Fallmeister (Obersteinbach)

Fallmeister (fränkisch: Fallmaidarai[1]) ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet des Marktes Markt Taschendorf im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

Die Einöde lag auf einer Höhe von 368 m ü. NHN. Im Norden grenzte das Waldgebiet Hummersberg an, im Süden waren es Ackerflächen. Ein Wirtschaftsweg führte über Wilhelminenberg nach Obersteinbach (0,8 km südlich).[2]

Geschichte

Der Ort wurde im Jahr 1739 als „Fallhauß“ erstmals schriftlich erwähnt. Es gehörte damals dem Obersteinbacher Untertan Eberhard Schönbein. Er hatte die Tierkadaver zu entsorgen bzw. das Vieh zu heilen. Von der Obrigkeit bekam er hierfür kein Entgelt, er musste sogar jährlich sechs Hunde der Herren von Schwarzenberg verköstigen.[3]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Fallmeister 1808 dem Steuerdistrikt[4] und der Ruralgemeinde Obersteinbach zugeordnet. Im Topographischen Atlas des Königreiches Bayern in der Ausgabe 1939 wurde der Ort letztmals verzeichnet.[5]

Einwohnerentwicklung

Jahr1836184018521861
Einwohner5666
Häuser[6]1111
Quelle[7][8][9][10]

Religion

Fallmeister war evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Rochus (Obersteinbach) gepfarrt.[8]

Literatur

Fußnoten

  1. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 47. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „fålmaisdəraí“.
  2. Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Juni 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  3. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 47.
  4. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 24 (Digitalisat). Dort als Fallhaus verzeichnet.
  5. TK 1:50.000 Blattnr. 027O. Normalausgabe 1939. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Juni 2025.
  6. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1836 werden diese als Wohngebäude bezeichnet und von 1840 bis 1861 als Häuser.
  7. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 139.
  8. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 62 (Digitalisat).
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Brügel’sche Officin, Ansbach 1856, OCLC 635005088, S. 293 (Digitalisat).
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. 3. Auflage. Brügel’sche Officin, Ansbach 1864, OCLC 162702393, S. 214 (Digitalisat).

Koordinaten: 49° 40′ 18,3″ N, 10° 33′ 4,5″ O

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