Fallbach
Fallbach | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Mistelbach | |
Kfz-Kennzeichen: | MI | |
Fläche: | 30,43 km² | |
Koordinaten: | 48° 39′ N, 16° 25′ O | |
Höhe: | 248 m ü. A. | |
Einwohner: | 801 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 26 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2133 | |
Vorwahl: | 02524 | |
Gemeindekennziffer: | 3 16 09 | |
NUTS-Region | AT125 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Fallbach 30 2133 Fallbach | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Josef Kerbl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) | ||
Lage von Fallbach im Bezirk Mistelbach | ||
Pfarrkirche Fallbach | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Fallbach ist eine Gemeinde mit 801 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich.
Geografie
Fallbach liegt im nördlichen Weinviertel in den südlich der Laaer Ebene gelegenen Hügeln in Niederösterreich, etwa zehn Kilometer südsüdöstlich von Laa an der Thaya. Die Fläche der Gemeinde umfasst 30,42 Quadratkilometer. 21,53 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):
- Fallbach (174)
- Friebritz (31)
- Hagenberg (199)
- Hagendorf (201)
- Loosdorf (196)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Fallbach, Friebritz, Hagenberg, Hagendorf und Loosdorf.
Nachbargemeinden
Laa an der Thaya | ||
Gaubitsch | Staatz | |
Gnadendorf | Asparn an der Zaya | Mistelbach |
Geschichte
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Fallbach ein Bäcker, ein Dachdecker, zwei Fleischer, zwei Gastwirte, ein Schmied, ein Schneider, zwei Schuster, ein Tischler, ein Viehhändler und zwei Wagner ansässig.[2]
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, zwischen 2. und 20. April 1945, wurde Fallbach Schauplatz heftiger und wechselvoller Kämpfe zwischen Truppen der Wehrmacht und der Roten Armee, welche zwischen Fallbach und Altenmarkt stattfanden. Mehrere Zivilisten wurden dabei getötet und zahlreiche Gebäude zerstört oder zumindest beschädigt. Am 21. April 1945 wurde Fallbach von der Roten Armee besetzt. In Loosdorf fanden Infanterie- und Panzerkämpfe über vier Tage statt, ehe am 22. April die Sowjets die Ortschaft einnahmen. Auf der Ruine Hanselburg konnte sich eine kleine Einheit der Waffen-SS jedoch bis zur Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 halten.[3]
Einwohnerentwicklung
Die Bevölkerungszahl sinkt seit den 1930er Jahren.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Ruine Hanselburg
- Schloss Hagenberg (Weinviertel)[5]
- Schloss Loosdorf mit Museum
- Katholische Pfarrkirche Fallbach hl. Lambert
- Katholische Pfarrkirche Hagenberg hl. Ägydius
- Katholische Schlosspfarrkirche Loosdorf Hl. Dreifaltigkeit
- Museen
- Dorfmuseum Hagendorf
- Drechslermuseum Hagendorf
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 26, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 70. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 343. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 40,76 %.
Bildung
In der Gemeinde befindet sich ein Kindergarten[6] und eine Volksschule.[7]
Sport
- Der USC Fallbach ist der in Hagendorf spielende Sportverein mit den Sektionen Tennis und Fußball. Der Verein wurde 1970 gegründet und besitzt sowohl eine Männer Kampf- und Reservemannschaft als auch Frauen Kampfmannschaft und Jugendabteilungen.
- Die Männer Fußballkampfmannschaft spielt in der 2. Kreisklasse Pulkautal.
- Die Frauen Fußballkampfmannschaft spielt in der AK Niederösterreich Frauen GL Nordwest-Weinviertel. Erfolge: Meistertitel in der Frauengruppe Weinviertel 2021/2022
Politik
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 2 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 2 SPÖ.[8]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 2 SPÖ.[9]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP und 2 SPÖ.[10]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 1 SPÖ.[11]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 1 SPÖ.[12]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 1 SPÖ.[13]
Bürgermeister
- bis 2013 Karl Nagl (ÖVP)
- seit 2013 Josef Kerbl (ÖVP)
Wappen
Blasonierung: „Über blauem Wellenschildfuß, darin drei silberne Wellenleisten, gespalten von Gold und Grün, vorne ein konischer roter Turm mit fünf Zinnen, geöffnetem schwarzem Rundbogentor und schwarzem Fenster, hinten fünf gebundene goldene Ähren.“
Das Wappen wurde im Jahr 2000 verliehen.[14]
Persönlichkeiten
- Joseph Anton Herzinger (1763–1826), Maler, Radierer und Kupferstecher
- Alexander von Bach (1813–1893), Politiker
- Josef Eisenhut (1864–1928), Politiker
- Lambert Rohrböck (1917–2003), Politiker
- Horst von Wächter, Schlossherr, Schriftsteller und Maler
- Friedrich Wolf (1935–2008), Chorleiter, Musikpädagoge und Komponist
Literatur
- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Absdorf bis Falkenstein. Mechitaristen, Wien 1833, S. 308 (Fallbach – Internet Archive).
Weblinks
- Fallbach in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Website von Fallbach
- 31609 – Fallbach. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 239
- ↑ Heeresgeschichtliches Museum/Militärhistorisches Institut (HGM/MHI), Militärgeschichtliche Forschungsabteilung (MilFoA), Studiensammlung, Bestand 1945, Schachtel 5, Fasz. 45/9, Gemeindeberichte Niederösterreich, Bezirk Mistelbach
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Fallbach. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. September 2020.
- ↑ Schloss Hagenberg. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Fallbach. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 19. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Fallbach. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 19. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Fallbach. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 19. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Fallbach. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 19. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Fallbach. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 19. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Fallbach. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 19. März 2020.
- ↑ Gedächtnis des Landes – Orte: Fallbach. Abgerufen am 12. Oktober 2021.
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Österreich
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Südansicht der Pfarrkirche hl. Ägidius in Hagenberg, ein Dorf in der niederösterreichischen Gemeinde Fallbach.
Die Kirche hat eine hochmittelalterliche Bausubstanz. Die starken Barockisierungen, zuletzt um 1760, überformten jedoch den mittelalterlichen Bau, wie auch den gotischen Chor aus dem 14. Jahrhundert.
Autor/Urheber: AleXXw, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Mistelbach hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)
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Südansicht des Schlosses in Hagenberg, eine Ortschaft in der niederösterreichischen Gemeinde Fallbach.
Das Wasserschloss, ein viergeschossiger Vierflügelbau, befindet sich südwestlich von Hagenberg in freier Lage und ist weithin sichtbar. 1264 wird das „castrum“ Hagenberg genannt, als Heinrich von Hagenberg hier eine Urkunde siegelte: [1]. Im 17. Jahrhundert erhält es unter den Grafen Sinzendorf seine heutige Gestalt (lt. Dehio). 1822 ging das Schloss durch Erbschaft an die Fürsten Reuß-Köstritz über. In den 1960er Jahren zogen Künstler der Wiener Gruppe um Friedensreich Hundertwasser und Padhi Frieberger ein, nachdem durch den Verkauf der umliegenden herrschaftlichen Äcker das Schloss leer stand. 1986 wurde es von Horst Wächter, dem ehemaligen Assistenten von Hundertwasser, erworben. 2020 übernahm die Familie Osmann das Schloss.
Coat of arms of Fallbach, Lower Austria
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Kath. Pfarrkirche in Fallbach, Niederösterreich, Österreich
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Südwestansicht des Schlosses in Loosdorf, eine Ortschaft in der niederösterreichischen Gemeinde Fallbach.
Das Schloss wurde erstmals 1416 als „Feste Lostorff“ bezeichnet. Ab 1732 gehörte Loosdorf zum Besitz des Fürsten Emanuel von Liechtenstein. Er gilt als Gestalter des heutigen Schlosses und der angrenzenden Kirche, die von 1748 bis 1751 errichtet wurde. Johann Fürst von Liechtenstein ließ um 1820 die Fronten in klassizistischen Formen neu fassadieren und die westliche Gartenfassade neu gestalten: [1]. Seit 1834 ist das Haus im Besitz der Familie Piatti, die es 1959 zum Teil der Öffentlichkeit zugänglich machte ([2]) und darin ein Museum einrichtete.
Ruine Hanselburg
Bezirk Mistelbach