Fahne und Wappen des Kantons Wallis

Wappen des Kantons Wallis
Wappen der Diözese und der Stadt Sitten/Sion
Siegel aus dem Jahr 1582
Wappen aus dem Jahr 1802
Wappen in heutiger Form auf dem Nufenen-Pass

Die Fahne und das Wappen des Kantons Wallis zeigt zweispaltig auf der heraldisch rechten Seite (vom Betrachter aus gesehen links1) vier fünfzackige rote Sterne auf weissem Grund, auf der heraldisch linken Seite (vom Betrachter aus gesehen rechts1) vier ebensolche Sterne weiss auf rotem Grund. Mittseitig sind fünf Sterne halbiert zu sehen, welche je zur Hälfte in den weissen und den roten Grund hineinragen. Die 13 Sterne stehen für die 13 Zehnden oder Bezirke des Kantons.

1 Der heraldische Blick schaut „von hinten“, das Wappen wie auf einem Schild vor sich haltend; der Betrachter steht „davor“.

Blasonierung

Die offizielle Blasonierung des Wappens lautet:

Gespalten von Silber und Rot mit 13 pfahlweise 4,5,4 gestellten fünfstrahligen Sternen in gewechselten Tinkturen.[1]

Geschichte

Das Kantonswappen geht auf das von König Rudolf III. im Jahr 999 n. Chr. dem Bistum / der Diözese Sitten zugeteilte Wappen zurück, welches erstmals 1220 schriftlich erwähnt wird.

Seit dem Ursprung zeigt es die Farben Silber und Rot, die Farben wurden nicht mehr angepasst (wenn man von dem üblichen Farbwechsel Silber zu Weiss absieht). 1507 wurde es mit den Sternen zum ersten Mal als Wappen des Kantons nachgewiesen. Dort jedoch waren noch neun Sterne zu sehen, fünf heraldisch links und vier rechts, keine mittseitig halbierten Sterne. Zwischen 1511 und 1519 sind Manuskripte ersichtlich, in welchen Wappen mit sechs Sternen zu sehen sind. Im späteren 16. Jahrhundert variiert die Anzahl der Sterne stark, und zwar in ausnahmslos allen Quellen, es sind 6, 7, 9, 11 und sogar 16 Sterne festgehalten. Als in den späten Jahren des 16. Jahrhunderts der Kanton Wallis zur Republik wurde, taucht zum ersten Mal der Mitte-Stern auf, es zeigt sieben Sterne mit der Aufteilung 3 links, 1 Mitte, 3 rechts, das offizielle Siegel dieser Zeit stammt aus dem Jahr 1582. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Wappen langsam zur heutigen Form herauskristallisiert. Die sieben Sterne wurden zu 12 erweitert, was den 12 Bezirken des Kantons entsprach. Im Wappen von 1802 sind die 12 Sterne zu sehen.

1810 wurde das Wallis in das napoleonische Frankreich integriert, gehörte bis 1813 nicht mehr zur helvetischen Republik. Nach dem Abzug der französischen Truppen gab die neue französische Republik der Schweiz das Gebiet wieder zurück. Als am 12. Mai 1815 der Kanton Wallis neu gegründet wurde, wurde auch zum ersten Mal das Wappen mit den 13 Sternen enthüllt. Der 13. Stern entsprach dem neuen Bezirk Conthey, Seither wurde das Wappen nicht mehr verändert.[2]

Literatur

  • Louis Mühlemann: Wappen und Fahnen der Schweiz. 3. Auflage. Bühler-Verlag, Lengnau 1991, ISBN 3-9520071-1-0.

Einzelnachweise

  1. Wiki Genealogie: Wappen des Kantons Wallis, auf Mühlemann zurückgehend, siehe Literaturverweis
  2. Wappenlexikon ngw.com Seite Kanton Wallis (Memento des Originals vom 18. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ngw.nl

Weblinks

Commons: Symbols of the canton of Valais – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Wappen des Kanton Wallis von 1802.

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Siegel der Republik Wallis (Oberwallis), 1582. Burgenverein Untervaz (1996, p. 13), mit Verweis auf Louis Mühlemann, Wappen und Fahnen der Schweiz (Lengnau 1991) 140 ff.:

Ähnlich [wie in Chur] liegen die Dinge im Wallis, wo der Bischof von Sitten als «PREFECT(us) CO(munitatis) VALES(ii)» auf einem Doppeltaler von 1501 seinem von der Mitra überhöhten Wappenschild nur den Bischofsstab und das Schwert als Zeichen seiner geistlichen und seiner reichsfürstlichen Würde unterlegt hat, während die Republik Wallis auf ihrem Siegel von 1582 mit der Aufschrift «S(igillum) REIP(ublice) PATRIE VALLESY» auf den oberen Schildrand ihres hier erstmals begegnenden Sternenwappens den Doppeladler gesetzt hat. Letzterer wurde zweifellos vom geistlichen Reichsfürstentum entlehnt. Der Sittener Fürstbischof Hildebrand von Riedmatten beschritt hierauf den Weg des Kompromisses und bildete aus seinem persönlichen Wappenschild, jenem der Republik und jenem der Stadt Sitten eine Wappendreiheit, die er dem Doppeladler des Reiches aufgelegt hat, ohne es freilich dabei zu unterlassen, seinen Schild mit der Mitra zu bekrönen und mit Hirtenstab und Schwert zu unterlegen.