Fernmeldeturm Habichtswald

Fernmeldeturm Habichtswald
Bild des Objektes
Datei:Fernsehturm Essigberg - Habichtswald - 52556114321.jpg
Basisdaten
Ort:im Habichtswald auf dem Essigberg
Land:Hessen
Staat:Deutschland
Höhenlage:594,2 m ü. NHN
Koordinaten: 51° 18′ 50,6″ N, 9° 20′ 45,2″ O
Verwendung:Fernmeldeturm, Rundfunksender
Zugänglichkeit:Sendeturm öffentlich nicht zugänglich
Besitzer:Deutsche Funkturm
Turmdaten
Bauzeit:1972–1975
(andere Angaben: 1973–1976)
Betriebszeit:seit dem 16. März 1976
Gesamthöhe:186[1] m
Daten zur Sendeanlage
Wellenbereich:UKW-Sender
Rundfunk:UKW-Rundfunk
Sendetypen:DAB, DVB-T, Richtfunk, Mobiler Landfunk, Mobilfunk, Amateurfunkdienst
Positionskarte
Fernmeldeturm Habichtswald (Hessen)
(c) Karte/Map: NordNordWest/Lencer, Lizenz/Licence: Creative Commons by-sa-3.0 de
Fernmeldeturm Habichtswald (Hessen)
Fernmeldeturm Habichtswald
Lokalisierung von Hessen in Deutschland

Der Fernmeldeturm Habichtswald ist ein Fernmeldeturm (FMT) auf dem im Hohen Habichtswald gelegenen Essigberg im nordhessischen Landkreis Kassel und mit 186 m[1] Höhe nach dem Fernmeldeturm Koblenz der zweithöchste Typenturm Deutschlands. Er ist eine modifizierte Variante des „FMT 3/72“ und öffentlich nicht zugänglich.

Geographische Lage

Der Fernmeldeturm Habichtswald befindet sich etwas südöstlich der höchsten Stelle des bewaldeten Essigbergs (ca. 597,5 m ü. NHN), dem Nordwestausläufer des Hohen Gras. Er steht auf 594,2 m[2] Höhe. Von der Westgrenze des Kasseler Stadtgebiets ist er etwa 700 m entfernt, so dass er nicht zu Kassel, sondern zur Gemeinde Habichtswald gehört, deren nächstgelegener Ortsteil Ehlen 2,8 km nordwestlich liegt.

Geschichte und Beschreibung

Der von 1972 bis 1975 (andere Angaben verweisen auf 1973 bis 1976) erbaute Fernmeldeturm Habichtswald dient neben dem Richtfunk und dem nichtöffentlichen Landfunkdienst auch zur Verbreitung von UKW-Hörfunk- und TV-Programmen. Seine Sendeanlage wurde am 16. März 1976 in Betrieb genommen.

Sendeanlage

Die Sendeanlage des Fernmeldeturms Habichtswald strahlt über eine in 146 m Höhe montierte Antenne die UKW-Hörfunkprogramme hr3 und hr4-Nordost-Hessen (ehemals Radio Kurhessen) ab. In 160 m Höhe trägt der Turm eine weitere UKW-Sendeantenne, über die das Programm von Hit Radio FFH abgestrahlt wird.

Frequenzen und Programme

Analoges Radio (UKW)

Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.

Frequenz 
(MHz)
ProgrammRDS PSRDS PIRegionalisierungERP 
(kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
101,2hr3__hr3___/
h__r__3_/
_h_r_3__/
__hr3___/
-*hr3*-_/
**hr3**_ *1)
D36320NDH
103,2hr4hr4_Nord
__hr4___ *1)
D664 (regional), 
D364
Nordost-Hessen20NDH
103,7Hitradio FFH_FFH-KS_
HITRADIO/
___FFH__ *1) *2)
D468 (regional), 
D368
Nordhessen/Kassel20D (110°-240°, 320°-60°)H
*1) 
Manchmal dynamisch mit Sendungsinformationen, Musiktitelinformationen oder Webadressen.
*2) 
Dynamisch, teilweise mit Nachrichten.

Digitales Radio (DAB)

DAB wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt. Die Aufschaltung des landesweiten öffentlich-rechtlichen Multiplexes im DAB-Kanal 7B und des bundesweiten Multiplexes im DAB-Kanal 5C erfolgte am 1. August 2012.[3]

BlockProgramme
(Datendienste)
ERP 
(kW)
Antennen- diagramm
rund (ND),
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Gleichwellennetz (SFN)
5C 
DR Deutschland 
(D__00188)
DAB-Multiplex von Media Broadcast:3,2DV


6A 
HESSEN NORD
(D__00398)
DAB-Multiplex der Hessen Digital Radio:5DM (H+V)Biedenkopf (Sackpfeife), Fulda (Hummelskopf), Habichtswald, Hoher Meißner, Gießen (Dünsberg) (geplant)



7B 
hr Radio 
(D__30122)
DAB+-Multiplex des HR:5DV
9B
Antenne DE
(D__00359)

DAB-Block von Antenne Deutschland:

10DM (H+V)

Digitales Fernsehen (DVB-T2)

Am 8. November 2017 endete die Ausstrahlung von DVB-T-Programmen und der Regelbetrieb von DVB-T2 HD wurde aufgenommen. Es werden im DVB-T2-Standard die Programme der ARD (hr-Mux), des ZDF sowie das kommerzielle Angebot von freenet TV (in Irdeto verschlüsselt) im HEVC-Videokodierverfahren und in Full-HD-Auflösung gesendet. Die DVB-T2 HD-Ausstrahlungen vom Sender Habichtswald sind im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten.

Alle kursiv dargestellten Sender sind verschlüsselt und nur über die DVB-T2 HD-Plattform freenet TV empfangbar.

KanalFre­quenz 
(MHz)
MultiplexProgramme im MultiplexERP 
(kW)
An­tennen­dia­gramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polari­sation
hori­zontal (H) /
vertikal (V)
Modu­lations­ver­fahrenFECGuard­inter­vallBitrate 
(MBit/s)
Gleichwellennetz (SFN)
46674ARD Digital (hr)20NDH64-QAM 
(16k-Modus)
1/219/12818,34Habichtswald, Hoher Meißner, Kassel-Söhrewald
29538ARD regional (hr) Nord20NDH64-QAM 
(16k-Modus)
3/519/12822,00Habichtswald, Hoher Meißner, Kassel-Söhrewald, Rimberg
35586Substream 0:

ZDF

(ZDFmobil)

Substream 1: MEDIA BROADCAST

Substream 0:

Substream 1:

20NDH64-QAM 
(16k-Modus)
3/519/12822,00Habichtswald, Hoher Meißner, Kassel-Söhrewald, Göttingen/Espol
28530MEDIA BROADCAST

(RTL Group)

20NDH64-QAM 
(32k-Modus)
2/31/1627,6Habichtswald, Kassel-Söhrewald
25506MEDIA BROADCAST

(ProSiebenSat.1 Media)

20NDH64-QAM 
(32k-Modus)
2/31/1627,6Habichtswald, Kassel-Söhrewald
48690MEDIA BROADCASTSubstream 0:

Substream 1:

  • freenet.TV Info
  • ssu (System Software Update service)
20NDH64-QAM 
(32k-Modus)
2/31/1627,6Habichtswald, Kassel-Söhrewald

Digitales Fernsehen (DVB-T)

Die DVB-T Ausstrahlungen laufen seit 29. Mai 2006 und werden über das Gleichwellennetz (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten betrieben. Sie enden am 8. November 2017.

KanalFre­quenz 
(MHz)
MultiplexProgramme im MultiplexERP 
(kW)
An­tennen­dia­gramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polari­sation
hori­zontal (H) /
vertikal (V)
Modu­lations­ver­fahrenFECGuard­inter­vallBitrate 
(MBit/s)
Gleichwellennetz (SFN)
32562ARD Digital (hr)50NDH16-QAM 
(8-k-Modus)
2/31/413,27Habichtswald, Hoher Meißner
Rimberg (Knüll), Angelburg
55746ARD regional (hr) 
Nordhessen
50NDH16-QAM 
(8-k-Modus)
2/31/413,27Habichtswald, Hoher Meißner
42642ZDFmobil50NDH16-QAM 
(8-k-Modus)
2/31/413,27Habichtswald, Hoher Meißner, Göttingen/Espol

Mobilfunk (LTE)

Die Telekom hat auf dem Fernmeldeturm als einziger Mobilfunkanbieter LTE Antennen, die die umliegende Region versorgen. Installiert sind LTE Band 20 (800 MHz) und LTE Band 3 (1800 MHz). Auch sind Frequenzen von 900 MHz und 1500 MHz für den Mobilfunk dort zugelassen, werden aber nach Stand 05/2020 nicht benutzt.[4]

Ehemaliges Analoges Fernsehen (PAL)

Die analoge Verbreitung von Fernsehprogrammen wurde an diesem Standort mit der Inbetriebnahme von DVB-T zum 29. Mai 2006 beendet. Zuvor wurde in analogem PAL Folgendes gesendet:

KanalFrequenz 
(MHz)
ProgrammERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
28527,25ZDF100NDH
41631,25hr-fernsehen100NDH
56751,25Das Erste (hr)50NDH

Amateurfunk

An diesem Standort ist auch das Amateurfunkrelais mit dem Rufzeichen DB0TM (Sendefrequenz 438,850 MHz) beheimatet.

Weblinks

Commons: Fernmeldeturm Habichtswald – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Flyer Kassel: Daten – Fakten – Zahlen, Hrsg.: Stadt Kassel, Amt für Stadtentwicklung und Stadtmarketing, Statistisches Amt und Wahlamt, 1991
  2. Topographischer Stadtatlas Kassel (M. = 1:10.000), Hrsg.: Stadt Kassel, Vermessung und Geoinformation, 2009
  3. Pressemitteilung Digitalradio in Hessen (Memento vom 27. Juni 2013 im Internet Archive) der Hessen Digital Radio GmbH (PDF; 147 kB)
  4. Bundesnetzagentur - EMF-Datenbank. Abgerufen am 8. Mai 2020.

Siehe auch

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Reliefkarte Deutschland
Fernsehturm Essigberg - Habichtswald - 52556114321.jpg
Autor/Urheber: Werner Wilmes, Lizenz: CC BY 2.0
Nordhessen