Felicitas Schirow

Felicitas Schirow, geb. Weigmann, (* 14. Juni 1957) ist eine deutsche Prostituierte und Prostitutions-Aktivistin.

Schirow erlangte erstmals größere Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit wegen eines Prozesses, den sie um die vom Berliner Bezirksamt Wilmersdorf geforderte Schließung ihres Bordellbetriebes, des Café Pssst!, führte und mit dem Urteil des Berliner Verwaltungsgerichtes vom 1. Dezember 2000 gewann. In der Urteilsbegründung des Gerichtes hieß es, die Prostitution sei heute nicht mehr als sittenwidrig anzusehen, es habe eine Veränderung der Wertvorstellungen gegeben. Obwohl das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf im Februar 2001 gegen das Urteil Antrag auf Zulassung der Berufung stellte,[1] erhielt Schirow die Konzession für ihren Betrieb im Oktober 2002 wieder. Das Urteil kann als Präzedenzfall gewertet werden und gilt für das Zustandekommen des am 1. Januar 2002 in Kraft getretenen Prostitutionsgesetzes als bedeutend.

Weitere Bekanntheit erlangte Schirow durch ihren öffentlichen Einsatz gegen die soziale Diskriminierung der Prostitution und für deren politische und rechtliche Anerkennung als Beruf. In diesem Zusammenhang trat sie mehrfach in Talkshows auf und gab Interviews in der Presse.

Nach Schließung des Café Pssst! aufgrund von Miet- und Steuerschulden im Jahr 2015[2] arbeitet Schirow seit 2017 wieder als Prostituierte.[3]

Sie ist verheiratet, aber getrennt lebend vom Vater ihres Sohnes (* 2008), den sie per Eizellenspende erhalten hat.[4] Schirow ist die Halbschwester von Diane Weigmann.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Website des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin: "Café Pssst" gegen Land Berlin, 28. Februar 2001. (abgerufen am 2. September 2009)
  2. Felicitas Schirow (59) Berlins berühmteste Hure - alle Träume verpufft berliner-kurier.de vom 18. Juni 2017, abgerufen am 27. September 2019
  3. Warum eine Edel-Prostituierte (60) wieder anschaffen geht bild.de vom 28. Dezember 2017, abgerufen am 27. September 2019
  4. Pssst! Es ist ein Junge bz-berlin.de vom 12. März 2008, abgerufen am 13. August 2019
  5. Sendung »3 nach 9« von Radio Bremen vom 7. April 2006 (zuletzt abgerufen am 25. Mai 2011)