Fachgesellschaft Geschlechterstudien

Fachgesellschaft Geschlechterstudien / Gender Studies Association
(Gender)
Rechtsformeingetragener Verein
GründungJanuar 2010
SitzBerlin
Zweckwissenschaftliche Fachgesellschaft
VorsitzAndrea Geier, Katrin Köppert
Mitglieder> 580 (2020)[1]
Websitewww.fg-gender.de

Die Fachgesellschaft Geschlechterstudien / Gender Studies Association (Gender e. V.) ist ein wissenschaftlicher Zusammenschluss für das Gebiet der Geschlechterforschung. Gegründet wurde sie 2010 in Berlin.

Gründung, Ziele, Aktivitäten

Im Januar 2010 gründeten 204 Wissenschaftler sowie Studierende die Fachgesellschaft Geschlechterstudien/Gender Studies Association an der Technischen Universität Berlin. Zu den Gründungsmitgliedern zählen die Zentren für Geschlechterforschung der TU und der Humboldt-Universität Berlin, der Universität Siegen und der Universität Luxemburg.[2][3] Unterstützt wurde die Gründung vom Dachverband Konferenz der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterstudien im deutschsprachigen Raum (KEG, kurz: Genderkonferenz). Mitglieder der Fachgesellschaft kommen aus allen akademischen Feldern. Die Fachgesellschaft arbeitet eng mit der schweizerischen wissenschaftlichen Fachgesellschaft in den Gender Studies zusammen.[4]

Ziele sind unter anderem die Weiterentwicklung der Geschlechterforschung als eigene Disziplin im deutschsprachigen Raum,[5] die Unterstützung der wechselseitigen Vernetzung und Information von Forschenden und Lehrenden dieses transdisziplinären Forschungsgebiets, die Förderung internationaler Kooperationen, eine Stärkung der Sichtbarkeit der Geschlechterstudien sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.[6][7]

Die Fachgesellschaft Geschlechterstudien veranstaltet jedes Jahr eine wissenschaftliche Tagung mit wechselnden Schwerpunktthemen. 2017 fand an der Universität zu Köln die erste D-A-CH Konferenz „Aktuelle Herausforderungen der Geschlechterforschung“ statt, die gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung (ÖGGF) und der Schweizer Gesellschaft für Geschlechterforschung (SGGF) ausgerichtet wurde.[8] Neben Tagungsberichten gibt die Fachgesellschaft Geschlechterstudien seit 2017 gemeinsam mit dem Margherita-von-Brentano-Zentrum für Geschlechterforschung der Freien Universität Berlin, der zentralen wissenschaftlichen Einrichtung GeStiK Gender Studies in Köln, dem Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität Berlin und dem Referat Genderforschung an der Universität Wien das Open Gender Journal heraus. Es handelt sich dabei um eine Open-Access-Zeitschrift für die Geschlechterforschung.[9]

Vorstand

Laut Satzung besteht der Vorstand aus mindestens drei und höchstens sieben Personen. Diese werden von der Mitgliederversammlung für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt. In der Amtsperiode 2020 bis 2022 setzt sich der Vorstand aus folgenden Personen zusammen:

  • Andrea Geier (Trier): Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Gender Studies, 1. Sprecherin
  • Katrin Köppert (Leipzig): Kunst- und Medienwissenschaft, 2. Sprecherin
  • Beate Binder (Berlin): Europäische Ethnologie und Geschlechterstudien, Kassenwartin
  • Sarah Elsuni (Frankfurt/Main): Rechtswissenschaft, Soziale Arbeit
  • Hannah Fitsch (Berlin): Science and Technology Studies
  • Muriel González Athenas (Bochum): Geschichte der Frühen Neuzeit und Geschlechtergeschichte
  • Oliver Klaassen (Oldenburg): Kunstwissenschaftliche Gender Studies und Queer Studies[10]

Tagungen

Veröffentlichungen

  • Rita Casale et al. (Hrsg.): Verletzbarkeiten. feministische Studien. Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung 2/2011.
  • Annika McPherson, Barbara Paul, Sylvia Pritsch, Melanie Unseld, Silke Wenk (Hrsg.): Wanderungen. Migrationen und Transformationen aus geschlechterwissenschaftlichen Perspektiven. Studien Interdisziplinäre Geschlechterforschung. Bd. 8. Transcript Verlag, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-8376-2220-1.
  • Julia Scholz, Susanne Völker, Elisabeth Tuider (Hrsg.): Aktuelle Herausforderungen der Geschlechterforschung: Beiträge zur ersten gemeinsamen internationalen Konferenz der Fachgesellschaften für Geschlechterforschung/-studien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Köln 2019, doi:10.25595/1356

Literatur

  • Eva Buchholz, Juliette Wedl: „Eine tragfähige Opposition?“ Gründung der Fachgesellschaft Geschlechterstudien/Gender Studies Association e.V., in: Femina Politica 1/2010.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. FG Geschlechterstudien: Fachgesellschaft Geschlechterstudien / Gender Studies Association. Abgerufen am 5. März 2020.
  2. Fachgesellschaft Geschlechterstudien (Memento vom 9. November 2013 im Internet Archive), Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG), Technische Universität Berlin, 6. Dezember 2011
  3. Lars Klaassen: Kennen wir uns?, Taz, 28. Mai 2011
  4. Genderkonferenz, Geschichte
  5. Andrea Roedig: „Das Geschlecht ist komplex“, Interview mit Paula Villa, Potsdamer Neueste Nachrichten, 26. Januar 2010
  6. Eva Blome et al.: Handbuch zur Gleichstellungspolitik an Hochschulen, Springer VS 2013, ISBN 978-3-531-17567-6, S. 236
  7. Bettina Wahrig, Stephanie Zuber: InterViduum – Perspektiven für die/den interdisziplinierte/n Wissenschaftler/in, in: Jutta Weber (Hrsg.): Interdisziplinierung? Zum Wissenstransfer zwischen den Geistes-, Sozial- und Technowissenschaften, Transcript, Bielefeld 2010, S. 226 f.
  8. a b Tagungen und Workshops. In: FG Geschlechterstudien. Abgerufen am 5. März 2021.
  9. Über die Zeitschrift. In: Open Gender Journal. Abgerufen am 6. März 2021.
  10. Vorstand. In: FG Geschlechterstudien. Abgerufen am 6. März 2021.