Felix Wilhelm Kubly

Felix Wilhelm Kubly (* 3. Juli 1802 in Altstätten; † 26. Oktober 1872 in St. Gallen, von Altstätten) war ein Schweizer Architekt.

Biografie

Felix Wilhelm Kubly besuchte 1816 bis 1818 Kurse an der Akademie von Lausanne. 1819 immatrikulierte er sich an der königlichen Akademie in München für Baukunst bei Friedrich von Gärtner. Nach dem Wechsel 1821 nach Paris arbeitete er bei Antoine-Thomas-Laurent Vaudoyer und studierte ab 1822 an der École royale et spéciale des beaux-arts, wo er bis 1827 im Rahmen des Studiums an zahlreichen Wettbewerben teilnahm und Preise gewann. Währenddessen arbeitete er zugleich im Baubüro der Pariser Börse sowie bei Augustin-Nicolas Caristie. 1827 trat er eine dreijährige Italienreise an, von der aus er auch Studienausflüge unter anderem nach Griechenland unternahm.

1831 eröffnete Kubly sein eigenes Architekturbüro, zunächst in Altstätten, dann in St. Gallen. Bekannt wurde er durch seine vielseitigen Projekte für verschiedene Kantons-, Gemeinde- und Kirchenverwaltungen. Seine klaren Raum- und Grundrisskonzepte brachten ihm wiederholt gute Platzierungen bei regionalen und nationalen Architekturwettbewerben. Gewonnen hat er diese allerdings eher selten, da er bei der Fassadengestaltung zurückhaltender war als andere Architekten. Kubly hat Projekte in der ganzen Breite der Architektur geschaffen: Wohnhäuser, Bäder, Hotels, Schulen und Kirchen. Er war auch in Frankreich, Italien und Ägypten tätig. Ein begabter Schüler von Kubly war der früh verstorbene Johann Georg Müller (1822–1849) Architekt, Maler und Dichter aus Mosnang.[1]

Werke (Auswahl)

© Roland Fischer, Zürich (Switzerland) – Mail notification to: roland_zh(at)hispeed(dot)ch / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Bürgerspital in Rapperswil
  • 1837–1840: Reformierte Kirche Heiden AR
  • 1838–1841: Zeughaus, St. Gallen im Stiftsbezirk St. Gallen
  • 1843–1846: Schutzengelkapelle, St. Gallen
  • 1844–1848: Reformierte Kirche Wattwil
  • 1845: Bürgerspital, Rapperswil
  • 1849–1855: Kantonsschule St. Gallen
  • 1851–1865: Kurhaus Tarasp-Scuol
  • 1863–1867: Renovation der Synagoge (Hohenems)

Ehrungen

Die Kublystrasse im Quartier Achslen im Osten der Stadt St. Gallen ist nach Felix Wilhelm Kubly benannt.

Literatur

  • Benno Schubiger: Felix Wilhelm Kubly. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  • Benno Schubiger: Felix Wilhelm Kubly 1802–1872. Ein Schweizer Architekt zwischen Klassizismus und Historismus (= St.-Galler Kultur und Geschichte. Band 13). St. Gallen 1984, ISBN 3-908048-01-X.
  • Kubly (Kubli), Felix Wilhelm. In: Register (= INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920. Band 11). 2004, ISBN 3-280-05094-4, S. 158 (e-periodica.ch).
  • Daniel Studer (Hrsg.): Kunst und Kulturführer für den Kanton St. Gallen. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2005, ISBN 3-7995-0153-3.
  • Benno Schubiger: Kubly, Felix Wilhelm. In: Isabelle Rucki, Dorothee Huber (Hrsg.): Architektenlexikon der Schweiz. 19./20. Jahrhundert. Birkhäuser, Basel 1998, ISBN 3-7643-5261-2, S. 326 f.

Weblinks

Commons: Felix Wilhelm Kubly – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Benno Schubiger: Johann Georg Müller. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 1. Juni 2007, abgerufen am 19. Mai 2019.

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'Alters- und Pflegeheim Bürgerspital', vormals 'Heiliggeist-Spital' beim Fischmarktplatz in Rapperswil 2012-10-05 15-38-32.jpg
© Roland Fischer, Zürich (Switzerland) – Mail notification to: roland_zh(at)hispeed(dot)ch / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Rapperswil (SG) : Das Alters- und Pflegeheim Bürgerspital, vormals Heiliggeist-Spital beim Fischmarktplatz.
Mit der Stadtgründung (1229) wurde ein Pilgerhospiz gebaut und 1354 von Herzog Albrecht ein neues Spital, vermutlich am heutigen Standort des Pflegeheims, errichtet. 1537 wird der Spitalgeistliche auch als Pfarrer in Bollingen erwähnt. Die Ortsbürger übernahmen im 19. Jahrhundert die Rechte und Pflichten des Spitals. 1845 wurde von Felix Wilhelm Kubly ein neues Gebäude erstellt. Die Neugestaltung des Innern und eine Aussenrestaurierung erfolgten 1988; seither steht das Gebäude unter Denkmalschutz.