Filmmusiktage Sachsen-Anhalt

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Die Filmmusiktage Sachsen-Anhalt finden seit 2008 einmal im Jahr in Halle (Saale) statt. Sie bestehen aus einem Fachkongress für Musik und Ton, primär im Film, aber auch in anderen Medien (z. B. Computerspielen[1]) und einem öffentlichen Konzert, bei dem Filmmusik rund 700 Gästen[2][3] in präsentiert wird. Seit 2010 zeichnet der Mitteldeutsche Rundfunk das Konzert auf und überträgt es zeitversetzt auf MDR Figaro.[4] 2022 finden die Filmmusiktage im Jubiläumsjahr zum fünfzehnten Mal statt, wie immer richtet sich die Veranstaltung sowohl an Fachbesucher aus Wissenschaft und Praxis als auch an ein film- und musikinteressiertes Publikum. Die Filmmusiktage Sachsen-Anhalt sind eine Veranstaltung des International Academy of Media and Arts e. V. in Zusammenarbeit mit dem Land Sachsen-Anhalt.

Programm

Die Veranstaltung hat jedes Jahr einem anderen Themenschwerpunkt. Zu dem zweitägigen Fachkongress werden ausgehend vom jeweiligen Thema Vertreter aus der Praxis, Filmkomponisten, Filmregisseure, Filmproduzenten, Redakteure, Sounddesigner, Tonmeister, Geräuschemacher etc. eingeladen, sowie Film- und Musikwissenschaftler, die sich mit Filmmusik auseinandersetzen. Es werden ganze Filme vorgestellt und Werkstattgespräche mit Komponisten, Regisseuren und Produzenten geführt.

Im Anschluss an den Kongress wird beim Galakonzert von der Staatskapelle Halle mit Bernd Ruf als Dirigent ein Programm aufgeführt, das sich am Motto der Veranstaltung orientiert, wobei in jedem Jahr andere Solisten auftreten, z. B. der libanesische Violinist Claude Chalhoub, die Schauspielerin Eva Mattes (Tatort)[5], die portugiesische Fado-Sängerin Mísia[6] oder DJ und Produzent Mousse T.[7] Im Jahr 2015 konnte der Filmkomponist Jeff Beal (u. a. bekannt für die Musik zu Monk, Pollock, House of Cards) begrüßt werden, der in der Woche der 8. Filmmusiktage Sachsen-Anhalt bei der Verleihung des Deutschen Filmmusikpreises in der Kategorie International ausgezeichnet wurde. 2016 waren internationale Komponisten wie Oscar-Preisträger Stephen Warbeck (u. a. Shakespeare in Love, Corellis Mandoline) und Éric Serra (u. a. Léon – Der Profi, Das fünfte Element) zu Gast. Zum 10-jährigen Jubiläum durften sich die Filmmusiktage über Gäste wie Trevor Jones (u. a. Der letzte Mohikaner, Der dunkle Kristall) und Harold Faltermeyer (u. a. Top Gun, Beverly Hills Cop) freuen. Sie wurden in den Kategorien International und Ehrenpreis National mit dem Deutschen Filmmusikpreis ausgezeichnet. 2021 fand das Galakonzert mit dem Schwerpunkt „Wie klingt Europa?“ statt und brachte Filmmusik-Liebende sowie -Künstler aus Europa zusammen.

Darüber hinaus dient das Konzert als Bühne für deutsche Erstaufführungen, z. B. 2010 Guillaume Connessons Aleph sowie Weltpremieren wie 2010 ZwischenTräume, ein Monodrama von Elke Heidenreich und Marc-Aurel Floros[8] oder 2012 die Konzertsuite zum Kinofilm Jesus liebt mich[9]. Außerdem kommen beim Konzert in Vergessenheit geratene, historische Instrumente zum Einsatz, z. B. das Trautonium, ein Vorläufer des Synthesizers.[10]

Hinzugekommen ist ein umfangreiches Rahmenprogramm, in dem eine Filmretrospektive, eine Masterclass für Nachwuchskomponisten sowie jährlich wechselnde Workshops und Konzertveranstaltungen enthalten sind.

Die Masterclass – Orchestration

Die Masterclass – Orchestration (ehemals „Das Orchester“) wurde 2013 als eine Programmerweiterung der Filmmusiktage Sachsen-Anhalt ins Leben gerufen. Die interdisziplinäre Masterclass ermöglicht Nachwuchskomponisten die Arbeit mit einem Orchester. Sie ist für Studierende, Absolventen und Interessierte aus dem Bereich Filmmusik-Komposition konzipiert. Das dreitägige Programm der Masterclass – Orchestration beinhaltet eine Einführung in die Arbeit mit einem Orchester und eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Orchestration und Tontechnik. Anschließend erfolgt die praktische Arbeit mit der Staatskapelle Halle. In der Aufnahme-Session bekommen die Teilnehmer Einblick in aufnahmetechnische Varianten und Möglichkeiten bei der Einspielung ihrer eigenen Filmmusik. Zum Abschluss der Masterclass erhält jeder Teilnehmer seine von der Staatskapelle Halle eingespielte Filmkomposition auf CD. 2021 erarbeiteten sie einen eigenen Soundtrack zu einem Ausschnitt aus Terra X – F wie Fälschung (2014, Regie: Nina Koshofer, Meike Hemschemeier).

Folgende Dozenten betreuten in den letzten Jahren die Masterclass:

Zu den siebten Filmmusiktagen Sachsen-Anhalt 2014 fand zum ersten Mal auch eine Kooperation mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung Wiesbaden statt. Die Teilnehmer der Masterclass vertonten eine Filmsequenz aus dem Stummfilmklassiker Tabu[11]. 2015 vertonten sie einen Ausschnitt des Films Der müde Tod von Fritz Lang, 2016 Die Apachen von Paris von Nikolai Malikoff.

Referenten Filmmusiktage Sachsen-Anhalt 2008–2022

Zahlreiche bekannte Referenten aus der Filmpraxis und der Film- und Musikwissenschaft waren bereits bei den Filmmusiktagen zu Gast:[12][13][14][15][16][17][18]

Filmkomponisten

Freya Arde, Christine Aufderhaar, Marcel Barsotti, Jeff Beal, Michael Beckmann, Christian Brandauer, Klaus Doldinger, Patrick Doyle, Martina Eisenreich, Karim Sebastian Elias, Jannos Eolou, Laurent Eyquem, Harold Faltermeyer, Günther Fischer, Annette Focks, Ingo Ludwig Frenzel, John Groves, Biber Gullatz, Johannes K. Hildebrandt, Robin Hoffmann, Matthias Hornschuh, Trevor Jones, Christoph M. Kaiser, Philipp F. Kölmel, Anselm C. Kreuzer, Philipp E. Kümpel, Julian Maas, Andreas Moisa, John Ottman, Rachel Portman, Tina Pepper, Nic Raine (Dirigent, Arrangeur, Komponist), Niki Reiser, Johannes Repka, Ulrich Reuter, Jochen Schmidt-Hambrock, Enjott Schneider, Mario Schneider, Éric Serra, Stephen Warbeck, Martin Todsharow, Masaru Yokoyama.

Regisseure

Wissenschaftler

Sonstige

Künstler Filmmusiktage Sachsen-Anhalt 2008–2022

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bericht auf musik-heute.de über die Filmmusiktage 2011
  2. Nachbericht der 3. Filmmusiktage Gema.de Artikel, in dem berichtet wird, dass die Oper Halle (672 Sitzplätze) ausverkauft war.
  3. Resümee der 2. Filmmusiktage Auch 2009 war das Galakonzert ausverkauft.
  4. MDR Infos zur Konzertübertragung (Memento desOriginals vom 28. Oktober 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mdr.de
  5. Schauspielerin Eva Mattes singt in der Oper Halle Artikel Augsburger Allgemeine
  6. Bericht über Filmmusiktage 2011 auf Kulturnews.de
  7. http://www.gema.de/nl/102012/termine/filmmusiktage-sachsen-anhalt-2012.html
  8. Bericht über die 3. Filmmusiktage Artikel Leipziger Volkszeitung
  9. Halle: Musikalisches Feuerwerk zum Abschluss der Filmmusiktage In: Mitteldeutsche Zeitung vom 28. Oktober 2012, abgerufen am 28. Mai 2021.
  10. Bericht über das Tautonium bei den Filmmusiktagen Artikel Mitteldeutsche Zeitung
  11. Deutschlandradio Kultur zu der Masterclass – DAS ORCHESTER
  12. Mitwirkende der 1. Filmmusiktage
  13. Mitwirkende der 2. Filmmusiktage
  14. Referenten der 3. Filmmusiktage
  15. Referenten der 4. Filmmusiktage
  16. Referenten der 5. Filmmusiktage
  17. Referenten der 6. Filmmusiktage (Memento desOriginals vom 27. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.filmmusiktage.de
  18. Referenten der 7. Filmmusiktage

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