Fareed Armaly

Fareed Armaly (* 1957 in Iowa) ist ein US-amerikanischer Dokumentarfilmer, Multimedia– und Installationskünstler. Armaly ist ein Vertreter der sogenannten Context art/Kontext Kunst.[1]

Leben und Werk

Fareed Armaly wurde als Sohn libanesisch-palästinensischer Eltern in Iowa geboren und wuchs in New York auf. Von 1988 bis 1989 war er Herausgeber der Zeitschriften Terminal Zone und R.O.O.M. 1989 zog er von New York nach Köln.[2] Von 1999 bis 2002 leitete er das Künstlerhaus Stuttgart. Er unterrichtete an zahlreichen internationalen Institutionen, unter anderem der Universität Hamburg und der Fachhochschule für Technik und Gestaltung Pforzheim.[3]

Bekannt wurde Armaly mit seinem Beitrag Mix zur Ausstellung „Firminy“, die 1993 im gleichnamigen Ort bei Marseille in Le Corbusiers Unité d’Habitation stattfand.[4] Aufsehen erregte er 1999 mit „From/To“ im Museum Witte de With in Rotterdam. In modifizierter Form wurde diese Arbeit auf der Documenta11 gezeigt.

„Er digitalisiert die Oberfläche eines Steins – den er als Sinnbild für die Welt an sich, aber auch für Architektur und für Waffen versteht – und projiziert dessen Konstruktionsraster als schematische Landkarte der palästinensischen Gebiete auf den Fussboden. In Zusammenarbeit mit Rashid Masharawi […] zeichnet Armaly darüber hinaus ein materialreiches Porträt des Landes und seiner Gegenwart.“

Kurzführer Documenta11[5]

„Das Werk lieferte Informationen zu Themen wie Kinderarbeit, zur Situation der Frauen oder über das in Tel Aviv zusammenlaufende Telefonsystem, über das die verstreut lebenden Palästinenser kommunizieren müssen und das von den Israelis jederzeit unterbrochen werden kann.“[6]

Armaly verweigerte 2024 Annahme des ihm zugedachten Käthe-Kollwitz-Preises, mit der Begründung, Kultureinrichtungen in Deutschland trügen durch Selbstzensur strukturell zur Entmenschlichung der Palästinenser bei.[7] Die Vergabe des Preises wird für 2025 ausgesetzt.[8]

Einzelnachweise

  1. FAZ Ein New Yorker in Deutschland. Seit zwei Jahren leitet Fareed Armaly das Künstlerhaus Stuttgart. Jetzt ist er Documenta11-Künstler, abgerufen am 22. Januar 2019.
  2. museum moderner kunst stiftung ludwig wien Contact, abgerufen am 22. Januar 2019.
  3. Foundation Generali Fareed Armaly, abgerufen am 22. Januar 2019.
  4. Magazin Spiegel Aufatmen beim Verhör, abgerufen am 22. Januar 2019.
  5. Documenta11_Plattform5: Ausstellung / Exhibition. Kurzführer / Short Guide; Seite 84, Ostfildern-Ruit 2002, ISBN 3-7757-9087-X
  6. FAZ Ein New Yorker in Deutschland. Seit zwei Jahren leitet Fareed Armaly das Künstlerhaus Stuttgart. Jetzt ist er Documenta11-Künstler. Abgerufen am 22. Januar 2019
  7. "a disturbing trend of censorship in Germany", "reactionary shift in official cultural policies, aimed at silencing advocates for Palestinian rights." -Schriftwechsel mit der Akademie
  8. Deutschlandfunk Künstler Fareed Armaly lehnt Käthe-Kollwitz-Preis ab, abgerufen am 7. Februar 2025