Fischbrunn
Fischbrunn Gemeinde Pommelsbrunn | |
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Koordinaten: | 49° 33′ N, 11° 31′ O |
Höhe: | 363–401 m ü. NHN |
Einwohner: | 97 (1. Jul. 2020)[1] |
Postleitzahl: | 91224 |
Vorwahl: | 09154 |
Ortsansicht |
Fischbrunn ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pommelsbrunn im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern). Das Dorf hat 48 Häuser.
Ortsname
Die Ortsbezeichnung wandelte sich in den historischen Dokumenten von Visprunnen nach Vischprunn über Fischbrvnn zu Fischbrunn. Der Name leitet sich vermutlich von den zahlreichen natürlichen Quellen und den fischreichen Bächen her.
Lage
Das Dorf Fischbrunn liegt wenige Kilometer hinter Eschenbach im Hirschbachtal an der Kreisstraße LAU 30 und der Straße nach Hegendorf.
Geschichte
Funde in den Höhlen am Schwarzen Brand belegen, dass das Hirschbachtal, ein Nebental der Pegnitz, vermutlich schon in der jüngeren Steinzeit von Jägern und Sammlern aufgesucht wurde. An der heutigen Hirschbachtalstraße zwischen Eschenbach und Fischbrunn wurden mehrere Gräber mit Bronzeschmuck von Siedlern, die um 1200 vor Christus dort gelebt haben müssen, gefunden. Vermutlich kamen später die Kelten, dann die Germanen, danach die Franken und Altbayern. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Fischbrunn im Jahre 1289 anlässlich der Rückgabe von Lehensgütern an die Turrigl, ritterliche Vasallen der damaligen Gebietsherren, der Schenken von Reicheneck. Im Urbar der Propstei Hersbruck von 1300 werden als Besitz des Klosters Bergen bei Neuburg an der Donau bei „Vischprunn“ genannt „4 mansus“ (Huben), nach dem Baierischen Salbuch vom Jahr 1326 besaßen Propstei und Vogtei Hersbruck in Fischbrunn vier Huben und ein Lehen (Halbhube). Auch im Böhmischen Salbüchlein Kaiser Karls IV. von 1366/68 wird „Fischbrvnn“ erwähnt. Weitere urkundliche Erwähnungen, sämtlich an Kaufvorgänge gebunden, datieren in die Jahre 1409/10. In den Jahren 1518 bis 1528 besaß Hans III. Ebner von Eschenbach zu Fischbrunn einen Hof und zwei Drittel eines Hofes als Parsberger Lehen. Das letzte Drittel war Eigen der Ebner. Im Landshuter Erbfolgekrieg von 1503 bis 1505 kam Fischbrunn dann zusammen mit den umliegenden Gebieten zur Reichsstadt Nürnberg und wurde dem Pflegamt Hersbruck zugeteilt. Nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges und dem Aufstieg Napoléons I. wurde es 1806 mit Nürnberg in das neu geschaffene Königreich Bayern integriert. 1808 formierte sich die Gemeinde Hubmersberg, die auch Fischbrunn einschloss. 1950, bedingt durch den Zustrom von Flüchtlingen, erreichte der Ort seinen höchsten Einwohnerstand mit 182 Personen. Im Zuge der zweiten großen Gebietsreform in Bayern erfolgte am 1. Januar 1972 der Zusammenschluss der Gemeinde Hubmersberg mit der Gemeinde Pommelsbrunn.[2]
Schutzgebiete
Nördlich von Fischbrunn befindet sich der geschützte Landschaftsbestandteil Fischbrunner Anger.
Literatur
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
- Wilhelm Schwemmer: Landkreis Hersbruck (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 10). R. Oldenburg, München 1959, DNB 457322497, S. 84.
Weblinks
- Fischbrunn auf der Website pommelsbrunn.de
- Fischbrunn in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2022.
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinde Pommelsbrunn Ortsteil Fischbrunn, abgerufen am 16. Oktober 2020
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 481.
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Fischbrunn, Luftaufnahme (2016)