Ferdinand Schildhauer
Ferdinand Schildhauer (* 6. Februar 1855 in München; † 1926 in Lindau) war ein deutscher Architekt des Historismus und königlich bayerischer Baubeamter.
Leben
Ferdinand Schildhauer wurde als 3. Kind der Eheleute Balthasar Schildhauer und Anna von Hofmihlen in München geboren, wo er auch zur Schule ging.
Er war nach dem bestandenen zweiten Staatsexamen zunächst in Augsburg als Regierungs- und Kreisbauassessor tätig und wurde 1898 Bauamtmann und Leiter des Königlichen Landbauamts in Kempten.[1] 1906 erhielt er den Titel eines Baurats.[2] 1922 trat er mit dem Titel eines Oberregierungsbaurats in den Ruhestand.[3] Er errichtete zahlreiche Kirchen in Schwaben.
Er war verheiratet mit Maria geb. Schuch (* 2. September 1859, † 28. April 1920); mit ihr hatte er fünf Kinder: Emma (* 1886; verh. Permann), Otto (1887–1914; unverheiratet), Hildegard (* 1888; verh. von Waitenhiller, verwitwet 1914/1915), Hermann (1891–1914/1915; verh. mit Pauline geb. Pfaudler), Hermine (* 1893; verh. mit Friedrich Gagel, verwitwet 1914/1915).
Bauten
- 1897/1898: evangelische Stadtpfarrkirche in Mindelheim[4]
- 1895–1896: katholische Pfarrkirche St. Gordianus und Epimachus in Winterbach
- 1898: Friedhofskapelle St. Andreas in Nesselwang
- 1898–1899: katholische Pfarrkirche Maria Rosenkranzkönigin in Schretzheim
- 1901: Kirchturm der Kirche St. Martin und Alexander in Waltenhofen[5]
- 1904–1906: St. Andreas in Nesselwang[6]
- 1908: Anbau des Kirchenschiffs und Turmaufstockung der katholischen Filialkirche St. Jodok in Senden (Bayern)
- 1909: evangelische Christuskirche in Haunstetten
- 1911–1912: St. Anton in Kempten
Schriften
- Baugeschichte des Augsburger Domes mit besonderer Berücksichtigung der romanischen Periode. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg, 26, Jahrgang 1899, S. 1–80. (Digitalisat)
- Der Pfarrhof. Ein Bauratgeber für Pfarrfründebesitzer. Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz, Regensburg 1922.
- Die Kemptener Malerfamilie Hermann. In: Sonntagsbeilage zur Augsburger Postzeitung, Jahrgang 1923, Nr. 14–20.
- Kroneberg, Michael. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 21: Knip–Krüger. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 261–262 (biblos.pk.edu.pl).
Literatur
- Michael A. Schmid: Moderner Barock und Stilimitatoren. Sakraler Neubarock und denkmalpflegerische Rebarockisierungen in der Diözese Augsburg. Utz, München 2007, ISBN 978-3-8316-0670-2, S. 304–307. (Die Projekte von 1904–06 Schildhauer, Schurr und Sticht)
- Bernard Kühling: Allgäuer Künstlerlexikon. Kempten 2012, ISBN 978-3-00-042566-0, S. #.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Amtliche Mitteilungen. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 13, 1898, S. 145 (zlb.de).
- ↑ Amtliche Mitteilungen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 11, 1906, S. 73 (zlb.de).
- ↑ Amtliche Mitteilungen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 19, 1922, S. 105 (zlb.de).
- ↑ Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte, Band 24 (1990), S. 213.
- ↑ Faltblatt St. Martin Waltenhofen. (PDF)
- ↑ Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte, Band 24 (1990), S. 214.
Personendaten | |
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NAME | Schildhauer, Ferdinand |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und bayerischer Baubeamter |
GEBURTSDATUM | 6. Februar 1855 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 1926 |
STERBEORT | Lindau (Bodensee) |
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Allgäu, Winter 2010 Church/Kirche St. Anton in Kempten
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Ferdinand Schildhauer als Pensionär, ca. 1920