Ferdinand Ludwig von Kolowrat-Liebsteinsky
Ferdinand Ludwig Reichsgraf von Kolowrat-Liebsteinsky (* 12. Dezember 1621 in Innsbruck; † 30. September 1701 in Heideburg) war ein böhmischer Adliger, General und Großprior des Malteserordens.[1]
Leben
Er war der zweitälteste Sohn des böhmischen Vizekanzlers Albert (VII.) Freiherr von Kolowrat-Liebsteinsky (1583–1648) aus dessen Ehe mit Sabina Viktoria geb. Freiin von Wolkenstein-Trostburg (1596–1684). Der Appellationsrat und Statthalter Franz Karl von Kolowrat-Liebsteinsky (1620–1700) und der Prager Erzbischof Johann Wilhelm von Kolowrat-Liebsteinsky (1627–1668) waren seine Brüder. Er wuchs zusammen mit seinen Brüdern am erzherzoglichen Hof in Innsbruck auf. 1638 trat er in den Malteserorden ein und begab sich mit dem damaligen Großmeister Nicolas Cotoner auf die Insel Malta. 1662 zum General befördert, kommandierte er dort bis 1667 die Malteser Galeeren und wurde außerdem zum Komtur von Striegau, Reichenbach und Maidelberg ernannt. Kaiser Leopold I. erhob seinen Kämmerer und Geheimrat in den Reichsgrafenstand. Nach dem Amtsverzicht von Franz Reichsgraf von Wratislaw-Mitrowitz bekleidete er von 1670 bis 1700 das Amt des Großpriors des Malteser-Ordens in Böhmen, Mähren und Schlesien. In seiner Eigenschaft löste er die Ordens-Kommende Corpus Christi in Breslau ein, die bis 1692 an die Stadt verpfändet war. Ferdinand Ludwig von Kolowrat-Liebsteinsky starb 1701 in Heideburg. Sein Leichnam wurde nach Prag überführt und in der St.-Prokops-Kapelle des St. Veitsdoms bestattet.[2]
Vorfahren
Albrecht von Kolowrat-Liebsteinsky | ||||||||||||||||
Johann von Kolowrat-Liebsteinsky (1552–1616) | ||||||||||||||||
Benigna Welser (1521–1554) | ||||||||||||||||
Albert von Kolowrat-Liebsteinsky (1583–1648) | ||||||||||||||||
Martin von Boymont-Payrsberg († 1570) | ||||||||||||||||
Katharina von Boymont-Payrsberg (1562–1618) | ||||||||||||||||
Katharina Ungelter von Deissenhausen | ||||||||||||||||
Ferdinand Ludwig von Kolowrat-Liebsteinsky (1621–1701) | ||||||||||||||||
Wilhelm II. von Wolkenstein-Trostburg (1509–1577) | ||||||||||||||||
Wilhelm III. von Wolkenstein-Trostburg (1554–1636) | ||||||||||||||||
Benigna von Annenberg († 1586) | ||||||||||||||||
Sabina Victoria von Wolkenstein (1596–1684) | ||||||||||||||||
Sigismund von Lamberg (1536–1619) | ||||||||||||||||
Eleonore von Lamberg († 1608) | ||||||||||||||||
Siguna Eleonore Fugger von Kirchberg (1541–1576) | ||||||||||||||||
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Kolowrat-Liebsteinsky, Ferdinand Ludwig. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 12. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1864, S. 377 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- ↑ Kolowrat, Ferdinand Ludwig. Kaiser und Höfe. Personendatenbank der Höflinge der österreichischen Habsburger, hrsg. von Mark Hengerer und Gerhard Schön, abgerufen am 25. Februar 2023.
- ↑ Mathias Maria Feyfar: Aus dem Pantheon der Geschichte des hohen souveränen Johanniter-Ritterordens: Die Retter der Landes-Hauptstadt "Prag": Rudolf Reichsgraf Colloredo-Wallsee und Franz Xav. Reichsgraf Khevenhüller-Metsch, etc. Ein Beitrag zur Geschichte Böhmens und Österreichs. Johann Künster in Böhm. Leiza, 1882 (google.com [abgerufen am 25. Februar 2023]).
Personendaten | |
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NAME | Kolowrat-Liebsteinsky, Ferdinand Ludwig von |
ALTERNATIVNAMEN | Kolowrat-Liebsteinsky, Ferdinand Ludwig Reichsgraf von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | böhmischer Adliger und Großprior des Malteserordens |
GEBURTSDATUM | 12. Dezember 1621 |
GEBURTSORT | Innsbruck |
STERBEDATUM | 30. September 1701 |
STERBEORT | Heideburg |
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Hrabě Ferdinand Ludvík Libštejnský z Kolovrat (1621–1701), vojevůdce, diplomat, velkopřevor Maltézského řádu v Čechách (1676–1701). Portrét ze sbírek zámku Rychnov nad Kněžnou.