Ferdinand Braun (Schriftsteller)
Ferdinand Braun, auch Frédéric-Ferdinand Braun[1], (* 5. Februar 1812 in Straßburg; † 17. Juni 1854 in Paris) war ein französischer Dichter, Schriftsteller, Musikrezensent und Lehrer der deutschen Sprache. Pseudonym Ferdinand ***.
Leben
Er besuchte das Jean-Sturm-Gymnasium in Straßburg und studierte Evangelische Theologie[2] an der Straßburger Universität bei Matthias Richard (1795–1869), Theodor (Théodore) Fritz und Andreas Jung (1793–1863). Er war kurze Zeit als Vikar in Thann tätig. Mit Georg Kastner war er befreundet,[3] der ihn 1837 nach Paris holte.
Er war Lehrer für die deutsche Sprache an der Pariser 1836 gegründeten École municipale Turgot, die nach dem Ökonomen Anne Robert Jacques Turgot benannt wurde. Er veröffentlichte auch einige Lehrbücher, die mehrere Auflagen erfuhren.
Gemeinsam mit German Mäurer gab er die frühsozialistische Zeitschrift Die Pariser Horen in sechs Heften[4] heraus (1847).
Robert Schumann vertonte ein Gedicht von ihm.[5]
1850 heiratete er Anne de Surval. Sein Sohn Édouard Braun wurde am 3. November 1851 in Paris geboren.[6]
Werke
- La démonologie des Hébreux, tirée de l'Ancien Testament et des Apocryphes. Thèse. Strasbourg 1837. (Diss. theol.) Digitalisat
- Ferdinand ***[7][8]: Elise oder Gesetz und Natur. Ein Roman aus der neuesten Zeitgeschichte. Wachendorf, Stuttgart 1840.[9][10][11]
- Nouveaux principes de grammaire allemande. Vve Maire-Nyon, Paris 1841.
- Eine Sonate. Musikalische Original-Novelle. In: F. S. Gassner (Hrsg.): Zeitschrift für Deutschlands Musikvereine und Dilettanten. Unter Mitwirkung von Kunstgelehrten, Künstlern und Dilettanten. Chr. F. Müllersche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1841, S. 137–167 und S. 262–299. MDZ Reader
- Choix de lectures allemandes, second cours de versions. Vve Maire-Nyon, Paris 1842.
- Die Schleichhändler. Eine Erzählung für die Jugend. Vve Maire-Nyon, Paris 1842.
- Poesien. C. F. Winter, Heidelberg 1843. Digitalisat
- Gedichte. In: August Stöber, Friedrich Otte (Hrsg.): Elsäßische Neujahrsblätter für 1845. Schweighauser’sche Buchhandlung, Basel 1845, S. 221–223. MDZ Reader
- Die Pariser Horen. Journal für Literatur, Kunst, Wissenschaft, Politik und gesellschaftliches Leben. Bautruche, Paris 1847 MDZ Reader (Heft Januar 1847)[12]
- Gedichte. In: August Stöber, Friedrich Otte (Hrsg.): Elsäßische Neujahrsblätter für 1847. Schweighauser’sche Buchhandlung, Basel 1847, S. 255–257. MDZ Reader
- Félicien David: Die Wüste. Große Symphonie-Ode in 3 Abtheilungen mit declamirten Strophen, Gesängen, Chören und großem Orchester. (Text von Ferdinand Braun). Stettin 1846. Digitalisat München ca. 1850
- Die kleine Arbeiterin (Paris) und Frühlingslied. Für ein Kind. In: Deutscher Musenalmanach für das Jahr 1850, Nürnberg 1850, S. 105–108.
- Der Wanderer und die Geister an Beethovens Grabe. Gedicht von Ferdinand Braun. Musik von G. Meyerbeer. F. Glöggl & Sohn, Wien. o. J. [1857] Digitale Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin
- [Gedichte aus dem Nachlass]. In: Theodor Klein (Hrsg.): Pfeffel-Album. Gaben elsässischer Dichter gesammelt. Geng, Colmar 1859, S. 43–57. MDZ Reader
Literatur
- Nekrologe. In: August Stöber (Hrsg.): Alsatia. Jahrbuch für elsässische Geschichte, Sage und Sprache. 1856-1857. J. P. Rißler, Mühlhausen 1857, S. 383. Digitalisat
- Braun Ferdinand. In: Fr. Édouard Sitzmann: Dictionnaire de biographie des hommes célèbres de l'Alsace. Depuis les temps les plus reculés jusqu'à nos jours. Tome I. F. Sutter, Rixheim 1909, S. 220. Digitalisat
- Christian Wolff: Braun Frédéric Ferdinand. In: Nouveau dictionnaire de biographie alsacienne. 1983 (Online-Ressource).
Weblinks
- Brief von Giacomo Meyerbeer an Ferdinand Braun. 16. Januar 1846 Digitalisat
- Briefe und Manuskripte von Ferdinand Braun im Teilnachlass von August Schmidt in der Wienbibliothek im Rathaus, Wien Übersicht
- Brief von Ferdinand Braun an Anton Schindler 2. Juni 1841 Beethoven-Haus Bonn
Anmerkungen
- ↑ Der vollständige Name ergibt sich aus seiner Dissertation.
- ↑ Denkschrift der Theologischen Gesellschaft zu Strassburg. II. 1840–1846. Carl Hochhausen, Jena 1847, S. 24.
- ↑ „Seinem Freunde Dr. Georg Kastner widmet nachstehende Poesien ihr Verfasser.“ (Poesien, S. 4.)
- ↑ Berthold Schubert, Inge Kießhauer: Zwei Exemplare der „Pariser Horen“ aufgefunden. In: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung 19, Berlin 1985, S. 108–109.
- ↑ Jon W Finson: Robert Schumann. The book of songs. Harvard University Press, Cambridge, Mass. 2008, S. 255. Digitalisat.
- ↑ Taufe in der Eglise des Billettes in Paris am 22. Februar 1852.
- ↑ So das Pseudonym des Autors auf dem Titelblatt.
- ↑ Gateway Bayern ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. löst das Pseudonym im Katalog zu Ferdinand Dietter auf.
- ↑ Zur Autorenfestellung siehe sein Werk Poesien, S. 2. („Poesien, von Ferdinand Braun, Verfasser des Romans: ‚Elise, oder Gesetz und Natur‘, etc.“)
- ↑ Rezension in Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung Nr. 113 „Juny“ 1840, Spalte 899–901.
- ↑ Rezension in Blätter für literarische Unterhaltung. Nr. 306 vom 2. November 1841, S. 1238–1240.
- ↑ Darin von F. Braun: „Reich und Arm. Novelle“, S. 7 ff. und „Musikalische Umschau“, S. 47 ff.
Personendaten | |
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NAME | Braun, Ferdinand |
ALTERNATIVNAMEN | Braun, Frédéric-Ferdinand (vollständiger Name); Dietter, Ferdinand (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Dichter, Schriftsteller, Musikrezensent und Lehrer der deutschen Sprache |
GEBURTSDATUM | 5. Februar 1812 |
GEBURTSORT | Straßburg |
STERBEDATUM | 17. Juni 1854 |
STERBEORT | Paris |
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Portrait of Frédéric Ferdinand Braun (1812-1854),
Signed: F. Flaxland (cf. Frédéric Joseph Flaxland, 1814-1883?). On the back: Frédéric Ferdinand Braun (in manuscript), A la Pomme de Pin, Ch. Kusian, Photographe, Place Kléber,
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