Falken-Gesäß

Falken-Gesäß
Stadt Oberzent
Koordinaten: 49° 33′ 55″ N, 8° 56′ 13″ O
Höhe: 287 (266–410) m ü. NHN
Fläche:10,31 km²[1]
Einwohner:470 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte:46 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Oktober 1971
Eingemeindet nach:Beerfelden
Postleitzahl:64760
Vorwahl:06068

Falken-Gesäß ist ein Stadtteil von Oberzent im südhessischen Odenwaldkreis und hat rund 500 Einwohner. Zu dem Stadtteil gehört der Weiler Leonhardshof.

Geographische Lage

Das Reihendorf Falken-Gesäß liegt im Odenwald westlich von Beerfelden im Finkenbachtal. Im Norden führt die Landesstraße 3120 und im Süden die Landesstraße 3119 am Ort vorbei.

Geschichte

Von den Anfängen bis zur Gebietsreform in Hessen

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Falken-Gesäß erfolgte unter dem Namen Valkengesezze im Jahr 1321.[1] Neben Landwirtschaft wurde etwa zwischen 1700 und 1850 die Leinweberei betrieben. Danach folgte die Holzverarbeitung. Im 20. Jahrhundert wurde auch eine Diamantschleiferei betrieben.

Im Jahre 1939 hatte Falken-Gesäß 549 Einwohner und gehörte zum Landkreis Erbach. Bis zum Jahr 2014 war der Ort ein anerkannter Erholungsort.[3]

Gebietsreform

Zum 1. Oktober 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Falken-Gesäß im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Beerfelden eingegliedert,[4][5] die wiederum am 1. Januar 2018 mit weiteren Gemeinden die Stadt Oberzent bildete. Dabei wurde Falken-Gesäß ein eigener Stadtteil der neuen Stadt Oberzent. Für Falken-Gesäß wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Regional- und Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Regionen, in denen Falken-Gesäß lag, sowie die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen

Falken-Gesäß: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
534
1840
  
705
1846
  
784
1852
  
772
1858
  
731
1864
  
754
1871
  
744
1875
  
715
1885
  
691
1895
  
589
1905
  
578
1910
  
624
1925
  
612
1939
  
549
1946
  
699
1950
  
691
1956
  
603
1961
  
559
1967
  
570
1970
  
581
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
477
2018
  
492
2020
  
470
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1][9]; Zensus 2011[10]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Falken-Gesäß 477 Einwohner. Darunter waren 15 (3,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 57 Einwohner unter 18 Jahren, 171 zwischen 18 und 49, 129 zwischen 50 und 64 und 114 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 210 Haushalten. Davon waren 54 Singlehaushalte, 69 Paare ohne Kinder und 66 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 48 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 128 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]

Sehenswürdigkeiten

Sehenswert ist die Ruine der St. Leonhardskapelle, einer ehemaligen Wallfahrtskirche, im Weiler Leonhardshof.

Persönlichkeiten

  • Joe Hackbarth (1931–2000), Maler und Jazzmusiker, im Ort gestorben

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Beerfelden) und Verwaltung.
  2. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Falken-Gesäß, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen und Daten. In: Webauftritt. Stadt Oberzent, abgerufen im Dezember 2021.
  3. 79. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 21. November 2012. In: Staatszeiger für das Land Hessen. Nr. 9, 2014, ISSN 0724-7885, S. 187.
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 17. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 39, S. 1603, Punkt 1320; Abs. 17. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 358.
  6. Hauptsatzung § 4. (PDF; 197 kB) Stadt Oberzent, abgerufen im Dezember 2020.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  8. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  9. Einwohnerzahlen aus dem Webarchiv
  10. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 88, archiviert vom Original am 11. Juli 2021;.

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Wappen der Stadt Oberzent, Odenwaldkreis, Hessen.
„Im schräggevierten Schild oben in Silber ein schwarzes Hirschgeweih mit roten Geweihrosen zwischen den Stangen eine rote Eichel; vorn in Rot ein silbernes Kreuz auf einem silbernen Bogen, begleitet von zwei silbernen sechsstrahligen Sternen; hinten in Rot ein silbernes Rad; unten in Silber ein rotbewehrter aufgerichteter schwarzer Bär“.[1]