Faber (Sänger)
Faber (bürgerlich Julian Vincenzo Pollina; * 18. April 1993 in Zürich) ist ein Schweizer Singer-Songwriter.[1][2]
Leben und Wirken
Fabers Mutter ist die Fernsehjournalistin Christina Pollina-Roos[3], sein Vater der italienischstämmige Schweizer Cantautore Pippo Pollina.[4][5] Seine Schwester Madlaina Pollina bildet mit Nora Steiner das Zürcher Duo Steiner & Madlaina.
Seine Band Goran Koč y Vocalist Orkestar Band besteht aus den Musikern Tillmann Ostendarp (Posaune, Schlagzeug), Goran Koč (bürgerlich Silvan Koch, Klavier, Orgel), Janos Mijnssen (E-Bass, Cello) und Max Kämmerling (E-Gitarre, Darbuka, Bouzouki, Saxophon).
Am 7. Juli 2017 erschien Fabers Debütalbum Sei ein Faber im Wind. Für das Album wurden einige Lieder seiner beiden zuvor erschienenen EPs (2015 und 2016) neu eingespielt. Mit seiner Musik, die vom Deutschlandfunk als „Blaskapellen-Balkan-Musik“ bezeichnet wurde, und seinen provokativen deutschen Texten machte Faber in der Independent-Szene schnell von sich reden.[6] Faber selbst äußerte dazu in einem Interview, dass seine Texte, die er häufig aus der Ich-Perspektive fiktiver Charaktere singt, von vielen Hörern missverstanden und für seine eigenen Meinungen gehalten würden.[7]
Am 1. November 2019 veröffentlichte Faber mit I Fucking Love My Life sein zweites Album.[8]
Am 11. Dezember 2020 veröffentlichte er gemeinsam mit Sophie Hunger und Dino Brandão als Brandão Faber Hunger das Album Ich liebe dich, das zwölf gemeinsame Kompositionen in Schweizer Mundart enthält.[9] "Grandios" nannte die Süddeutsche Zeitung diese in Zürich komponierte und in den Studios „La Fabrique“ in Südfrankreich binnen sieben Tagen aufgenommene Sammlung an Songs über Suche und Ausdruck der Liebe.[10][11] Sie erreichte ebenso Platz zwei in den Schweizer Charts, in denen sie sich ab Dezember 2020 insgesamt zweiundzwanzig Wochen hielt.[12] Bei den Swiss Music Awards 2022 wurde das Trio Faber Brandão Hunger als beste Gruppe ausgezeichnet.[13]
2024 erschien Fabers drittes Studioalbum Addio, das vermehrt elektronische Elemente, Chöre und orientalische Anleihen aufweist. Es wurde von Thomas Azier produziert.[14]
Kontroverse
Als 2019 das Lied Das Boot ist voll als Teaser für das neue Album veröffentlicht wurde, schockierte neben dem Musikvideo die Stelle „Nimm [den Schwanz] in den Volksmund, blond, blöd, blau und rein”. Der Musikjournalist Linus Volkmann nannte die Stelle “eine Art Vergewaltigung gegen Rechts”. Nach dieser Kritik schrieb Faber die Textstelle nur wenige Tage nach der Veröffentlichung um und lud das Lied samt Video neu hoch. In einem Interview erklärte er, selbst schon länger Bedenken um ebendiese Textstelle gehabt zu haben.[15][16]
Diskografie
Alben
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[17] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) | Anmerkungen | ||
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CH | DE | AT | |||
2017 | Sei ein Faber im Wind | CH3 (19 Wo.)CH | DE17 (7 Wo.)DE | AT59 (1 Wo.)AT | Erstveröffentlichung: 7. Juli 2017 |
2019 | I Fucking Love My Life | CH2 (12 Wo.)CH | DE3 (8 Wo.)DE | AT19 (3 Wo.)AT | Erstveröffentlichung: 1. November 2019 |
2020 | Ich liebe Dich | CH2 (22 Wo.)CH | DE54 (4 Wo.)DE | AT38 (1 Wo.)AT | |
2022 | Orpheum (Live) | CH9 (3 Wo.)CH | DE12 (2 Wo.)DE | AT55 (1 Wo.)AT | Erstveröffentlichung: 26. August 2022 |
2024 | Addio | CH11 (4 Wo.)CH | DE37 (1 Wo.)DE | AT29 (1 Wo.)AT | Erstveröffentlichung: 7. Juni 2024 |
EPs
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[17] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) | Anmerkungen | ||
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CH | DE | AT | |||
2020 | Gefällt euch Faber so besser? | CH89 (1 Wo.)CH | — | — | Erstveröffentlichung: 20. März 2020 |
Weitere EPs
- 2015: Alles Gute
- 2016: Abstinenz
Singles
Jahr | Titel Album | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[17] (Jahr, Titel, Album, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) | Anmerkungen | ||
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CH | DE | AT | |||
Folgende Lieder erschienen nicht als Single, wurden aber durch das Album zu Download und Streaming bereitgestellt und konnten somit eine Platzierung erlangen: | |||||
2019 | Vivaldi | CH92 (1 Wo.)CH | — | — | Charteinstieg: 10. November 2019 |
Weitere Singles
- 2015: J’ai toujours rêvé d’être un gangster
- 2015: Kalte Welt
- 2015: Tausendfrankenlang
- 2015: Widerstand
- 2015: Züri
- 2015: Bleib dir nicht treu
- 2016: Es wird ganz gross
- 2016: Wer nicht schwimmen kann der taucht
- 2016: Alles Gute
- 2016: Die Tram ist leer
- 2017: In Paris brennen Autos
- 2017: Lass mich nicht los
- 2017: Nichts
- 2017: Ouverture
- 2017: Sei ein Faber im Wind
- 2017: So soll es sein
- 2017: Wem du’s heute kannst besorgen
- 2017: Bratislava
- 2017: Brüstebeinearschgesicht
- 2017: Es könnte schöner sein
- 2019: Das Boot ist voll
- 2019: Generation YouPorn
- 2019: Top
- 2019: Sag mir wie du heisst (Pt. 2)
- 2020: Vieni qui
- 2022: Das Letzte (Live)
- 2022: Caruso (Live)
- 2022: Nie wieder (Live)
- 2022: Tausendfrankenlang (Live)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Steffen Rüth: Faber, der spannendste Popmusiker der Schweiz, Badische Zeitung, 15. Juli 2017, abgerufen am 9. August 2017.
- ↑ Faber als Komponist, Allmusic-Database, abgerufen am 7. Februar 2018
- ↑ David Hunziker: Ein Faber im Gegenwind. In: WOZ Nr. 45/2019. 7. November 2019, abgerufen am 19. November 2021.
- ↑ Linus Volkmann: Faber: «Zürich brennt nicht mehr, Zürich kauft jetzt ein», TagesWoche, 3. März 2016, abgerufen am 9. August 2017.
- ↑ Musikexpress: Faber im Blinddate. 14. Juli 2017, abgerufen am 15. August 2017.
- ↑ Sarah Mahlberg: „Faber mit I fucking love my life: Jetzt auch mit Streichern“. In: deutschlandfunk.de. 26. Oktober 2019, abgerufen am 23. Juli 2024 (deutsch).
- ↑ Amy Mahmoudi: „Ironie wäre zu lieb - Faber im Interview“. In: volume.at. 3. März 2020, abgerufen am 23. Juli 2024 (deutsch).
- ↑ Connor Endt: Sprachgewalt und Arschtritte für den deutschen Gefälligkeits-Pop. In: laut.de. Abgerufen am 2. November 2019.
- ↑ Brandão, Faber, Hunger: Ich liebe dich. In: Musikexpress. 11. Dezember 2020, abgerufen am 12. Dezember 2020.
- ↑ Christiane Lutz: "S glänzt scho lang überhaupt nüt me". Mundartalbum "Ich liebe dich". In: SZ. 14. Dezember 2020, abgerufen am 19. November 2021.
- ↑ Brandão – Faber – Hunger. Abgerufen am 6. Mai 2023 (deutsch).
- ↑ Brandão Faber Hunger - Ich liebe dich. Abgerufen am 6. Mai 2023.
- ↑ Swiss Music Awards 2023. Abgerufen am 6. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Lena Bayer: Bittersüßes Wiedersehen. In: laut.de. 7. Juni 2024, abgerufen am 23. Juli 2024.
- ↑ Kontroverse um Faber-Song „Das Boot ist voll“ - „Für kein Marketing auf der Welt mache ich so was durch“. Abgerufen am 14. September 2021 (deutsch).
- ↑ „Das Boot ist voll“ – Faber ändert den Refrain seines umstrittenen Songs. In: Testspiel.de. 1. August 2019, abgerufen am 6. Mai 2023 (deutsch).
- ↑ a b c Chartquellen: CH DE AT
Personendaten | |
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NAME | Faber |
ALTERNATIVNAMEN | Pollina, Julian (wirklicher Name); Jimmy Ragusa (Künstlername) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Sänger-Songschreiber |
GEBURTSDATUM | 18. April 1993 |
GEBURTSORT | Zürich |
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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Autor/Urheber: Martinson1, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Faber an einem Live-Konzert in Cottbus 2017
Autor/Urheber: Schorle, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Faber auf dem Rudolstadt-Festival 2018.