Feldneuendorf
Feldneuendorf ist ein Wohnplatz der Stadt Seehausen (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[1]
Geografie
Der Wohnplatz Feldneuendorf,[1] im Sachsen-Anhalt-Viewer Feldneundorf genannt,[2] liegt etwa einen halben Kilometer nördlich von Seehausen am Augraben Nienfelde im Biosphärenreservat Mittelelbe am östlichen Aland-Deich am Rande des Naturschutzgebietes Aland-Elbe-Niederung im Norden der Altmark.[2] Nordöstlich liegt ein Baggersee und östlich weitere Teiche, die der Landesanglerverband Sachsen-Anhalt als Angelgewässer bewirtschaftet.[3]
Nachbarorte sind Voßhof im Nordwesten, Wegenitz im Norden, Nienfelde im Südosten und Seehausen im Süden.
Geschichte
Bei der Vereinigung der Besitzungen zu Aulosen und Umgebung im Jahre 1319 an das Kloster Amelungsborn wird einmalig „Niendorf“ genannt.[4] Sehr wahrscheinlich ist dieses identisch mit dem späteren Feld Neuendorf.[5]
Im Jahre 1327 bestätigt Markgraf Ludwig der Stadt Seehausen Hebungen aus der Bede in Nyendorp.[6] Weitere Nennungen sind 1345 nyendorp prope Sehusen und 1492 hufe …Im felde to Nyendorp vor Sehuszen, da war der Ort bereits eine Wüstung.[7]
1804 hieß es nur Holländerei Neuendorf unweit Seehausen bei der Priester-Esse.[8]
Die Ziegelei in Feldneuendorf produzierte seit 1830 Ziegelsteine. Aus den Lehm- und Tongruben wurde das Material mit einer kleinen Feldbahn in die Ziegelei befördert, die bis 1945 im Besitz der Familie Haberland war.[9] Sie wurde 1905 und 1925 Dampfziegelei Feld-Neuendorf genannt. Noch im Jahre 1958 hieß der Ort amtlich Feld Neuendorf.[7] In der Ziegelei wurden Mauersteine für landwirtschaftliche Bauten und für den Wohnungsbau hergestellt. Am 1. März 1953 war der Betrieb in Volkseigentum überführt worden, später bekam er die Bezeichnung „VEB (K) Ziegelei Seehausen“. Dort arbeiteten 15 Produktionsarbeiter, die durch Neuerervorschläge die mangelhafte Technisierung verbesserten und die Produktion von Jahr zu Jahr steigerten. Im Jahre 1959 musste die Produktion eingestellt werden, weil die Gruben erschöpft waren.[10]:S. 249
Im Jahre 1960 wurde nach Stilllegung der Ziegelei durch die LPG „Helmut Just“ eine Hähnchenmastanstalt für 20.000 Masthähnchen errichtet. 1962 wurden schon 12.000 Hähnchen zur Ablieferung gebracht.[10]:S. 244
Hinter der Zollbrücke in Richtung Wittenberge an der alten F 189 befand sich ein Objekt der Zivilverteidigung, in dem unter anderem Feuerwehrleute ausgebildet wurden.[11]
Wüstung Neuendorf
Nach den Angaben von Wilhelm Zahn erstreckte sich nordöstlich der Stadt Seehausen vom Aland in östlicher Richtung bis an die Grenze der Feldmark von Ostorf und Klein Holzhausen, nördlich an die Grenze von Nienfelde stoßend, ein Ackerfeld, das Neundorf am Steindamm oder Neundorf am Damm genannt wurde. Nördlich von Nienfelde, zwischen dem Augraben und der Grenze der Feldmark von Ostorf, im Norden und Osten von dem Landwehrgraben umgeben lag eine etwa gleich große Ackerfläche, die Neundorf am Wege genannt wurde. Hier lag am rechten Ufer des Augrabens die oben genannte Ziegelei.[12][7]
Einwohnerentwicklung
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Quelle:[7]
Religion
Die evangelischen Christen aus Nienfelde gehörten früher zur Kirchengemeinde Seehausen[7] und damit zur Pfarrei Seehausen mit der Kirche St. Petri.[13] Sie gehören heute zum Kirchspiel Seehausen, das betreut wird vom Pfarrbereich Seehausen[14] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Weblinks
- Feldneuendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 117 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
- ↑ a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Frank Schmarsow: Angler kümmern sich um Fischbestand und Jugendcamp. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 14. Januar 2014 (auf volksstimme.de [abgerufen am 21. Dezember 2019]).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 2. Band 1. Berlin 1843, S. 347 (Digitalisat).
- ↑ Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1585 (Open Access beim Verlag).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 238 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1557–1559 (Open Access beim Verlag).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 318 (Digitalisat ).
- ↑ Kurt Maaß: Seehausen in alten Ansichten. 2. Auflage. Band 1. Zaltbommel, Europäische Bibliothek, 1995, ISBN 978-90-288-5900-5 (Auszug).
- ↑ a b Kurt Maaß: Chronik Seehausen. Stadt Seehausen (Altmark), Seehausen (Altmark) 2001, DNB 96475956X.
- ↑ Walter Schaffer: Gleich elf Damen bei der Ausbildung. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 11. Februar 2019 (auf volksstimme.de [abgerufen am 21. Dezember 2019]).
- ↑ Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 149–151, Nr. 150.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 108 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrbereich Seehausen. Abgerufen am 14. Dezember 2019.
Koordinaten: 52° 54′ 23,4″ N, 11° 45′ 17,4″ O