Fehlatal

Naturschutzgebiet Fehlatal

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Fehla bei Gammertingen

LageGammertingen, Neufra, Hettingen im Landkreis Sigmaringen, Baden-Württemberg
Fläche55,2 ha
Kennung4118
WDPA-ID163034
Geographische Lage48° 13′ N, 9° 13′ O
Fehlatal (Baden-Württemberg)
Meereshöhevon 640 m bis 670 m
Einrichtungsdatum05.04.1984
VerwaltungRegierungspräsidium Tübingen

Das Fehlatal ist ein Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 4.118) im Gebiet der Städte Gammertingen und Hettingen sowie der Gemeinde Neufra im baden-württembergischen Landkreis Sigmaringen. Die Unterschutzstellung erfolgte am 5. April 1984 (Verordnung durch das Regierungspräsidiums Tübingen).

Lage

Das 55,2 Hektar große Naturschutzgebiet liegt südwestlich von Gammertingen zwischen Neufra und Hettingen, es endet kurz vor der Mündung der Fehla in die Lauchert. Das Fehlatal liegt im Naturraum 095-Mittlere Flächenalb in der naturräumlichen Haupteinheit 09-Schwäbische Alb. Es ist außerdem Teil des 1658 Hektar großen FFH-Gebiets Nr. 7821341 Gebiete um das Laucherttal.

Schutzzweck

Biberdamm in Naturschutzgebiet (2015)
Naturschutzgebiet Fehla. Idyllisches Flusstal ohne moderne Verkehrsstränge (Straße, Bahngleise)
Talabschnitt und Fehla-Bach (Mittlere Kuppenalb) mäandern nahezu unberührt auf 9 km zwischen Neufra und Hettingen

Das Schutzgebiet soll vor allem das landschaftlich reizvolle und stille Wiesental der Fehla erhalten, die sich auf einer Strecke von acht Kilometern noch völlig unbegradigt in zahlreichen Mäandern dahinschlängelt. Dieser zwischen bewaldeten Talhängen liegende ungestörte Lebensraum soll in seiner Gesamtheit erhalten werden. Auf den humosen und kalkreichen Aueböden in der Talsohle breiten sich Auewiesen in ihrer typischen Abfolge aus: Vom Fluss zu den Talhängen hin finden sich nacheinander Flutrasen, Nasswiesen, Frischwiesen, Halbtrockenrasen und am Hangfuß schließlich die Waldsäume. Dass es bis heute auf einer Strecke von immerhin sieben Kilometern kein Haus und keine Straße gibt, macht das Tal mit seiner artenreichen Flora zu etwas Besonderem.

Bei genauem Hinsehen erkennt man noch alte Grabensysteme aus dem 19. Jahrhundert. Mit Hilfe dieser Gräben und kleiner Schleusen (Wasserfallen) wurden früher – wie in den meisten Albtälern – die Wiesen bewässert. Damit hielten die Bauern nicht nur ihre Futterwiesen auch in Trockenzeiten saftig, sondern düngten das Gras zugleich mit den Nährstoffen, die das Wasser mit sich führte. Dieses einfache Bewässerungssystem funktionsfähig zu halten, kostete einigen Aufwand; die Gräben mussten regelmäßig gesäubert werden. Mitte der 1960er Jahre gaben die letzten Bauern diese Arbeit im Fehlatal auf. Die Erhaltung und Wiederherstellung dieser historischen Wässerwiesenwirtschaft ist von landeskultureller Bedeutung.[1]

Partnerschutzgebiete

Das Fehlatal grenzt im Süden an das LandschaftsschutzgebietLaucherttal mit Nebentälern“ (4.37.001) und ist Teil des FFH-Gebiets „Gebiete um das Laucherttal“ (7821341).

Siehe auch

Literatur

  • Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Thorbecke, Stuttgart 2006, ISBN 3-7995-5175-1.

Weblinks

Commons: Fehlatal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vgl. Kroll, Ruth/Konold, Werner 1991: Die Geschichte der Wiesenbewässerung im unteren Fehlatal, in: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte 27, 53-84.

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Physische Positionskarte von Baden-Württemberg, Deutschland
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Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
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Biberdamm an der Fehla im Naturschutzgebiet Fehlatal
Fehla NSG Schwaebische-Alb.jpg
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Fehla, ein stark mäandernder Bach der Schwäbischen Alb, dessen Karstquelle in Burladingen entspringt und nach einem Lauf von ca. 15,5 km südlich von Hettingen in die Lauchert mündet.
Die letzten 9 km sind das „Naturschutzgebiet Fehlatal“. Die Stille und Naturschönheit in diesem Tal ist beeeindruckend! Es gibt in diesem Teil des Tales keine Straßen, nur einen Schotterweg für Radfahrer und Fußgänger. Im Bach haben sich einige Kalktuffstufen gebildet. Im unteren, geschützten Teil der Fehla bis zur Mündung versickert Bachwasser im Karstgestein und kommt auch in der ca. 13 km entfernten Gallusquelle am Hang des Laucherttals wieder zutage.
Fehlatal autofreies-NSG Schwaebische-Alb.jpg
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Fehla, ein stark mäandernder Bach der Schwäbischen Alb, dessen Karstquelle in Burladingen entspringt und nach einem Lauf von ca. 15,5km südlich von Hettingen in die Lauchert mündet. Die letzten 9km sind das „Naturschutzgebiet Fehlatal“. In diesem Teil des Tales gibt es keine Straßen, nur einen Schotterweg für Radfahrer und Fußgänger. Im Bach haben sich einige Kalktuffstufen gebildet (Gischt). Der Überlauf bei Hochwasser ist durch sattgrüne Wiesenverläufe gut sichtbar Im unteren Teil bis zur Mündung versickert das Bachwasser im Karstgestein und kommt auch in der ca. 13km entfernten Gallusquelle am Hang des Laucherttals wieder zutage..
Fehla bei Gammertingen 05.JPG
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Die Fehla im Naturschutzgebiet Fehlatal