FDT (Lied)

FDT
YG feat. Nipsey Hussle
Veröffentlichung30. März 2016
Länge3:46
Genre(s)Hip-Hop, G-Funk
Autor(en)Keenon Jackson, Samuel Ahana, Ermias Asghedom, Steve Swish Carless, Oscar Jackson
LabelCTE World/Def Jam
AlbumStill Brazy

FDT („Fuck Donald Trump“) ist ein Lied der US-amerikanischen Rapper YG und Nipsey Hussle. Der Song wurde am 30. März 2016 als zweite Singleauskopplung aus YGs zweitem Studioalbum Still Brazy veröffentlicht. Der Text richtet sich gegen Donald Trump, der sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Vorwahlkampf zur US-Präsidentschaftswahl befand, aus der er als Sieger hervorging.

Inhalt

Der amerikanische Präsident Donald Trump im September 2016

Bei FDT handelt es sich um einen Protestsong, in dem sich die Westcoast-Rapper YG und Nipsey Hussle gegen die politischen Ambitionen des späteren US-Präsidenten Donald Trump aussprechen. Nipsey Hussle, der in Los Angeles zusammen mit Mexikanern aufgewachsen war, zeigte sich insbesondere von Trumps Aussagen gegenüber ethnischen Minderheiten schockiert und begründete damit seine Motivation für die Mitwirkung.[1]

Das Lied beginnt mit einem gesprochenen Intro von YG, gefolgt von der Hookline, in der „Fuck Donald Trump“ achtmal wiederholt wird. Die Strophen stellen Trumps Eignung für das höchste Amt im Staat infrage und zeichnen ein düsteres Bild von einer möglichen Präsidentschaft des Republikaners.

He too rich, he ain’t got the answers
He can’t make decisions for this country, he gon’ crash us
No, we can’t be a slave for him
He got me appreciatin’ Obama way more.[2]

Der Text enthält mehrere soziokulturelle Anspielungen. So werden neben Barack Obama etwa Rodney King, ein bekanntes Opfer polizeilicher Gewalt, und der mexikanische Drogenbaron El Chapo („Surprised El Chapo ain’t tried to snipe you“) erwähnt. Darüber hinaus werden die politischen Organisationen Black Panther und Nation of Islam genannt. Ebenso findet sich eine Anspielung auf Trumps gelegentliche Auftritte im Showgeschäft („This Comedy Central ass nigga couldn’t be the president“).[2] Während der Song explizit eine „Ära schwelender Bandenkriege“ heraufbeschwört („Have a rally out in L.A., we gon’ crash your shit“), weckt er auch die Hoffnung auf „Solidarität in einer vielfältigen Stadt“.[3]

And if it’s time to team up… let’s begin
Black love, brown pride in the sets again
White people feel the same as my next of kin.[2]

Das Single-Cover zeigt Trumps Gesicht mit einem zusätzlichen Mund anstelle eines Auges. Das andere Auge ist mit einem roten X übermalt.

Musikvideo

Unter der Regie von Austin Simkins entstand ein knapp fünfminütiges Video zum Song. Der Film beginnt mit einem persönlichen Textintro, welches das Jahr 2016 als Wendepunkt in der Geschichte der Vereinigten Staaten beschwört und die Jugend zur Wahl aufruft.[4]

Es folgt Original-Footage von einem Vorfall im Februar 2016, bei dem rund 30 afroamerikanische Studierende von einer Wahlkampfveranstaltung Trumps in Valdosta, Georgia, ausgeschlossen worden waren.[5] Das in Schwarz-Weiß gehaltene Video zeigt eine Gruppe von Menschen, überwiegend Afroamerikaner und Hispanics, die im Sinne einer Demonstration durch die Straßen von South Los Angeles ziehen. Die Farben Blau, Rot und Grün kommen gezielt zum Einsatz, etwa um Kleidung oder Polizeifahrzeuge hervorzuheben. In der zweiten Hälfte ist ein Videomitschnitt von Donald Trumps kontroverser Ansprache zu sehen, in der er den Bau einer Mauer zu Mexiko ankündigt. Dieser Standpunkt Trumps wird auch im Text des Liedes aufgegriffen („You built walls? We gon’ prolly dig holes“).[4]

Die Dreharbeiten fanden in South Los Angeles statt, wo YG und Nipsey Hussle aufgewachsen sind. An der Ecke 71st Street/Crenshaw Boulevard in Hyde Park verfügte das LAPD einen Drehstopp. Als offizielle Begründung wurde der Einsatz zum Zweck von Straßenrennen aufgemotzter Autos angegeben. Laut einem Sprecher sei es unter den hunderten Menschen, die am Dreh teilnahmen, nicht zu Gewalt gekommen.[6] Eine Nachrichtenmeldung zu diesem Vorfall ist am Anfang des Videos zu hören.

Rezeption

Macklemore ist auf dem Remix FDT Pt. 2 zu hören.

Der Song schlug bereits kurz nach seiner Veröffentlichung hohe Wellen und wurde vom Secret Service unter die Lupe genommen. Die Behörde kontaktierte YGs Plattenfirma Def Jam mit dem Ziel, die Songtexte seines anstehenden Albums Still Brazy zu prüfen. Schließlich fielen einige Zeilen von FDT, darunter die Anspielung auf El Chapo der Zensur zum Opfer und wurden in der Albumversion des Liedes durch Pausen ersetzt. YG hatte sogar überlegt, den Track zu streichen, war aber vom Produzenten DJ Swish überredet worden, daran festzuhalten.[7][8]

Im Juli 2016 erschien unter dem Titel FDT Pt. 2 ein Remix des Liedes mit neuen Strophen von G-Eazy und Macklemore, in denen unter anderem Trumps Einstellung zum Islam thematisiert wird.[9][10] YG nannte seine folgende Tournee nach dem Song Fuck Donald Trump Tour und ließ von jedem verkauften Ticket einen Dollar an Familien von Polizeigewaltopfern spenden.[10]

Nach Entscheidung der Wahl zugunsten von Donald Trump erlangte der Song Ende des Jahres 2016 neue Popularität. Vor allem Protestveranstaltungen gegen Trump machten sich die Aussage des Liedes zunutze. Der Rolling Stone hatte den Song im Sommer als „catchy middle-finger track“ bezeichnet,[10] die LA Times titulierte ihn nach der Wahl als „most prophetic, wrathful and unifying protest song of 2016“. In seiner Bedeutung habe er sich von einem „Warnschuss“ zu einem „trotzigen Aufschrei“ entwickelt. YG bedauerte den Wahlsieg des Republikaners und sah seine, aus der Sicht eines jungen Afroamerikaners gehegten Vorurteile gegenüber Macht und den USA bestätigt.[3]

Trotz der großen Aufmerksamkeit hielt sich der kommerzielle Erfolg der als Download veröffentlichten Single in Grenzen. In den Hot R&B/Hip-Hop Songs der Billboard-Charts erreichte FDT am 26. November 2016 – acht Monate nach Erstveröffentlichung – Platz 50, in den Bubbling Under Hot 100 belegte der Song für eine Woche Platz 10.[11][12]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. YG & Nipsey Hussle Discuss Their Anti-Donald Trump Track ‘FDT’ & Why ‘Trump Is Not the Answer’. Billboard, 1. April 2016, abgerufen am 6. Januar 2017 (englisch).
  2. a b c FDT (Fuck Donald Trump) – Lyrics. genius.com, abgerufen am 6. Januar 2017 (englisch).
  3. a b ‘I feel good for speaking up’: YG on his 2016 protest anthem that goes after Donald Trump. LA Times, 17. November 2016, abgerufen am 6. Januar 2017 (englisch).
  4. a b YG & Nipsey Hussle “FDT (Fuck Donald Trump)” (WSHH Exclusive – Official Music Video). WORLDSTARHIPHOP, 18. April 2016, abgerufen am 6. Januar 2017.
  5. Black students ejected from Trump rally in Ga. USA Today, 29. Februar 2016, abgerufen am 6. Januar 2017 (englisch).
  6. YG and Nipsey Hussle’s ‘FDT (F--- Donald Trump)’ Video Shoot Shut Down By Cops. Billboard, 4. April 2016, abgerufen am 6. Januar 2017 (englisch).
  7. YG Says Secret Service Reached Out Following Release of Anti-Trump Song, May Try to Take His Album Off Shelves. Billboard, 27. April 2016, abgerufen am 6. Januar 2017 (englisch).
  8. YG on His Anti-Trump Song Getting Censored, Black-on-Black Crime, and Life After Near-Death. Vulture, 16. Juni 2016, abgerufen am 6. Januar 2017 (englisch).
  9. YG Shares “FDT” (Fuck Donald Trump) Remix Featuring G-Eazy and Macklemore: Listen. Pitchfork, 20. Juli 2016, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
  10. a b c YG Talks Summer Protest Anthem ‘FDT (F--k Donald Trump)’. Rolling Stone, 1. September 2016, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
  11. Y.G. – Hot R&B/Hip-Hop Songs. Billboard, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).
  12. Billboard Bubbling Under Hot 100. Billboard, abgerufen am 7. Januar 2017 (englisch).

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Donald J. Trump at Marriott Marquis NYC September 7th 2016 09.jpg
Autor/Urheber: Michael Vadon, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Donald John Trump (born June 14, 1946) is an American businessman, television personality, author, politician, and the Republican Party nominee for President of the United States in the 2016 election. He is chairman of The Trump Organization, which is the principal holding company for his real estate ventures and other business interests.

Born and raised in New York City, Trump received a bachelor's degree in economics from the Wharton School of the University of Pennsylvania in 1968. While attending college, Trump worked in his father Fred Trump's real estate and construction firm. He was given control of the business in 1971 and later renamed it "The Trump Organization". During his career, Trump has built skyscrapers, hotels, casinos, golf courses, and numerous other developments across North and South America, Europe and Asia, many of which bear his name, such as the Trump Place apartment complex in Manhattan. He sought the Reform Party presidential nomination in 2000, but withdrew before voting began. Listed by Forbes among the World's Billionaires, Trump and his businesses, as well as his personal life and political views, have for decades received considerable media exposure. He hosted and co-produced The Apprentice, a reality television series on NBC, from 2004 to 2015, for which he received a star on the Hollywood Walk of Fame. He has also made numerous cameo appearances in films and television series, and appeared at the Miss USA pageants which he owned from 1996 to 2015.

In June 2015, Trump announced his candidacy for president as a Republican and quickly emerged as the front-runner for his party's nomination. In May 2016, his remaining Republican rivals suspended their campaigns, and in July he was formally nominated for president at the 2016 Republican National Convention.

Trump's 2016 presidential campaign has received extensive media coverage and international attention. Many of his statements in interviews, on Twitter, and at campaign rallies have been controversial. Several rallies have been accompanied by protests or riots. Trump's positions include renegotiation of U.S.–China trade deals, opposition to particular trade agreements such as the TPP, stronger enforcement of immigration laws together with building a wall along the U.S.–Mexico border, reform of veterans' care, replacement of the Affordable Care Act, and tax cuts. Trump has suggested temporarily banning foreign Muslims from entering the United States, which he later said would focus instead on countries with a proven history of terrorism, until the level of vetting can be raised to screen out potential terrorists.

Conservative Party of New York State event Wednesday, September 7, 2016 6:00pm 8:00pm The New York Marriott Marquis Hotel

1535 Broadway (between 45th and 46th Street) New York, NY 10036
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Macklemore performing in Toronto during The Heist Tour on 28 November, 2012.