Ferdinand Wurzer (Chemiker)
Ferdinand Wurzer (* 2. Juni 1765 in Brühl; † 30. Juli 1844 in Marburg) war ein deutscher Mediziner und Chemiker.
Leben
Wurzer studierte zunächst Philosophie und später Medizin an der Kurkölnischen Akademie Bonn, an der er 1788 zum Dr. med. promoviert wurde. Er praktizierte als Arzt von 1789 bis 1794. Neben seiner Berufstätigkeit beschäftigte er sich aus Liebhaberei mit der Chemie. Anschließend hielt er Vorlesungen als Professor in Bonn bis 1797. In diesem Jahr wurde er Professor der Chemie an der neu errichteten Zentralschule in Bonn. Im Jahre 1805 wechselte er als Professor der Chemie und Medizin an die Universität Marburg. Wurzer gilt als Begründer des Faches Chemie an der dortigen Universität, deren Leiter als Prorektor er 1809, 1812, 1816 und 1821 viermal war.[1]
Sein Neffe war der Arzt, Gutsbesitzer und Politiker Ferdinand Wurzer (1808–1875).
Ehrungen
- 1792 Mitglied der Leopoldina[2]
- 1801 korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften[3]
- 1819 Ritterkreuz des Goldenen Löwenordens wegen seiner Verdienste um die Universität Marburg[4]
- 1834 Ehrenbürger von Marburg
- 1838 Dr. phil. h. c. der Universität Marburg
- 1904 wurde in Bad Godesberg eine Straße nach ihm benannt.[5]
Werke
- Gedanken über die in Deutschland herrschende Theurung, nebst Vorschlägen dieselbe künftig abzuwenden. Barth in Komm., Leipzig 1805 Digitalisat
- Über das Gemeinnützige chemischer Kenntnisse. Bayrhoffer, Marburg 1805 Digitalisat
Literatur
- Norbert Flörken (Hrsg.): Ferdinand Wurzer. Bonner Chemie-Pionier. Schriften 1788–1844. BonnBuchVerlag, Bonn 2020, ISBN 978-3-9818821-9-3.
- Carl Oppenheimer: Wurzer, Ferdinand. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 367.
- Georg Schwedt: Ferdinand Wurzer und die Gründung des Godesberger Gesundbrunnens. In: Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e. V. (Hrsg.): Godesberger Schriften des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e. V. Bonn 2015, ISBN 978-3-9816445-1-7.
- Franz Gundlach: Catalogus professorum academiae Marburgensis 1, Von 1527 bis 1910, Elwert, Marburg 1927, Nr. 850.
Weblinks
- Werke von und über Ferdinand Wurzer in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Von der Heilkraft des Sauerwassers Artikel im General-Anzeiger Bonn am 8. April 2015
- Wurzer, Ferdinand. Hessische Biografie. (Stand: 15. April 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- ↑ Rektoratsreden (HKM)
- ↑ Mitgliedseintrag von Ferdinand Wurzer bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 6. Februar 2016.
- ↑ Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 265.
- ↑ K. W. Justi: Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten-Schriftsteller-und-Künstler-Geschichte. Marburg 1831, S. 818.
- ↑ Wurzerstraße im Bonner Straßenkataster
Personendaten | |
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NAME | Wurzer, Ferdinand |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker |
GEBURTSDATUM | 2. Juni 1765 |
GEBURTSORT | Brühl |
STERBEDATUM | 30. Juli 1844 |
STERBEORT | Marburg |
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Portrait von Ferdinand Wurzer, Bildunterschrift:
- Dr. Ferd: Wurzer,
- Kurhess. Geh. Hofrath u. Ritter des
- Ordens vom gold. Löwen, ord. Prof. der
- Med. u. Chemie an der Univ. zu Mar-
- burg u.s.w.
Signatur Ferdinand Wurzer (Chemiker)