Festspiele im Schlossgarten

Barocke Hauptachse des Schlossparks

Die Festspiele im Schlossgarten (auch Schlossgarten-Festspiele bzw. Schlossgartenfestspiele) in Neustrelitz gelten als die größten Operettenfestspiele Deutschlands.[1]

Geschichte

Die Festspiele im Schlossgarten wurden von Christoph Dammann, damals künstlerischer Betriebsdirektor des Landestheaters Neustrelitz, gemeinsam mit Lothar Kempf gegründet.[2]

Seit 2001 war der Schlosspark Neustrelitz Spielort für die Schlossgartenfestspiele. Auf Grund der Sanierung des Schlossparks finden die Festspiele seit 2013 auf dem Schlossberg in unmittelbarer Nähe vor der Kulisse der Friedrich Wilhelm Buttelschen Schlosskirche statt.[3] Gestartet wurde die Festspielreihe zur 300-Jahr-Feier des Herzogtums Mecklenburg-Strelitz mit einem von Christoph Dammann eigens zusammengestellten Operetten-Pasticcio über die Königin Luise, mit neuem Text des Autors Horst Vincon. Im Sommer besuchten in früheren Jahren jährlich bis zu 30.000 Zuschauer die Festspiele.[4] Im Jahr 2019 waren es noch um die 14.000.[5]

Veranstalter ist die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz. Die Inszenierungen werden durch das hauseigene Musiktheaterensemble, unterstützt durch zahlreiche Gäste und auch Neustrelitzer Bürger sowie die Deutsche Tanzkompanie Neustrelitz und die Neubrandenburger Philharmonie, gestaltet.

Neben den Operetten-Inszenierungen wurden auch Kinderstücke (zumeist mit Musik) angeboten, entweder auf der Hauptbühne im Schlossgarten oder in einem Zirkuszelt auf dem Schlossberg. Ebenso wurden Konzerte diverser Bands und verschiedene Gala-Abende veranstaltet.

Inszenierungen

SpielzeitSpielzeitraumInszenierungInszenierungsartKomponistRegisseurWeitere Inszenierungen
001.2001Königin Luise – Königin der HerzenOperetten-PasticcioMusik u. a. von Johann Strauss, Jacques Offenbach & Carl Millöcker; Textbuch von Horst Vinçon (nach einer Idee von Christoph Dammann)Wolfgang LachnittKein weitere Inszenierung
002.2002Im weißen RösslSingspielRalph Benatzky
003.2003Die CsárdásfürstinOperetteEmmerich Kálmán
004.19. Juni – 18. Juli 2004Königin Luise – Eine Königin tanztOperetten-LibrettoOliver Hohlfeld
005.2005Die lustige WitweOperetteFranz Lehár
006.2006Der VogelhändlerCarl Zeller
007.2007Eine Nacht in VenedigJohann StraussRonja Räubertochter von Astrid Lindgren
008.2008Frau LunaPaul LinckePeter Pan von J. M. Barrie
009.2009Die FledermausJohann StraussAdriana AltarasDas Dschungelbuchvon Rudyard Kipling (Fassung von Konstantin Wecker und Christian Berg)
010.2010Königin Luise – Königin der HerzenOperetten-PasticcioMusik u. a. von Johann Strauss, Jacques Offenbach & Carl Millöcker; Textbuch von Horst Vinçon (nach einer Idee von Christoph Dammann)Wolfgang LachnittPippi Langstrumpf von Astrid Lindgren
011.2011Das Land des LächelnsOperetteFranz LehárIn 80 Tagen um die Welt von Jules Verne
012.?. Juni – 15. Juli 2012Der BettelstudentCarl MillöckerDes Kaisers neue Kleider von Hans Christian Andersen
013.21. Juni – 14. Juli 2013Gräfin MarizaEmmerich KálmánKeine weitere Inszenierung
014.2014Der Graf von LuxemburgFranz Lehár
015.3. Juli – ?. Juli 2015Hello, Dolly!MusicalJerry Herman
016.?. Juli – 31. Juli 2016Im weißen RösslSingspielRalph Benatzky
017.7. Juli – 30. Juli 2017Der ZigeunerbaronOperetteJohann StraussJürgen Pöckel
018.6. Juli – 29. 2018Wie einst im MaiWalter Kollo & Willi KolloReinhardt Friese
019.18. Juni – 21. Juli 2019Die BajadereEmmerich KálmánPascale-Sabine Chevroton
020.2020Pariser LebenOperetteJacques OffenbachAuf Grund von COVID-19 abgesagt[6]
020.18. Juni – 10. Juli 2021Pariser LebenOperetteJacques OffenbachSven MüllerKeine weitere Inszenierung
021.1. Juli – 23. Juli 2022CarmenOperGeorges BizetMarc AdamDogs vom Jungen Staatstheater Parchim
022.7. Juli – 29. Juli 2023Viktoria und ihr HusarOperettePaul Abraham

Weblinks

Einzelnachweise

  1. zabel: Größte Operettenfestspiele Deutschlands gehen ins vierte Jahr. In: nmz.de – Neue Musikzeitung. 19. Juni 2004, abgerufen am 14. April 2020.
  2. Presse Festspielgründung. Abgerufen am 5. Juni 2018.
  3. Spielort auf der Webseite der Festspiele (Memento vom 27. Januar 2013 im Internet Archive)
  4. Spielort auf der Webseite der Festspiele (Memento vom 18. Januar 2013 im Internet Archive)
  5. dpa/mv: Operettensaison in Neustrelitz gestartet. In: welt.de. 28. Juni 2019, abgerufen am 14. April 2020.
  6. Heiko Kreft: Corona: Theater Neustrelitz holt kaum Inszenierungen nach. In: ndr.de. 14. April 2020, abgerufen am 14. April 2020.

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Schlosspark Neustrelitz Barocke Mittelachse 2019.jpg
Autor/Urheber: Eandré, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Der Neustrelitzer Schlosspark wurde in den Jahren 1731/32 nach Fertigstellung des 1945 zerstörten Neustrelitzer Residenzschlosses angelegt. Im 19./20 Jahrhundert erfolgte mehrfach eine tiefgreifende Umgestaltung des ursprünglich als Barockgarten angelegten Parks. Von der barocken Parkanlage blieb nur die, auf dem Foto abgebildete Mittelachse bis heute erhalten. Der Blick des Betrachters folgt dieser Sichtachse bis zu einem Point de vue, dem von Friedrich Wilhelm Buttel entworfenen Hebetempel. Durch die Verjüngung des Rasenparterres und die seitlich davon auf den Hebetempel zulaufenden Lindenalleen wird die Mittelachse des Parks vom Schlossberg aus gesehen optisch verlängert und der Blick des Betrachter in die Ferne geführt. Die auf dem Parterre und in angrenzenden Teilen des Schlossparks aufgestellten, meist im Zinkgussverfahren oder aus Sandstein gefertigten Plastiken und Prunkvasen sind Kopien von Kunstwerken aus vergangenen Stilepochen. Von 2011 bis 2019 erfolgte die Sanierung des Schlossparks; neue Wege wurden angelegt, Neupflanzungen, wie die zweireihige Lindenalleen neben dem Rasenparterre vorgenommen sowie die im Schlosspark aufgestellten Skulpturen und der Hebetempel restauriert. (Siehe auch → »File:Schlosspark Neustrelitz 2019.jpg«)