Felsenmeer, Russenstein, Naturpark Michelsbrunnen

Naturschutzgebiet „Felsenmeer, Russenstein, Naturpark Michelsbrunnen“

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Der Wilckensfels im Teilgebiet Russenstein

LageHeidelberg, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche11,2 ha
Kennung2.021
WDPA-ID82209
Geographische Lage49° 24′ N, 8° 45′ O
Felsenmeer, Russenstein, Naturpark Michelsbrunnen (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum19. Mai 1956
VerwaltungRegierungspräsidium Karlsruhe
Besonderheitenbesteht aus 3 Teilflächen

Das Naturschutzgebiet (NSG) Felsenmeer, Russenstein, Naturpark Michelsbrunnen setzt sich aus drei Teilflächen zusammen und liegt auf dem Gebiet der Stadt Heidelberg in Baden-Württemberg.

Felsenmeer

Das Teilgebiet Felsenmeer liegt im Heidelberger Stadtwald, südlich von Schlierbach. Die eiszeitliche Blockhalde aus Verwitterungsprodukten der Geröllsandstein-Formation (Mittlerer Buntsandstein)[1] am Nordosthang des Königstuhls beherbergt eine lockere Vegetation aus Eichen, Birken, Vogelbeeren und Esskastanien und ist reich an Moosen und Flechten.

Russenstein

Das Gebiet auf dem südexponierten Hang ist durch Eichen-Buchen-Wälder geprägt und mit seinen Granitfelsen und Verwitterungsböden für wärmeliebende Pflanzen und Bäume gut geeignet. Vor der Unterschutzstellung 1956 gediehen hier noch die Waldanemone, die Elsbeere, die Traubige Graslilie und der Schwalbenwurz, welche seitdem aufgrund unterlassener Eingriffe in das Zuwachsen des Waldes verschwunden sind. 2009 fanden im Rahmen von Felssicherungen Maßnahmen statt, welche das Gebiet wieder näher dem Zustand Mitte der 1950er Jahre brachte und auf die Ausbreitung der ehemaligen Vegetation hoffen lassen.[2] In dieser Teilfläche liegt die Lösswand am Haarlass, an welcher der Geowissenschaftler Karl Cäsar von Leonhard 1824 Proben entnahm und infolgedessen das Sediment unter dem Begriff Löss in die geologisch-mineralogische Literatur einführte und so weltweit prägte.[3] Ebenso im Gebiet liegt der aus Heidelberger Granit bestehende Wilckens­fels.[4]

Naturpark Michelsbrunnen

Das Gebiet im Heidelberger Stadtwald liegt östlich des Kohlhofs. Der Laubwald besitzt eine gut ausgebildete Krautschicht und wird von mehreren kleinen Fließgewässern durchflossen. Höhlenbrüter finden in alten Bäumen zwischen den Buntsandstein-Blockhalden am Hang gute Nistmöglichkeiten.

Überschneidungen mit anderen Schutzgebieten

Das Naturschutzgebiet liegt komplett im Naturpark Neckartal-Odenwald und überschneidet sich größtenteils mit dem FFH-Gebiet Kleiner Odenwald.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Felsenmeer, Russenstein, Naturpark MIchelsbrunnen an der Nordseite des Königstuhls. LGRB, abgerufen am 5. Mai 2014.
  2. Als „Geotop des Jahres 2011“ ausgezeichnet: die eiszeitlichen Löss-Ablagerungen am Haarlass. www.die-stadtredaktion.de, 19. September 2011, abgerufen am 5. Mai 2014.
  3. Lössaufschluss beim ehem. Hotel Haarlaß. LGRB, abgerufen am 5. Mai 2014.
  4. Wilckensfels, Heidelberg. LGRB, abgerufen am 5. Mai 2014.

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Baden-Wuerttemberg relief location map.jpg
Autor/Urheber: Grundkarte kjunix, Relief Alexrk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Physische Positionskarte von Baden-Württemberg, Deutschland
Naturschutzgebiet altes Schild.svg
Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
Heidelberg-Granit-Klippe Russenstein.jpeg
(c) Jreiners in der Wikipedia auf Deutsch, CC BY-SA 3.0
Durch Erosion des Neckars am Haarlaß bei Heidelberg erschlossenes Grundgebirge: Granit-Klippe Russenstein. Dieser Fels ist ein Geotop und wird auch Wilckensfels, nach dem ehemaligen Heidelberger Oberbürgermeister Karl Wilckens, benannt. Das Klettern an den Felsen des Russensteins ist ganzjährig verboten!