternbild mit der Liebesgöttin Ischtar in Verbindung.

Die antiken Griechen übernahmen diese Deutung offensichtlich später. In ihrer Mythologie stellen die Fische die Liebesgöttin Aphrodite und ihren Sohn Eros dar, die auf der Flucht vor dem Ungeheuer Typhon in den Euphrat sprangen, sich in Fische verwandelten und entkamen.[1]

Die Römer haben die Fische oft als Imbrifer Duo Pisces, als die beiden regenbringenden Fische bezeichnet, oder auch als Gemini Pisces und Piscis Gemellus, also als Fischpaar.

Himmelsobjekte

Sterne

BFNamen o. andere BezeichnungenGröße (mag)LjSpektralklasse
107η99Kullat Nunu3,62294G7 IIIa
103γ63,70131G9 III Fe-2
101α113Alrischa, Al Rescha, Kaitain3,82139A0pSiSr + A3m
124ω284,03106F4 IV
109ι174,1345F7 V
115ο110Torcularis Septentrionalis4,26258G8 III
105ε714,27190K0 III
108θ104,27159K1 III
400YY4,37415M3 III
104δ634,44305K4 IIIb
113ν1064,45368K3 IIIb Ba0.1
102β4Fum al Samakah4,48493B6 Ve
111λ184,49101A7 V
119τ834,51162K0.5 IIIb
114ξ1114,61191K0 III
122χ844,66440G8.5 III-IIIa
121φ854,67378K0 III
120υ904,74311A3 V
112μ984,84360K4 III
400HR 90674,88224G9 III
110κ84,95162A0p CrSi:Sr:
40019TX4,95760C5 II
400TV5,01491M3 III
40075,05341K2 III
4006464 Piscium5,0778F8 V
400295,13409B7 III-IV
400895,13220A3 V
400825,15560F0 V
106ζ865,21148A7 IV
400915,23344K5
4001075,2424K1 V
123ψ1745,33239A1 Vn
117ρ935,3585F2 V
400555,36411K0 III + F3 V
400575,36588M4 IIIa
400415,38395K3
400525,38257K0 III
40055,42280G8 III-IV
40025,43280K1
400685,44705G6
400205,49292G8 III
118σ695,50414B9.5 V
400945,50307K1 III

Der hellste Stern der Fische ist Eta Piscium, auch Kullat Nunu genannt. Er ist ein 294 Lichtjahre entfernter, gelb leuchtender Riesenstern mit der vierfachen Masse, dem 25-fachen Durchmesser und der 300fachen Leuchtkraft unserer Sonne.

Beta Piscium ist ein 493 Lichtjahre entfernter, bläulicher Stern der Spektralklasse B6 V. Der Name Fum al Samakah ist arabischen Ursprungs und bedeutet so viel wie „Maul des Fisches“.

Doppelsterne

SystemGrößen (mag)Abstand
α4,33 / 5,231,9″
356,0 / 7,711,6″
656,3 / 6,34,4″
ζ Psc5,2 / 6,322,9″
ψ15,3 / 5,630,0″

Veränderliche Sterne

SternGröße (mag)PeriodeTyp
474,7 bis 5,450 bis 85 TageHalbregelmäßig Veränderlicher
194,8 bis 5,2Unregelmäßig Veränderlicher
R7,0 bis 14,8344,5 TageMira-Stern

47 Piscium ist ein 400 Lichtjahre entfernter halbregelmäßig Veränderlicher, der seine Helligkeit über einen Zeitraum von etwa 50 bis 85 Tagen verändert. Er ist ein rötlicher Stern der Spektralklasse M3 III.

19 Piscium ist ein Roter Riese der Spektralklasse C5 II in 2000 Lichtjahren Entfernung. Er besitzt den 700fachen Durchmesser unserer Sonne und ist einer der größten bekannten Sterne. Seine Helligkeit ändert sich ohne erkennbare Regelmäßigkeit.

Messier- und NGC-Objekte

Messier (M)NGCsonstigeGröße (mag)TypName
746289,4Galaxie
48810,3Galaxie
52410,3Galaxie
52011,3Galaxie

In den Fischen sind mehrere Galaxien sichtbar. Eine nahm der französische Astronom und Kometenjäger Charles Messier in seinen Katalog nebliger Objekte (Messierkatalog) auf.

M 74 ist eine Galaxie in ca. 30 Millionen Lichtjahren Entfernung. Man findet sie westlich des hellen Sterns Eta Piscium. Sie ist nicht leicht zu beobachten und erscheint unter günstigen Sichtbedingungen im Prismenfernglas als sehr diffuses nebliges Fleckchen. Spiralstrukturen werden erst in großen Teleskopen erkennbar.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Sternbild Fische – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Diognetus Erythraeus, zitiert bei Hyginus, De astronomia 2,30

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Foto des Sternbildes Pisces, die Fische
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Sternbild Fische, die rote Linie ist die Ekliptik

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