Feldmann & Marschel

Feldmann & Marschel
Rechtsformzunächst OHG, später KG
Gründung1. Januar 1950
Auflösung1968
SitzMünster
LeitungJosef Feldmann, Georg Marschel
BrancheGlocken- und Metallgießerei

Feldmann & Marschel war eine Glockengießerei mit Sitz in der westfälischen Stadt Münster. Die Firmengebäude standen in der Loddenheide (Albersloher Weg 100, Halle C, Block 46). Firmeninhaber waren Josef Feldmann (1894–1979) und sein Schwiegersohn Georg Marschel (1911–1968). Das Unternehmen bestand von 1950 bis 1968.

Geschichte

Josef Feldmann war zuvor bei der Firma Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher als Glockengießer tätig.[1] Er machte sich dann selbständig und begründete am 1. Januar 1950 sein eigenes Unternehmen; der Betrieb wurde am 24. Mai 1950 eröffnet, das Gewerbe am 7. März 1951 angemeldet.[2] Die Firma geriet später in finanzielle Schwierigkeiten, ab dem 5. Dezember 1960 änderte sich der Name auf Glockengießerei Monasterium Eijsbouts KG. Am 22. März 1968 wurde der Betrieb rückwirkend zum 31. Dezember 1967 abgemeldet,[2] die Firmenunterlagen von der Eifeler Glockengießerei in Brockscheid übernommen.

Das Hauptwerk war der 1956 erfolgte Neuguss des Domgeläuts zu Münster,[3] die größte gegossene Einzelglocke ist der Kardinal (fis0, 7604 kg).[4]

Mit der Übernahme und Umfirmierung zu „Monasterium Eijsbouts“ wurden in den Kronen der Glocken Eisenarmierungen eingegossen. Durch Rosten dieser Armierungen entstehen irreparable Dauerschäden. Derartige Fälle wurde an den Glocken der Auferstehungskirche in Münster im Sommer 2009 festgestellt;[5][6][7][8] sie wurden zu Ostern 2010 durch neue ersetzt.[9] Bereits 1995 hatte man die gleichen Schäden an mehreren Glockenkronen aus dem Gussjahr 1961 an Glocken festgestellt. So in St. Laurentius in Giesel durch Rissbildung in den Glocken und in St. Antonius in Münster festgestellt. Die hier betroffenen Glocken wurden von der Pfarrgemeinde im Jahr 1997 durch neue ersetzt.[10][11]

Werke (Auswahl)

OrtNominaleGewicht
(in kg)
GussjahrAnmerkungen
St. Georg (Eiterfeld)d1–e1–fis1–a1–h11950
St. Bonifatius (Kalbach-Uttrichshausen)g1–a1–c2–d21950Ergänzung zu einer Glocke (g2) von Gebrüder Ulrich aus Apolda
St. Johannes Evangelist (Kloster Michelfeld (Oberpfalz))es1ca. 1.3001951
St. Barbara (Duisburg)[12]a'+64501952St.-Barbara-Glocke
St. Jakobus (Harheim)[13]fis1–a1–h1–cis217851952
Minoritenkirche (Köln)h1–d24401952/54h1 (1954), d2 (1952)
St. Marien (Bebra)e1-fis1-h11953Zuguss zu einer Patenglocke von 1740, Schlagton gis1
St. Willibrord (Merkstein)[14]fis1ca. 6501953St.-Sebastian-Glocke
Maria Frieden (Werne)ges1–as1–b11953
St. Stephanus (Neuss-Grefrath)[15]d1–f1–g134001954
St. Maria Himmelfahrt (Greven)e1–g1–a1–h11954
St. Canisius (Berlin)d1–e1–fis1–a135701955
St. Cyriakus (Weeze)cis1–dis1–e1–fis1–gis1–h16.3801955
St. Jakobus (Dinslaken)[16]g1–h18301955
St. Vicelin (Lübeck)c21956
Dom zu Münster (Domgeläut)fis0–gis0–h0–cis1–(e1)–fis1–gis1–h1–cis2–e21959119569 von 10 Glocken (e1 ist Ankauf aus Schermbeck)
St. Cyriakus (Bottrop)c1–es1–f1–g155501956
Düsseldorfer Jonges (Düsseldorf)[17]e22651957Heimatglocke
Weihnachtskirche (Berlin-Spandau)fis1–a1–h11.3351957
St. Peter (Büderich)[18]e1–fis1–a1–h127501957
St. Johannes der Täufer (Alkenrath)h1–cis25301958
St. Paulus (Berlin)[19]e1–fis1–g1–a1–h129401958
St. Joseph (Münster)h0–d1–e1–g1–a11958
Dreifaltigkeitskirche (Schortens)d2–f21958
Herz Jesu (Viersen-Dülken)[20]es1–g1–b11958
St. Johann Baptist (Köln)es1–ges1–as1–b1–ces2–des236401959
St. Maria (Sontra)a1-c2-d21959
St. Antonius (Vorst)[21]f1–g1–b1–c2–d21959
St. Barbara (Neuss)as1–b1–des210801954
St. Antonius (Münster)d1–e1–f1–g1–a11961Bereits 3 Glocken (d1–e1–g1) wegen Korrosion in den Kronen 1997 durch neue der Fa. Rincker ersetzt.
Allerheiligenkirche (Borsigwalde)g1–b1–c2–d21961
St. Johannes (Werne)e1–fis1–gis1–h1–cis2–e2Jahr unb.

Einzelnachweise

  1. Katholische Pfarrgemeinde St. Saturnina (Neuenheerse).
  2. a b Stadtarchiv Münster, Amt 32.
  3. paulusdom.de: Domglocken (Memento desOriginals vom 24. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.paulusdom.de.
  4. Vorläuten zum Hochfest Peter und Paul (29. Juni 2009, 18:00) auf YouTube.
  5. Münstersche Zeitung: Auferstehungskirche – Alte Kirchenglocken sind marode und schweigen@1@2Vorlage:Toter Link/www.muensterschezeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; 15. Juni 2009.
  6. Münstersche Zeitung: Marode Glocken abgehängt – Die Auferstehungskirche ist stumm@1@2Vorlage:Toter Link/www.muensterschezeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; 21. Juli 2009.
  7. Bericht des WDR: Kirchenglocken mit Risiken; 22. Juli 2009 (depubliziert).
  8. rp-online: Gefahr durch Rost an Glocken; 11. August 2009.
  9. Westfälische Nachrichten: Auferstehungskirche: Neue Glocken zum Anfassen@1@2Vorlage:Toter Link/www.westfaelische-nachrichten.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.; 30. März 2010.
  10. Kath. Pfarrgemeinde St. Antonius, Münster: In St. Antonius fallen die Glocken vom Turm. In: Pfarrbrief Oktober 1996, 1996, S. 6–8.
  11. Kath. Pfarrgemeinde St. Antonius, Münster: Reise zum Glockenguss am 16. Mai 1997. In: Pfarrbrief Oktober 1997, 1997, S. 12–13.
  12. St. Barbara (Duisburg). Abgerufen am 21. Februar 2017.
  13. St. Jakobus (Harheim).
  14. St. Willibrord (Merkstein).@1@2Vorlage:Toter Link/www.kirche-im-bistum-aachen.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  15. St. Stephanus (Neuss-Grefrath). (Memento desOriginals vom 15. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ijon.de
  16. St. Jakobus (Dinslaken)
  17. Stadtarchiv Düsseldorf 4-184-1-23.
  18. St. Peter (Büderich). (Memento desOriginals vom 26. April 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kirche-ginderich.de
  19. Wille, Klaus-Dieter: Die Glocken von Berlin (West). Geschichte und Inventar, Berlin 1987, S. 98, Nr. B.1.
  20. Herz Jesu (Viersen-Dülken).@1@2Vorlage:Toter Link/www.herzjesu-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  21. St. Antonius (Vorst).@1@2Vorlage:Toter Link/www.antonius-vorst.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

Literatur

Weblinks