Fastnet Race

(c) Richard Webb, CC BY-SA 2.0
Wendemarke – Fastnet Rock

Das Fastnet Race ist eine berühmte Segelregatta für Yachten im Ärmelkanal und in der Keltischen See. Es wird in ungeraden Jahren am Ende der (alljährlichen) Cowes Week ausgetragen.

Geschichte

Einer der Hauptpreise ist der Fastnet Challenge Cup. Von 1957 bis 1999 war das Fastnet-Rennen die Abschlussregatta des Admiral’s Cups. Seit 2001 trägt die Regatta den Namen Rolex Fastnet Race, weil seither Rolex Hauptsponsor des Rennens ist. Das Rennen wird vom Royal Ocean Racing Club (RORC) und der Royal Yacht Squadron ausgerichtet.

Die Regatta über 608 Seemeilen startet im Solent vor Cowes, rundet Land’s End und umrundet den Fastnet Rock vor der Südwestküste Irlands. Sie rundet auf dem Rückweg die Scilly-Inseln und endete ursprünglich in Plymouth;[1] seit 2021 endet die Regatta im französischen Cherbourg.[2] Das Rennen geht über mehrere Tage und ist für Flauten und extreme Wetterlagen berüchtigt. Viele Boote erlitten Havarien.

Gedenkstein Fastnet Race 1979

Im Jahr 1979 endete das Fastnet-Rennen tragisch, als das Regattafeld in einen sehr spät vorhergesagten Orkan geriet.[3] Im Bereich der Labadie-Sandbank kenterten viele Boote. 15 Regattateilnehmer und vier weitere Segler ertranken. Mindestens 75 Yachten kenterten.[4] In der Folge wurden die Sicherheitsregeln verschärft und die Teilnehmerzahl beschränkt. Insbesondere wurde den Schiffsführern mit Nachdruck empfohlen, nur dann eine Rettungsinsel zu besteigen, wenn das Schiff bereits eindeutig sinkt oder unlöschbar brennt; denn von den 24 während des Rennens 1979 aufgegebenen Yachten sanken tatsächlich nur fünf, während Mannschaften in den Rettungsinseln ertranken. Dadurch zeigte sich, dass selbst eine schwer beschädigte Yacht in den meisten Fällen sicherer ist als eine Rettungsinsel. Das Fastnet-Rennen von 1979 gilt als größte Katastrophe des Yachtsports.

1999 war das Fastnet Race zum letzten Mal Abschlussregatta des Rennens um den Admiral’s Cups, das in der Folge mehrfach abgesagt wurde.

Der Start des Rennens 2007 wurde auf Grund der Wetterlage um 25 Stunden verschoben. Es war die erste Startverschiebung in der Geschichte des Rennens. Sturmböen und schwerer Seegang führten zu zahlreichen Schäden und zur Aufgabe des Rennens bei 207 der 271 gestarteten Schiffe. Mike Slades Icap Leopard 3 (Baujahr 2007) stellte unter diesen Bedingungen mit 44 Stunden und 18 Minuten einen neuen Streckenrekord auf. Berechneter Sieger wurde Ger O’Rourke mit Chieftain.

Liste der Sieger

Sieger nach berechneter Zeit

JahrYachtFlaggeEignerKonstrukteur
1925Jolie BriseVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichLt Cdr E. G. MartinAlexandre Pâris
1926IlexVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichRoyal EngineersCharles E. Nicholson
1927Tally HoVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichLord StalbridgeAlbert Strange
1928NiñaVereinigte Staaten Vereinigte StaatenPaul HammondStarling Burgess
1929Jolie BriseVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichBobby SomersetAlexandre Pâris
1930Jolie BriseVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichBobby SomersetAlexandre Pâris
1931DoradeVereinigte Staaten Vereinigte StaatenOlin StephensSparkman & Stephens
1933DoradeVereinigte Staaten Vereinigte StaatenOlin StephensSparkman & Stephens
1935Stormy WeatherVereinigte Staaten Vereinigte StaatenOlin StephensSparkman & Stephens
1937ZeearendNiederlande NiederlandeKees BruynzeelSparkman & Stephens
1939BloodhoundVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichIke BellCamper & Nicholsons
1947Myth of MalhamVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichCapt. J.H.IllingworthJohn Laurent Giles
1949Myth of MalhamVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichCapt. J.H.IllingworthJohn Laurent Giles
1951YeomanVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichOwen AisherCamper & Nicholsons
1953FavonaVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichSir Michael NewtonRobert Clark
1955CarinaVereinigte Staaten Vereinigte StaatenDick NyePhilip Rhodes
1957CarinaVereinigte Staaten Vereinigte StaatenDick NyePhilip Rhodes
1959AnitraSchweden SchwedenSven HansenSparkman & Stephens
1961Zwerver IINiederlande NiederlandeOtto van der VormSparkman & Stephens
1963Clarion of WightVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichDerek Boyer DFCSparkman & Stephens
1965RabbitVereinigte Staaten Vereinigte StaatenDick CarterDick Carter
1967Pen Duick IIIFrankreich FrankreichÉric TabarlyÉric Tabarly
1969Red RoosterVereinigte Staaten Vereinigte StaatenDick CarterDick Carter
1971RagamuffinAustralien AustralienSyd FischerSparkman & Stephens
1973SagaBrasilien BrasilienErling LorentzenSparkman & Stephens
1975Golden DeliciousVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichRichard & Harvey BagnallRon Holland
1977ImpVereinigte Staaten Vereinigte StaatenDavid AllenRon Holland
1979TenaciousVereinigte Staaten Vereinigte StaatenTed TurnerSparkman & Stephens
1981MordicusFrankreich FrankreichTaylor and VolterysMauric/Gaubert
1983ShamrockNiederlande NiederlandeMaller & SnoerenHellevoetsluis
1985PandaVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichPeter WhippPhilippe Briand
1987Juno IIIVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichM. PeacockRob Humphries
1989Great NewsVereinigte Staaten Vereinigte StaatenJohn Calvert-Jones/Tom BlackallerBruce Farr
1991Min-O-DinVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichJohn Humphries/Matt HumphriesDavid Thomas
1995NicoretteSchweden SchwedenLudde IngvallRibadeau-Dumas/Simonis Voogd
1997Royal BlueSchweden SchwedenGunnar EkdahlRibadeau-Dumas/Simonis Voogd
1999Whirlpool-Europe 2Frankreich FrankreichCatherine ChabaudMarc Lombard
2001Tonnerre de BreskensNiederlande NiederlandePiet VroonLutra Design Group
2003NokiaVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichCharles DunstoneReichel/Pugh
2005IromiguyFrankreich FrankreichJean-Yves ChateauRon Holland
2007ChieftainIrland IrlandGer O’RourkeBruce Farr
2009Rán 2Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichNiklas ZennströmFriedrich Judel Rolf Vrolijk
2011Rán 2Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichNiklas ZennströmJudel/Vrolijk
2013Night and DayFrankreich FrankreichPascal LoisonJacques Valer
2015Courrier Du LeonFrankreich FrankreichGéry TrentesauxJacques Valer
2017Lann Ael 2Frankreich FrankreichDidier GaudouxJoubert-Nivelt
2019WizardVereinigte Staaten Vereinigte StaatenDavid and Peter Askew
2021SunriseVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichTom Kneen
2023CaroSchweiz SchweizMaximilian KlinkBotin Partners

First Ship Home

Mit First Ship Home wird diejenige Regattayacht bezeichnet, die als erste Yacht die Ziellinie überquert (engl.: line honours winner).

JahrYachtFlaggeEignerKonstrukteurgesegelte Zeit[5]
1925Jolie BriseVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichLt Cdr E. G. MartinAlexandre Pâris6d 3h
1926HalloweenVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichCol J. F. N. BaxendaleWilliam Fife III.3d 19h 5m
1927La GoletaVereinigte Staaten Vereinigte StaatenR. St. L. BeverleyAlden
1928NiñaVereinigte Staaten Vereinigte StaatenPaul HammondStarling Burgess
1929Jolie BriseVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichBobby SomersetAlexandre Pâris
1930Jolie BriseVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichBobby SomersetAlexandre Pâris
1931PatienceVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichH. E. WestCharles Nicholson
1935Kismet IIIVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichWilliam Fife III.
1937BloodhoundVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichIsaac BellCharles Nicholson
1939NordwindDeutsches Reich NS Deutsches ReichKriegsmarineHenry Gruber[6]
1947LatifaVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichMichael MasonWilliam Fife III.
1949LatifaVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichMichael MasonWilliam Fife III.
1953BloodhoundVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichIsaac BellCharles Nicholson
1955Mare NostrumSpanien SpanienSparkman & Stephens
1979Condor of BermudaBermuda BermudaBob BellJohn Sharp2d 23h 25m
1981CondorBermuda BermudaBob BellRon Holland
1983CondorBermuda BermudaBob BellRon Holland
1985NirvanaVereinigte Staaten Vereinigte StaatenMarvin GreenDave Pedrick2d 12h 34m
1989Steinlager IINeuseeland NeuseelandPeter BlakeBruce Farr
1995NicoretteSchweden SchwedenLudde IngvallRibadeau-Dumas/Simonis Voogd
1999RF YachtingNeuseeland NeuseelandRoss FieldBruce Farr2d 5h 8m
2001StealthItalien ItalienGianni AgnelliFrers2d 10h 58m
2003Alfa Romeo INeuseeland NeuseelandNeville ChrichtonReichel/Pugh2d 9h 2m 0s
2005MaximusNeuseeland NeuseelandEBS YachtingGreg Elliott2d 20h 2m 7s
2007ICAP LeopardVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichMike SladeBruce Farr1d 20h 18m 53s
2009ICAP LeopardVereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichMike SladeBruce Farr2d 11h 9min 36s
2011Banque Populaire VFrankreich FrankreichLoick PeyronVPLP1d 8h 48m 46s
2013Spindrift 2Frankreich FrankreichYann Guichard und Dona BertarelliVPLP1d 14h 53m 58s
2015Spindrift 2Frankreich FrankreichYann Guichard und Dona BertarelliVPLP2d 10h 57m 41s
2017Concise 10Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichTony LawsonVPLP1d 18h 55m 00s
2019Gitana 17Frankreich FrankreichCyril DardashtiGuillaume Verdier1d 04h 02m 26s
2021Maxi Edmond de RothschildFrankreich FrankreichGuillaume Verdier1d 9h 15m 54s

Literatur

  • John Rousmaniere, Sturm Stärke 10 – Der Schwarze Tag von FASTNET. Bielefeld 1986, ISBN 3-7688-0533-6
  • Nick Ward / Sinéad O’Brien, Allein mit dem Tod. Eine verschwiegene Tragödie vom Fastnet Race 1979. 1. Aufl. Bielefeld, 2009, ISBN 978-3-7688-2548-1
  • Svante Domizlaff, Yachten im Orkan: Das Fastnet-Rennen 1979. 1. Auflage. Bielefeld 1999, ISBN 3-7688-1090-9

Weblinks

Commons: Fastnet Race – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Royal Ocean Racing Club. Abgerufen am 25. Juli 2023 (englisch, Offizielle Webseite des Royal Ocean Racing Clubs, Veranstalter des Fastnet-Rennens).

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Website: regattanews.com Karte des Regattakurses, abgerufen am 5. September 2015.
  2. Carsten Kemmling: Rekord-Flotte zum Jubiläum. In: SegelReporter. 20. Juli 2023, abgerufen am 17. Januar 2024.
  3. Admiral's Cup 1979: Katastrophe in der Irischen See. Abgerufen am 18. März 2019.
  4. John Rousmaniere: Revisiting Lessons from the Fastnet. SailNet.com, Januar 2000, abgerufen am 25. November 2013 (englisch).
  5. d = Tag, h = Stunden, m = Minuten, s = Sekunden.
  6. website transatlanticrace.org Yachtportrait Nordwind, (englisch), abgerufen am 11. September 2015.

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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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