Feyerabend
Feyerabend oder Feyerabent ist ein Familienname.
Ursprung
Der Name hat erste urkundliche Nennungen im 13. Jahrhundert in Süddeutschland und der Schweiz. Der Begriff „vîr-âbent“ wurde im Hochmittelalter als Übername zunächst für einen Menschen verwendet, der am Vorabend eines Feiertages geboren worden war, und wurde als solcher an dessen Kinder weitervererbt.
Etymologie
Aus dem lateinischen Wort „fēria“ für einen Wochentag bzw. kirchlichen Feiertag entwickelte sich das althochdeutsche „fîra“ mit der Bedeutung Fest oder Ruhe (im christlichen Sprachgebrauch vor allem ein Tag, der mit einer gottesdienstlichen Handlung begangen wurde).
Hieraus wurde mittelhochdeutsch „vîre“ für einen festlich begangenen Tag oder die Arbeitsruhe (woraus sich der neuhochdeutsche Begriff „Feier“ entwickelte), wobei seit dem 12. Jahrhundert „vîr-âbent“ den Vorabend eines Feiertages bezeichnete.
Dieser Begriff wird später frühneuhochdeutsch (nach dem 16. Jahrhundert) unter dem Einfluss der Sprache der Handwerker umgedeutet zu „(Beginn der) Ruhezeit am Abend“.
Schreibweise
Allein aus dem 14. bis 16. Jahrhundert sind an die Hundert verschiedene Schreibweisen des Namens urkundlich überliefert. Die heute üblichen Formen „Feierabend“ (etwa 2/3 der Namensträger) und „Feyerabend“ (knapp 1/3 der Namensträger in Deutschland) haben sich erst seit der frühen Neuzeit herausgebildet und waren zunächst untereinander austauschbar.
Bekannte Namensträger
A
- Adolf Feyerabend (1842–1891), deutscher Politiker, württembergischer Abgeordneter
- Augustin Feyerabend (1744–1790), schweizerischer Maler
C
- Christian Feyerabend (1629–1696), Bürgermeister in Königsberg
D
- David Jakob Feyerabend (1531–1618), Bürgermeister der Reichsstadt Heilbronn
E
- Erich Feyerabend (1889–1945), deutscher Graphiker, Maler, Zeichner
- Ernst Feyerabend (1867–1943), Staatssekretär des Fernmeldewesens 1926–1933
F
- Franz Feyerabend (1755–1800), schweizerischer Maler
- Friedrich August Feyerabend (1809–1882), deutscher Politiker, Bürgermeister von Heiligenbeil, Abgeordneter in der Preußischen Nationalversammlung
- Friedrich Ernst Feyerabend (1779–1834), deutscher Politiker, Bürgermeister von Heiligenbeil
G
- Georg Heinrich Feyerabend (1640–1685), Bürgermeister in Heilbronn 1680–1685
- Gerhard Feyerabend (1898–1965), deutscher General und Ritterkreuzträger (Zweiter Weltkrieg)
H
- Holm Feyerabend (* 1970), deutscher Basketballspieler
I
- Isaac Feyerabend (1654–1724), Bürgermeister von Elbing 1703–1724
J
- Jakob Feyerabend (1551–1618), deutscher Politiker, Bürgermeister in Heilbronn 1604–1614
- Johann Feyerabend (Verleger) (1550–1599), deutscher Buchdrucker und Verleger
- Johann David Feyerabend (1643–1716), deutscher Politiker, Bürgermeister von Heilbronn
- Johann Rudolf Feyerabend (1779–1814), Schweizer Maler
- Joseph Feyerabend (1493–1543), Dekan des Ansbachschen Gumbertusstifts, Propst zu Feuchtwangen
K
- Kurt Feyerabend (1885–1939), deutscher Architekt
L
- Lucas Feyerabend (1687–1741), schweizerischer Schreiner und Bildhauer
- Ludwig Feyerabend (1855–1927), deutscher Prähistoriker, Direktor des Kaiser-Friedrich-Museums Görlitz
M
- Markus Feyerabend (* 1971), deutscher Segelkunstflieger
- Maurus Feyerabend (1754–1818), Historiker und letzter Stiftsprior des Benediktinerklosters Ottobeuren
N
- Nicolaus Feyerabend (um 1400), Baumeister der Marienburger Nogatbrücke
O
- Oswald Friedrich Feyerabend (1809–1872), deutscher Pfarrer in Auras und Stroppen, Politiker, Bürgermeister von Auras und Vater von Ludwig Feyerabend
P
- Paul Feyerabend (1924–1994), österreichischer Philosoph und Wissenschaftstheoretiker
- Placidus Feyerabend (1754–1855), Benediktiner, Musiker und Komponist
S
- Sigmund Feyerabend (1528–1590), deutscher Drucker und Verleger
- Stefan Feyerabend (1932–2018), deutscher Papierspezialist
- Stephan Feyerabend (1523–1574), Syndikus der Stadt Heilbronn, Biograf Götz von Berlichingens
W
- Walter Feyerabend (1891–1962), deutscher Reitsportler (Olympia 1928) und General (Zweiter Weltkrieg)