Fahnenweihe
Eine Fahnenweihe (seltener auch Standartenweihe oder Fahnensegnung) ist die feierliche Übergabe einer Fahne an eine Körperschaft, oft im Zusammenhang mit der Einsegnung der Fahne während eines Festgottesdienstes.[1]
Geschichte
Die Praxis von Fahnenweihen ist seit dem 10. Jahrhundert belegt.[1] Die heutige Fahnenweihe entspringt einem militärischen Vorbild, so war sie beim preußischen und österreichischen Militär üblich. In der Frühphase des Dritten Reichs wurden bei der SA die Hakenkreuzfahnen geweiht.
Die Tradition der Fahnenweihe besteht heute besonders in katholisch geprägten Gebieten, insbesondere in Bayern, Österreich und Tirol. Neben der Tradition der Segnung von Truppenfahnen bei Militär wird sie besonders von Brauchtumsvereinen, den auf die militärische Tradition der Bürgerwehren zurückgehenden Schützenvereinen, Kriegervereinen und katholischen Burschenschaften gepflegt, aber auch von Freiwilligen Feuerwehren und anderen Vereinen und Organisationen.
Ablauf
Vor dem kirchlichen Akt findet oft die feierliche Befestigung (früher Nagelung) des Fahnentuches an der Fahnenstange statt. Die Fahne wird von „Fahnenjungfrauen“ oder „Ehrendamen“ zum Altar getragen.[1] Traditionell fungiert dabei eine Frau als Fahnenpatin. Sie spendet meist auch das Fahnenband.
Im Rahmen des Gottesdienstes erfolgt die feierliche Einsegnung der Fahne. Die Fahne wird im Gottesdienst am Altar aufgestellt. Bei der Konsekration und beim Segen wird sie als Zeichen der Verbundenheit mit dem christlichen Glauben gesenkt. Nach der Weihe übergibt die „Fahnenmutter“ die Fahne an einen damit besonders geehrten Fahnenträger der Körperschaft.[1]
Oft werden anlässlich der Fahnenweihe die ersten Fahnenbänder, insbesondere ein – oft von der Gemeinde gestiftetes – schwarzes Ehrenband für die Toten der Körperschaft und ein Fahnenband der Fahnenmutter sowie das Band eines befreundeten Patenvereines befestigt.
Gelegentlich erfolgt die Wiederholung der Fahnenweihe anlässlich der Restaurierung einer historischen Fahne.
Fahnenweihe in der Kirche von Großkötz
Fahnenweihe und Vereidigung der SA
Fahnenweihe beim Turnverein Waldkirch, 1900
Einladung zur Standartenweihe des Christlichen Arbeiter-Touristenvereins Bozen, 1921
Fahnenweihe der Bäckerinnung Clausthal-Zellerfeld (1912)
Fahnenweihe beim Festgottesdienst Freiwillige Feuerwehr Beselich-Obertiefenbach (2005)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Arnulf Wynen, PDF; 105 kB (Memento vom 6. August 2016 im Internet Archive), Kunsthistoriker der Staatsgalerie Stuttgart, zur Fahnenweihe
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125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Beselich-Obertiefenbach – Fahnenweihe beim Festgottesdienst in der kath. Pfarrkirche St. Ägidius
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-P049592 / CC-BY-SA 3.0
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unbekannt
, Lizenz: PD-alt-100Fahnenweihe der Bäckerinnung Clausthal-Zellerfeld
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Der Geistliche segnet die Fahnen der I. oesterreichischen Brigade in Mattersburg im Burgenland.
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Christlicher Arbeiter Touristenverein Bozen 1921
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Grenzgang in Biedenkopf 2012: Fahnenweihe der neuen „Stadtfahne“. Im Hintergrund ist die alte Stadtfahne aus 1886 zu sehen, die durch die neue Fahne ersetzt wird.
Der Turnverein Waldkirch 1900 - 20jähriges Jubiläum und Fahnenweihe - aus der Festschrift
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Erinnerung an die Fahnenweihe des Militär-Veteranen-Vereins Kirchberg an der Pielach, Österreich, 7. Oktober 1906
Fahnenweihe Regiment Garde zu Fuß 1808
Fahnenweihe, St. Peter und Paul (Großkötz)