Felsen-Segge
Felsen-Segge | ||||||||||||
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Felsen-Segge (Carex rupestris) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Carex rupestris | ||||||||||||
All. |
Die Felsen-Segge (Carex rupestris)[1] ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seggen (Carex) innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Sie ist mit zwei Unterarten auf der Nordhalbkugel in Eurasien und Nordamerika verbreitet.
Beschreibung
Die Felsen-Segge wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 15 Zentimetern.[2] Sie bildet Ausläufer.[2] Der aufrechte oder bogig aufsteigende Stängel ist undeutlich dreikantig und unter dem Blütenstand schwach rau; er ist mindestens 20 % länger als die Laubblätter.[2] Die 1 bis 1,5 Millimeter breiten, flachen und am Rand rauen Laubblätter[2] sind an den Spitzen oft gebogen oder eingerollt und oft im oberen Drittel abgestorben.[3]
Die Blütezeit reicht von Juni bis Juli. Der Blütenstand ist ein einziges, 1 bis 1,5 Zentimeter langes, endständiges Ährchen.[3][2] Die Schläuche sind oft verkümmert und untypisch, im gut ausgebildeten Zustand sind sie 2,5 bis 4 Millimeter lang und plötzlich in einen sehr kurzen Schnabel zusammengezogen.[3] Es sind drei Narben vorhanden.[2][3]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 50 oder 52.[4]
Vorkommen und Ökologie
Das Verbreitungsgebiet der Felsen-Segge sind die subarktischen und gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel.[5] In den mitteleuropäischen Alpen ist sie selten; sie fehlt dort sogar in den Kalkalpen in größeren Gebieten.[2] Sie kommt an ihren Fundorten in oft kleineren Beständen vor.[2]
Sie ist in Deutschland extrem selten.[1]
Die Felsen-Segge gedeiht auf kalkhaltigen, gut durchlüfteten, meist steinigen, flachgründigen Böden mit guter Humusführung.[2] Sie siedelt in Höhenlagen zwischen 1500 und 3000 Metern.[2]
Sie besiedelt lückige, alpine Rasen und Matten, sie geht aber auch in Felsspalten und auf Gebirgsgrate.[2] Obwohl die Felsen-Segge kurze Ausläufer besitzt, meidet sie Schutt, der noch in Bewegung ist.[2] Andererseits hat sie in dichten Rasen nicht die besten Lebensbedingungen.[2] Meist verschwindet sie dort rasch wieder.[2] Daher sind Standorte, die ihr in Mitteleuropa zusagen, nicht allzu häufig.[2] Bei ihr spielt allerdings die vegetative Vermehrung durch Ausläufer eine größere Rolle als die geschlechtliche durch Samen.[2] Die Ausläufer dringen in feinerdereiche Felsspalten ebenso ein wie in kleinste Zwischenräume zwischen festliegenden Gesteinstrümmern.[2] Sie gedeiht besonders im Elynetum oder im Caricetum firmae und ist eine Charakterart der Klasse Carici rupestris-Kobresietea.[4]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 1+ (unter-alpin, supra-subalpin und ober-subalpin), Nährstoffzahl N = 1 (sehr nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[6]
Systematik und Taxonomie
Die Erstveröffentlichung von Carex rupestris erfolgte durch Carlo Allioni in Flora Pedemontana 2: 264 (1785).[1]
Man kann folgende Unterarten unterscheiden[5]:
- Carex rupestris subsp. altimontanaT.V. Ebel: Sie kommt im Altai vor.[5]
- Carex rupestris subsp. rupestris: Sie kommt in den subarktischen und gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel vor.[5]
Quellen
- Carex rupestris All., Felsen-Segge. FloraWeb.de
Einzelnachweise
- ↑ a b c Carex rupestris All., Felsen-Segge. FloraWeb.de
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 5: Schwanenblumengewächse bis Wasserlinsengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X, S. 244.
- ↑ a b c d Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2. korrigierte und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 168.
- ↑ a b c d Rafaël Govaerts (Hrsg.): Carex - Datenblatt bei World Checklist of Selected Plant Families des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 14. Oktober 2016.
- ↑ Carex rupestris All. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 15. März 2021.
Weblinks
- Felsen-Segge. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (schwed.)
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Fotos: [1], [2], [3], [4], [5], [6], [7]
Auf dieser Seite verwendete Medien
Ostřice skalní (Carex rupestris) na Červené hoře, Hrubý Jeseník.
Ostřice skalní
1. Carex obtusata Lilj., 2. Carex rupestris All.
- Original Caption
- 1. Stumpfe Segge, Carex obtusata
2. Felsen-Segge, C. rupestris