Feldmühle-Werk (Lülsdorf)

Das Feldmühle-Werk in Lülsdorf produzierte 1960 den kompletten westdeutschen Bedarf an Pottasche und außerdem Ätzkali. Es handelte sich um ein Produktionswerk der Deutschen Wildermann-Werke, Chemische Fabriken GmbH.

Geschichte

Beweggründe für die Errichtung des Werkes waren der Anschluss an die Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG in Knapsack (Hürth) und der hochwasserfreie Zugang zum Rhein. 1913 wurde mit dem Bau des Werkes begonnen und dieses 1914 fertiggestellt. Dazu gehörte die Kleinbahn Siegburg–Zündorf, die als Anschluss des Werkes an das Transportwesen errichtet wurde. Am 7. April 1914 wurde eine erste Elektrolyse mit vierzig Zellen vorgenommen.

Anfänglich wurden nach dem Wildermannschen Verfahren Kaliumchlorid und Natriumchlorid elektrolytisch zersetzt. Das Verfahren wurde durch das Siemens-Billiter-Verfahren abgelöst. 1923 wurden 56 Siemens-Billiter-Zellen zur Produktion genutzt.

1925 wurde hierdurch Aluminiumoxid erzeugt. Durch Schmelzen von Bauxit in Lichtbögenöfen wurde dieses als künstliches Schleifmittel gewonnen. Bis 1943 wurden sieben Lichtbogenschmelzöfen errichtet.

Sowohl der Erste als auch der Zweite Weltkrieg und auch die Währungsreformen brachten für das Werk starke Rückschläge, trotzdem wurden 1960 etwa 1200 Arbeiter beim Feldmühle-Werk beschäftigt.