Brandschutzklappe
Die Brandschutzklappe ist ein Bauteil zum Einbau in Lüftungsleitungen innerhalb von Wänden und Decken bzw. entfernt von Wänden (mit Brandschutzverkleidung). Sie ist eine automatische Absperrvorrichtung zur Verhinderung der Übertragung von Feuer und Rauch durch den beidseitig an der Klappe angeschlossenen Lüftungskanal einer Lüftungsanlage.
Verwendung
Eine Brandschutzklappe ist ein sicherheitstechnisches Bauteil. Brandschutzklappen werden aus Gründen des Brandschutzes zwischen Brandabschnitten in Wände und Decken eingebaut. Im Normalbetrieb ist die Brandschutzklappe geöffnet, um den Luftdurchlass zu ermöglichen. Sie schließt im Brandfall automatisch und verhindert somit die Ausbreitung von Feuer und Rauch. Brandschutzklappen werden aufgrund von durchgeführten Feuerschutzprüfungen (EN 1366-2) in Übereinstimmung mit der EN 13501-3 klassifiziert. In Deutschland war bis zum 31. Juli 2015 eine Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) notwendig. Ab dem 1. August 2015 reicht entsprechend den EU-Vorgaben die CE-Zertifizierung. Der Einsatz ist in den Bundesländern durch die baurechtliche Einführung der Muster-Lüftungsanlagenrichtlinie (M-LüAR) geregelt.
Bauformen
Brandschutzklappen sind in den Bauformen rund und eckig erhältlich. Runde Brandschutzklappen werden in vereinheitlichten Abmessungen durch die Hersteller angeboten. Eckige Brandschutzklappen können im Rahmen der jeweiligen Zulassung in beliebigen Abmessungen bezogen werden. Die erhältlichen Baulängen sind jedoch jeweils festgelegt.
Funktion
Brandschutzklappen können unterschiedlich betätigt werden:
- Die klassische Brandschutzklappe schließt federbetrieben über Schmelzlot (Auslösung bei ca. 72 °C).
- Es sind auch motorisch betriebene Brandschutzklappen und Klappen mit Halte- oder Impulsmagneten und pneumatisch betätigte Klappen erhältlich.
In der Regel wird an die Brandschutzklappe ein Schalter als Rückmeldung bei Auslösung angebaut. Stellmotoren haben in der Regel zwei Schaltkontakte, mit denen die Auf- und Zustellung überwacht werden können. Die Rückmeldung dient zur Information, welche Brandschutzklappe ausgelöst hat und schaltet je nach Konzept auch die Lüftungsanlage ab.
Bei sogenannten Entrauchungsklappen werden die Auf- und Zustellung durch einen Klappenstellmotor je nach Entrauchungskonzept angefahren.
Ergänzende Sicherheitsmaßnahmen
- Zur Verhinderung von Kaltrauchübertragung ist die Auslösung über das Schmelzlot (72 °C) nicht ausreichend. Vorzugsweise sind zur Auslösung dann zusätzliche Rauchmelder der motorisierten Brandschutzklappe aufzuschalten.
- Bei Einbau der Klappen muss sichergestellt werden, dass Inspektionen und Wartungen von außen und innen möglich sind. Dies erfolgt in der Regel durch Revisionsluken in der Brandschutzklappe.
- Brandschutzklappen müssen in regelmäßigen Abständen durch eine befähigte Person überprüft werden.
- Motorisch betriebene Brandschutzklappen müssen immer so ausgeführt werden, dass sie „Stromlos zu“ sind. Diese Maßnahme stellt sicher, dass die Brandschutzklappe schließt, wenn (durch den Brand) die Stromversorgung zur Klappe unterbrochen wird.
Bilder
Brandschutzklappe mit drehbar gelagerter Brandschutzplatte, die die Ausströmöffnung bei Auslösung verschließt
Literatur
- Ernst-Rudolf Schramek, Hermann Recknagel (Hrsg.): Taschenbuch für Heizung + Klimatechnik 07/08. 73. Auflage, Oldenbourg Industrieverlag, München 2006, ISBN 978-3-8356-3122-9.
Weblinks
- Brandschutzklappen Serie FK-EU (abgerufen am 28. Februar 2020)
- FK90 Brandschutzklappen (abgerufen am 28. Februar 2020)
- Brandschutzklappen ein wirksames Element zur Brandbekämpfung (abgerufen am 28. Februar 2020)
- Patentierte Brandschutzklappe (abgerufen am 28. Februar 2020)
- Brand- und Rauchübertragung durch Brandschutzklappen und Deckenschotts (abgerufen am 28. Februar 2020)
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Brandschutzklappe für die Rohrmontage mit einem Stellmotor.
Innenleben einer Brandschutzklappe für die Kanalmontage. Sichtbar: Klappenblatt bestehend aus F90, Revisionsöffnung, Stellungsgestänge
Brandschott für die Rohrmontage
Autor/Urheber: Achim Hering, Lizenz: CC BY 3.0
Deutsche Feuerschutzklappe. Gegenüber nordamerikanischen Feuerschutzklappen (FSK) benutzen deutsche FSK dieser Art eine in der Mitte gehaltene Brandschutzplatte, welche sich im Brandfall um 90° dreht und damit die Öffnung brandsicher verschließt. Verglichen damit nehmen nordamerikanische FSK Fabrikate eine Jalousie, wobei jeder Teil von außen gedreht wird bis die Öffnung zu ist. Bei den nordamerikanischen FSK ist es daher notwendig außerhalb der FSK eine Öffnung von ca. 3mm pro 30cm FSK Breite beizubehalten, damit die Schließung im Brandfalle überhaupt eintreten kann. Der genaue Abstand ist von der bauaufsichtlichen Zulassung im Einzelfall geregelt. Deutsche FSK sind in der Regel so konzipiert, dass der Außenbereich der Klappe mit einem sehr dichten Brandschutzmörtel abgedichtet wird. Dadurch kann auch Hitze von einer heißen FSK in umliegende Bauteile abgeleitet werden. Dadurch sind deutsche FSK auch eher dazu geeignet Rauchdichte außerhalb der FSK zu gewährleisten. Ein Feuer kann ja schließlich nicht nur im Schacht sein, sondern auch im Raum wo der Schacht durchgeht. Im Gegensatz zu diesem wirklichen Brandschutz ist das in Nord Amerika anders. Hier wird muss die Öffnung um die FSK beibehalten werden, damit sie sich im Brandfalle überhaupt schließen kann. Diese umlaufende Fuge wird dann in Nord Amerika mittels Winkeleisen abgedeckt. Wenn jetzt ein Abschottungs Sub-Unternmehmer, oder sonstiges Personal, versucht das Durchdringen von Rauchgasen im Außenbereich der nordamerikanischen FSK dadurch zu mindern, indem er rings um diese Winkeleisen mit Brandschutzdichstoffen abdichtet, so verletzt er die bauaufsichtliche Zulassung der nordamerikanischen FSK. Die nordamerikanischen FSK werden ohne solche Dichtungen geprüft. Das heißt auch, dass Hitze in der Brandprüfung so entweichen kann. Dichtet man hier ab, staut sich die Hitze auf und es wäre möglich, dass die nordamerikanische FSK durch den Hitzestau zu zusammenbricht. Der Versuch also dem Verbreiten von Rauchgasen entgegenzuwirken, könnte also schlimme Folgen haben. Daher ist es in Nord Amerika momentan so, dass man die die mögliche Ausbreitung von Rauchgasen akzeptieren muss um nicht den Bauvorschriften zu widersprechen (welche eigentlich eine Rauchgasausbreitung verhindern sollen). Selbst sogenannte Rauchgas-FSK in Nord Amerika, können nicht einer Rauchgasausbreitung außerhalb der FSK selber entgegenwirken.
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Innenleben einer Brandschutzklappe für die Rohrmontage. Diese Klappe wird über einen Motor auf- und zugefahren.
Brandschutzklappe für die Kanalmontage
Autor/Urheber: Ronaldo Kangaxx, Lizenz: CC BY 3.0
Verschiedene Schmelzlote zur Auslösung motorloser Brandschutzklappen
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Stellmotor einer motorbetriebenen Branschutzklappe
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Innenleben einer Brandschutzklappe für die Rohrmontage. Auslöser dieser Klappe ist ein Schmelzlot.