FK Sarajevo

FK Sarajevo
Abzeichen des FK Sarajevo
Basisdaten
NameFudbalski klub Sarajevo
SitzSarajevo, Bosnien und Herzegowina
Gründung24. Oktober 1946.
Farbenbordeauxrot-weiß
EigentümerVincent Tan 49,13 %
Ismir Mirvić 49,13 %
Andere 1,74 %
PräsidentIsmir Mirvić
Websitefksarajevo.ba
Erste Fußballmannschaft
CheftrainerSimon Rožman
SpielstätteStadion Asim Ferhatović Hase
Plätze34.630
LigaPremijer Liga
2022/234. Platz
Heim
Auswärts

FK Sarajevo steht für Fudbalski klub Sarajevo (Fußballverein Sarajevo). Der Klub aus Sarajevo ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten aus Bosnien und Herzegowina. Während der jugoslawischen Zeit war der FK Sarajevo ein regelmäßiger Teilnehmer der ersten jugoslawischen Fußballliga. Heute spielt der Verein aus Sarajevo in der Premijer Liga. Stadtrivalen sind Bosniens Rekordmeister FK Željezničar Sarajevo und FK Olimpik Sarajevo.

Geschichte

Der FK Sarajevo wurde am 24. Oktober 1946 gegründet. Eine Fusion zwischen dem FK Udarnik und SDM Sarajevo brachte den Verein hervor. Seit dem Jahr 1950 war der FK Sarajevo ein regelmäßiger Teilnehmer der ersten jugoslawischen Fußballliga. In der Saison 1964/1965 wurde der FK Sarajevo Vizemeister Jugoslawiens. In der Saison 1966/1967 errang der FK Sarajevo erstmals die jugoslawische Fußballmeisterschaft und unterbrach somit die langjährige Überlegenheit der Fußballvereine aus Serbien und Kroatien.

Schnell wurde der Verein überregional bekannt, da er viele internationale Begegnungen in den wichtigsten Wettbewerben Europas bestritt. Die Jahre 1957–1967 gehören zu den erfolgreichsten des Vereins. Zu dieser Zeit spielten beim FK Sarajevo bekannte Spieler wie Mirsad Fazlagić, Vahidin Musemić und Asim Ferhatović.

In der Saison 1967/1968 spielte FK Sarajevo im Europapokal der Landesmeister. In der ersten Runde spielte die Mannschaft gegen Olympiakos Nikosia in Nikosia 2:2 und gewannen zuhause im Stadion Koševo mit 3:1 und erreichten somit die zweite Runde. In der zweiten Runde mussten sie gegen Manchester United aus England spielen. Zu Hause spielten sie 0:0 und im Old Trafford verlor FK Sarajevo 1:2.

Asim Ferhatovićs Rücktritt im Jahre 1968 erschütterte die Sportfreunde Sarajevos. In Erinnerung an den Fußballer schrieb in den 1980er Jahren die Sarajevoer Rockband Zabranjeno pušenje das Lied Nedelja kad je otišo Hase (Der Sonntag als Hase ging). Die bekannteste Zeitung aus Sarajevo, Oslobodenje schrieb damals Jedan je Hase (Es gibt nur einen Hase). Auch nach dem Rücktritt von Asim Ferhatović spielte der FK Sarajevo weiterhin sehr erfolgreich. Vom Jahre 1948 bis 1982 spielte der FK Sarajevo insgesamt 226 internationale Fußballspiele auf vier Kontinenten. Davon gewann er 107, spielte 58-mal unentschieden und verlor 61-mal mit der Tordifferenz 570:383.

Die frühen 1980er Jahre war die zweite „goldene Ära“ des Vereins. Im Jahre 1980 wurde er zunächst jugoslawischer Vizemeister. 1982 erreichte er die 3. Runde des UEFA-Pokals, wo er gegen den späteren Gewinner RSC Anderlecht verlor. 1985 spielten die Mannschaft als jugoslawischer Landesmeister wiederum im Europapokal der Landesmeister, angeführt vom legendären bosnischen Spieler Safet Sušić.

Die 1990er waren die schwersten Zeiten für den FK Sarajevo. Infolge des Bosnienkriegs kam das gesamte kulturelle und sportliche Leben in der Hauptstadt Sarajevo praktisch zum Erliegen. 1994 spielte der FK Sarajevo ein Freundschaftsspiel gegen eine UNPROFOR-Auswahl, das er mit 4:1 gewann.

Seit dem Ende des Krieges in Bosnien spielt FK Sarajevo in der bosnischen Premijer Liga. Er ist einer der erfolgreichsten Vereine aus der jungen Geschichte des Landes. Zum 25. Jubiläum der erstmaligen Teilnahme am Europapokal der Landesmeister wurde 2001 Safet Sušić zum besten Spieler Bosnien und Herzegowinas gewählt. Asim Ferhatović landete auf Platz 3.

Europapokalbilanz

2007/08

Als bosnischer Meister qualifizierte sich FK Sarajevo für die Qualifikation für die UEFA Champions League. In der 1. Qualifikationsrunde musste man gegen den Vertreter von Malta, den FC Marsaxlokk antreten. Sarajevo siegte in Malta mit 6:0 und stellte somit den höchsten Sieg in der Vereinsgeschichte im Europapokal auf. Im Rückspiel in Sarajevo wurde Marsaxlokk mit 3:1 bezwungen. In der 2. Runde der Qualifikation für die Champions League war der belgische Vertreter KRC Genk der Gegner von Sarajevo. Im Hinspiel in Belgien wurde Genk mit 2:1 bezwungen. Die Torschützen waren Admir Raščić und Veldin Muharemović für Sarajevo und Hans Cornelis für den KRC Genk. Sarajevo verlor zwar das Rückspiel mit 0:1, konnte aber wegen der Auswärtstorregel die 3. Qualifikationsrunde erreichen. Dort traf man auf den ukrainischen Meister Dynamo Kiew. Kiew siegte in beiden Spielen, mit 3:0 und 1:0. In der 1. Runde des UEFA-Pokals verlor Sarajevo schließlich gegen den FC Basel aus der Schweiz. Basel siegte in Sarajevo mit 2:1 und in Basel mit 2:0.

2009/10

FK Sarajevo qualifizierte sich als 3. für die zweite Qualifikationsrunde der Europa League, wo man auf den FC Spartak Trnava traf. Man besiegte das Team aus der Slowakei im Hinspiel zu Hause 1:0 und spielte eine Woche später in Trnava unentschieden (1:1), was für den Einzug in die die dritte Qualifikationsphase reichte.

Dort traf das Team auf den schwedischen Vizemeister Helsingborgs IF. Im Hinspiel sicherte man sich durch eine engagierte Leistung eine gute 1:2-Niederlage. Im Rückspiel erreichte das Team vor rund 30.000 Zuschauern im fast ausverkauften Stadion Asim Ferhatović Hase ein 2:1 und zog nach dem Elfmeterschießen in die die Playoffs der Europa League ein. Hier traf der FK Sarajevo auf den CFR Cluj. Das Hinspiel in Sarajevo endete 1:1. Nachdem die Mannschaft in Cluj mit 1:2 verloren hatte, glückte der Einzug in die Gruppenphase erneut nicht.

SaisonWettbewerbRundeGegnerGesamtHinRück
1967/68Europapokal der Landesmeister1. RundeZypern Republik Olympiakos Nikosia5:32:2 (A)3:1 (H)
2. RundeEngland Manchester United1:20:0 (H)1:2 (A)
1980/81UEFA-Pokal1. RundeDeutschland Bundesrepublik Hamburger SV5:72:4 (A)3:3 (H)
1982/83UEFA-Pokal1. RundeBulgarien 1971 Slawia Sofia6:42:2 (A)4:2 (H)
2. RundeRumänien 1965 Corvinul Hunedoara8:44:4 (A)4:0 (H)
3. RundeBelgien RSC Anderlecht2:61:6 (A)1:0 (H)
1985/86Europapokal der Landesmeister1. RundeFinnland Kuusysi Lahti2:41:2 (A)1:2 (H)
1998/99UEFA-Pokal1. QualifikationsrundeBelgien Germinal Ekeren1:41:4 (A)0:0 (H)
2001/02UEFA-PokalQualifikationPortugal Marítimo Funchal0:20:1 (A)0:1 (H)
2002/03UEFA-PokalQualifikationTschechien SK Sigma Olomouc3:3
(5:3 i. E.)
1:2 (A)2:1 n. V. (H)
1. RundeTurkei Beşiktaş Istanbul2:72:2 (A)0:5 (H)
2003/04UEFA-PokalQualifikationSerbien und Montenegro FK Sartid1:41:1 (H)0:3 (A)
2006/07UEFA-Pokal1. QualifikationsrundeAndorra FC Rànger’s5:03:0 (A)2:0 (H)
2. QualifikationsrundeRumänien Rapid Bukarest1:21:0 (H)0:2 (A)
2007/08UEFA Champions League1. QualifikationsrundeMalta FC Marsaxlokk9:16:0 (A)3:1 (H)
2. QualifikationsrundeBelgien KRC Genk(a)2:2(a)2:1 (A)0:1 (H)
3. QualifikationsrundeUkraine Dynamo Kiew0:40:1 (H)0:3 (A)
2007/08UEFA-Pokal1. RundeSchweiz FC Basel1:81:2 (H)0:6 (A)
2009/10UEFA Europa League2. QualifikationsrundeSlowakei FC Spartak Trnava2:11:0 (H)1:1 (A)
3. QualifikationsrundeSchweden Helsingborgs IF3:3
(5:4 i. E.)
1:2 (A)2:1 n. V. (H)
Play-offsRumänien CFR Cluj2:31:1 (H)1:2 (A)
2011/12UEFA Europa League2. QualifikationsrundeSchweden Örebro SK2:00:0 (A)2:0 (H)
3. QualifikationsrundeTschechien Sparta Prag0:70:5 (A)0:2 (H)
2012/13UEFA Europa League1. QualifikationsrundeMalta Hibernians Paola9:65:2 (H)4:4 (A)
2. QualifikationsrundeBulgarien Lewski Sofia3:20:1 (A)3:1 (H)
3. QualifikationsrundeMontenegro FK Zeta Golubovci(a)2:2(a)2:1 (H)0:1 (A)
2013/14UEFA Europa League1. QualifikationsrundeSan Marino AC Libertas3:11:0 (H)2:1 (A)
2. QualifikationsrundeAlbanien KF Kukësi2:32:3 (A)0:0 (H)
2014/15UEFA Europa League2. QualifikationsrundeNorwegen FK Haugesund3:20:1 (H)3:1 (A)
3. QualifikationsrundeGriechenland Atromitos Athen4:31:1 (H)3:1 n. V. (A)
Play-offsDeutschland Borussia Mönchengladbach02:102:3 (H)0:7 (A)
2015/16UEFA Champions League2. QualifikationsrundePolen Lech Posen0:30:2 (H)0:1 (A)
2017/18UEFA Europa League1. QualifikationsrundeMoldau Republik FC Zaria Bălți3:3
(5:6 i. E.)
1:2 (A)2:1 (H)
2018/19UEFA Europa League1. QualifikationsrundeArmenien Banants Eriwan5:12:1 (A)3:0 (H)
2. QualifikationsrundeItalien Atalanta Bergamo2:102:2 (A)0:8 (H)
2019/20UEFA Champions League1. QualifikationsrundeSchottland Celtic Glasgow2:51:3 (H)1:2 (A)
2019/20UEFA Europa League2. QualifikationsrundeFreilos   
3. QualifikationsrundeBelarus BATE Baryssau1:21:2 (H)0:0 (A)
2020/21UEFA Champions League1. QualifikationsrundeWales Connah’s Quay Nomads2:02:0 (A)
2. QualifikationsrundeBelarus FK Dinamo Brest1:21:2 (A)
2020/21UEFA Europa League3. QualifikationsrundeMontenegro Budućnost Podgorica2:12:1 (A)
Play-offsSchottland Celtic Glasgow0:10:1 (A)
2021/22UEFA Europa Conference League1. QualifikationsrundeMoldau Republik FC Milsami0:10:0 (A)0:1 (H)
2023/24UEFA Europa Conference League1. QualifikationsrundeGeorgien FC Torpedo Kutaissi3:3
(2:4 i. E.)
2:2 (A)1:1 n. V. (H)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 83 Spiele, 26 Siege, 19 Unentschieden, 38 Niederlagen, 112:142 Tore (Tordifferenz −30)

Spieler und Trainer

Ehemalige Spieler

  • Bosnien und Herzegowina Asim Ferhatović (1948–1950) Jugend, (1952–1960, 1964–1967) Spieler,
  • Bosnien und Herzegowina Ibrahim Biogradlić (1951–1967)
  • Bosnien und Herzegowina Džemaludin Mušović (1962–1966, 1969–1972)
  • Bosnien und Herzegowina Safet Sušić (1972–1973) Jugend, (1973–1982) Spieler,
  • Bosnien und Herzegowina Murat Jašarević (1988–1992)

Ehemalige Trainer

Erfolge

  • Jugoslawische Meisterschaft
    • Meister (2): 1966–1967, 1984–1985
    • Vizemeister (2): 1964–1965, 1979–1980
  • Jugoslawischer Pokal
    • Finalist (2): 1966–1967, 1982–1983
  • Premijer Liga
    • Meister (5): 1998–1999, 2006–2007, 2014–2015, 2018–2019, 2019–2020
    • Vizemeister (7): 1994–1995, 1996–1997, 1997–1998, 2005–2006, 2010–2011, 2012–2013, 2020–2021
  • Bosnisch-herzegowinischer Fußballpokal
    • Sieger (7): 1996–1997, 1997–1998, 2001–2002, 2004–2005, 2013–2014, 2018–2019, 2020–2021
    • Finalist (4): 1998–1999, 2000–2001, 2016–17, 2021–2022
  • Super-Cup Republik Bosnien und Herzegowina
    • Sieger (1): 1996–1997
    • Finalist (2): 1997–1998, 1998–1999

Fans

Die Ultras von FK Sarajevo werden Horde Zla (dt. Horden des Übels) genannt, die schon oft mit gegnerischen Fans in Auseinandersetzungen verwickelt waren. So kam es am 4. Oktober 2009. vor dem Erstligaspiel zwischen NK Široki Brijeg, einem kroatisch dominierten Klub, und dem FK Sarajevo zu einer der schwersten Ausschreitungen in Bosnien und Herzegowina.[1] Nach Zusammenstößen der zwei rivalisierenden Fangruppen und der Polizei in der Nähe von Mostar, wurde ein Anhänger des FK Sarajevo durch einen Schuss aus einer Feuerwaffe tödlich verwundet, sowie 18 Polizisten und 15 Anhänger verletzt, davon 6 schwer.[1] Bei dem Täter, der den Anhänger erschossen hatte, soll es sich um einen einstigen Angehörigen des ehemaligen Kroatischen Verteidigungsrates (Hrvatsko vijece obrane, HVO) gehandelt haben.[1][2][3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Die Presse Sarajevo: Mutmaßlicher Fußball-Fan-Mörder geflohen - Hinzugefügt am 9. Mai 2013
  2. Transfermarkt.de Fan stirbt nach Randale - Hinzugefügt am 9. Mai 2013
  3. Jutarnji list Istraga potvrdila: Navijač Sarajeva ubijen hicem iz pištolja - Hinzugefügt am 9. Mai 2013 (Memento desOriginals vom 28. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jutarnji.hr

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Flag of Bulgaria (1971-1990). Flag of Bulgaria with Bulgarian coat from 1971.
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Flag of Romania, (21 August 1965 - 22 December 1989/officialy 27 December 1989).

Construction sheet of the Flag of Romania as depicted in Decree nr. 972 from 5 November 1968.

  • l = 2/3 × L
  • C = 1/3 × L
  • S = 2/5 × l
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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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Flag of Serbia and Montenegro, was adopted on 27 April 1992, as flag of Federal Republic of Yugoslavia (1992-2003).
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Flag of Serbia and Montenegro, was adopted on 27 April 1992, as flag of Federal Republic of Yugoslavia (1992-2003).
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