Fürstentum Lippe
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Das Fürstentum Lippe war ein deutsches Fürstentum. Es entstand 1789 durch Erhebung der Grafschaft Lippe zum Reichsfürstentum.
Zunächst war das Fürstentum Lippe ein zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis zählendes Territorium im Heiligen Römischen Reich. Es überdauerte das Ende des Reiches für kurze Zeit im Rheinbund, bestand im 19. Jahrhundert im Deutschen Bund und im Deutschen Reich fort und wurde 1919 in den Freistaat Lippe umgewandelt.
Geschichte
Leopold I. (1767–1802) wurde 1789 der erste Fürst zur Lippe. Nachdem Lippe 1866 dem Norddeutschen Bund beigetreten und 1871 Teil des Deutschen Reiches geworden war, starb Fürst Woldemar am 20. Juli 1895 kinderlos. Der Titel ging daraufhin nominell auf seinen nicht regierungsfähigen Bruder Alexander über; die Regentschaft trat zunächst der von Fürst Woldemar testamentarisch dazu bestimmte Prinz Adolf zu Schaumburg-Lippe an.
Da die gräflichen Linien Lippe-Biesterfeld und Lippe-Weißenfeld ebenfalls Ansprüche auf Regentschaft und Nachfolge erhoben, ergab sich daraus der bis ins Jahr 1905 andauernde lippische Erbfolgestreit. Der schaumburg-lippische Anspruch wurde dabei vom deutschen Kaiser Wilhelm II. (mit dessen Schwester Prinz Adolf verheiratet war) aktiv unterstützt.
Ein beim Reichsgericht in Leipzig angesiedeltes Schiedsgericht entschied die Angelegenheit jedoch 1897 zugunsten von Graf Ernst zur Lippe-Biesterfeld, der daraufhin die Regentschaft übernahm. Dennoch wurden ihm auf Anweisung Wilhelms II. die ihm zustehenden Ehrerweisungen und die Anrede „Erlaucht“ durch in Lippe stationiertes Militär verweigert. Daraufhin wandte sich der gelähmte Grafregent in einem Rundschreiben an die deutschen Bundesfürsten und beschwerte sich über den Kaiser – ein nie dagewesener Vorgang, der die öffentliche Meinung in Deutschland stark bewegte und für die Biesterfelder Position einnahm.[3]
Nach dem Tod des Grafregenten Ernst im Jahr 1904 übernahm dessen Sohn Leopold die Regentschaft. Als im darauffolgenden Jahr auch Fürst Alexander verstarb und das Reichsgericht das Erbfolgerecht des Hauses Lippe-Biesterfeld endgültig anerkannte, bestieg er als Fürst Leopold IV. den Thron.
Nach dem Ersten Weltkrieg, am 12. November 1918, dankte Fürst Leopold IV. ab.[4] Aus dem Fürstentum wurde ein Freistaat, der Freistaat Lippe, im Verband des Deutschen Reiches.
Staatsaufbau und Verwaltungsgliederung
Nachdem 1819/20 der Versuch einer Verfassungsgebung an den Ständen gescheitert war, kam es 1836 zu einem ersten Grundgesetz, das 1849 liberalisiert und in den Jahren 1853, 1876 und 1912 zunächst restauriert und im Folgenden dann stetig modernisiert wurde. Das 1876 eingeführte Wahlrecht löste eine bis dahin die längste Zeit weitgehend ständisch geprägte Verfassung ab und führte das Dreiklassenwahlrecht ein – mitnichten also ein Wahlrecht, das eine allgemeine und gleichberechtigte demokratische Partizipationsmöglichkeit der Bürger bot. Lippe wandelte sich damit aber immerhin zu einer konstitutionellen Monarchie. Ein Landtag wurde 1836 eingesetzt, der die legislative Gewalt im vom Landesherrn gewährten Rahmen maßgeblich verkörperte. Die höchste Landesbehörde war das Kabinettsministerium, welchem die höheren Verwaltungs- und Justizbehörden untergeordnet waren. Die höhere Landesverwaltungsbehörde war das Regierungskollegium. 1868 wurden die fürstlichen und staatlichen Besitzungen getrennt. Dem Fürsten blieb ein umfangreiches Domanialvermögen (darunter die Schlösser, Domänen, Forste, Erbpachtgüter, das Bad Meinberg und die Saline in Uflen), das nach seiner Abdankung größtenteils dem Staat zufiel (vgl. auch Domänenfrage).
Als Oberlandesgericht fungierte lange Zeit das preußische Oberlandesgericht Celle (Staatsvertrag vom 4. Januar 1879). In dessen Gerichtsbezirk Detmold wurden die Amtsgerichte Alverdissen, Blomberg, Detmold, Hohenhausen, Horn, Lage, Lemgo, Oerlinghausen und Salzuflen eingerichtet. Die Exklaven Lipperode und Cappel gehörten zum preußischen Amtsgericht Lippstadt.[5][2][6] Bevor Lippe sich an das Oberlandesgericht Celle band, war es seit 1817 gemeinsam mit dem Herzogtum Braunschweig und den Fürstentümern Schaumburg-Lippe und Waldeck dem Oberappellationsgericht in Wolfenbüttel unterstellt.[7] Als dieses Wolfenbüttler Gericht aufgelöst wurde, wurde eine Interimistische Oberappelationsgerichtskommission gegründet, die über die Lipper Prozesse Aufsicht führte. Bereits 1857 schloss man sich dann dem hannoverschen Oberappellationsgericht Celle an, das ab 1866 infolge der preußischen Annexion Hannovers zum preußischen Appellationsgericht hinuntergestuft wurde, bis es 1879 in das Oberlandesgericht umgewandelt wurde, dem Lippe bis 1944 angehören sollte.
1879 wurden im Fürstentum die fünf Verwaltungsämter Blomberg, Brake, Detmold, Schötmar und Lipperode-Cappel eingerichtet. Die Städte Barntrup, Blomberg, Detmold, Horn, Lage, Lemgo und Salzuflen sowie der Flecken Schwalenberg blieben amtsfrei. 1906 erhielt Schwalenberg die Bezeichnung Stadt.
Das Fürstentum Lippe war somit 1910 in acht amtsfreie Städte sowie in fünf Verwaltungsämter mit dreizehn Ämtern gegliedert:
- Amtsfreie Städte Barntrup, Blomberg, Detmold, Horn, Lage, Lemgo, Salzuflen und Schwalenberg
- Verwaltungsamt Blomberg (Ämter Blomberg, Schieder und Schwalenberg) mit 45 Gemeinden und einer Fläche von 199,36 km²
- Verwaltungsamt Brake (Ämter Brake, Hohenhausen, Sternberg-Barntrup und Varenholz) mit 64 Gemeinden und einer Fläche von 364,60 km²
- Verwaltungsamt Detmold (Ämter Detmold, Horn und Lage) mit 64 Gemeinden und einer Fläche von 375,05 km²
- Verwaltungsamt Lipperode-Cappel (Amt Lipperode-Cappel) mit 3 Gemeinden und einer Fläche von 7,66 km²
- Verwaltungsamt Schötmar (Ämter Oerlinghausen und Schötmar) mit 34 Gemeinden und einer Fläche von 158,06 km²
Verwaltungsgliederung mit Einwohnerzahl 1871[8]
Städte | Einwohner 1871 |
---|---|
Barntrup | 1.116 |
Blomberg | 2.203 |
Detmold | 6.469 |
Horn | 1.717 |
Lage | 2.514 |
Lemgo | 4.801 |
Salzuflen | 2.072 |
Ämter | Einwohner 1871 |
Blomberg | 3.608 |
Brake | 7.981 |
Detmold | 8.513 |
Hohenhausen | 6.482 |
Horn | 5.800 |
Lage | 13.406 |
Lipperode | 728 |
Oerlinghausen | 8.571 |
Schieder | 3.660 |
Schötmar | 10.806 |
Schwalenberg | 6.225 |
Sternberg-Barntrup | 9.223 |
Varenholz | 5.140 |
Fürsten
Die Grafen zu Lippe stammten aus dem hochadligen Haus Lippe, dessen erstes Oberhaupt 1123 erwähnt wurde. Die meisten Fürsten stammten aus der Linie Lippe-Detmold. Nach heftigen Erbstreitigkeiten ging die Regentschaft zunächst auf die Linie Schaumburg-Lippe über (die Länder Schaumburg-Lippe und Lippe waren aber nur verbunden und nicht vereinigt), zuletzt auf die Linie Lippe-Biesterfeld, die bis dahin kein eigenes Territorium besaß. Bereits 1720 beabsichtigte der römisch-deutsche Kaiser, Graf Simon Heinrich in den Reichsfürstenstand zu erheben. Die damit verbundenen Kosten von 4400 Reichstalern konnten allerdings erst 1789 von einem Nachfolger, Leopold I., aufgebracht werden. Erst mit 69 Jahren Verspätung konnte das zum westfälischen Reichsgrafentum zählende Haus Lippe-Detmold den Titel eines Fürsten erwerben. Das Land wurde zu einem Reichsfürstentum. Eine umfassende Machtentfaltung blieb aber auch den Fürsten durch die geringe Größe des Landes und die sich daraus nur eingeschränkt ergebende Souveränität beispielsweise in militärischen Fragen, vor allem durch die starke Stellung der Stände, verwehrt.
Bereits 1836 wurden ein Landtag einberufen und die Macht der Fürsten durch eine Verfassung eingeschränkt. Der letzte Fürst dankte in der Novemberrevolution 1918 ab, durfte aber weiterhin im Detmolder Schloss wohnen. Die Nachfahren des letzten Fürsten nennen sich Prinzen zur Lippe. Sie leben bis heute im Schloss zu Detmold. Oberhaupt der Familie war von 1987 bis zu seinem Tod 2015 Armin Prinz zur Lippe-Detmold. Sein Nachfolger ist sein Sohn, Stephan Prinz zur Lippe. Die Fürsten Lippes waren:
- 16. Dezember 1789 bis 4. April 1802:
Fürst Leopold I. (1767–1802) - 4. April 1802 bis 1. Januar 1851:
Fürst Leopold II. (1796–1851)- 4. April 1802 bis 3. Juli 1820:
Regentschaft Fürstin Pauline zur Lippe (1769–1820), Witwe des Fürsten Leopold I.
- 4. April 1802 bis 3. Juli 1820:
- 1. Januar 1851 bis 8. Dezember 1875:
Fürst Paul Friedrich Emil Leopold III. (1821–1875) - 8. Dezember 1875 bis 20. März 1895:
Fürst Woldemar (1824–1895) - 20. März 1895 bis 13. Januar 1905:
Fürst Karl Alexander (1831–1905)- 1895–1897:
Regentschaft Prinz Adolf zu Schaumburg-Lippe (1859–1916) - 1897–1904:
Regentschaft Graf Ernst zur Lippe-Biesterfeld (1842–1904) - 1904–1905:
Regentschaft Graf Leopold zur Lippe-Biesterfeld (nachm. Fürst Leopold IV.)
- 1895–1897:
- 25. Oktober 1905 bis 12. November 1918:
Fürst Leopold IV. (1871–1949)
Staatsministerium
Die höchste Landesbehörde war das Staatsministerium, dem die höheren Verwaltungs- und Justizbehörden untergeordnet waren. Die höhere Landesverwaltungsbehörde war das Regierungskollegium.
Amtszeit | Staatsminister |
---|---|
1810–1828 | Karl Friedrich Funk von Senftenau |
1829–1832 | Friedrich Wilhelm Helwing |
1832–1848 | Wilhelm Arnold Eschenburg |
1848–1850 | Friedrich Simon Leopold Petri |
1850–1853 | Christian Theodor von Meien |
1853–1855 | Laurenz Hannibal Fischer |
1856–1868 | Alexander von Oheimb |
1868–1872 | Carl Theodor Heldman |
1872–1875 | Adalbert von Flottwell |
1876–1885 | August Eschenburg |
1885–1889 | Hugo Samuel von Richthofen |
1889–1895 | Friedrich Otto Hermann von Wolffgramm |
1895–1897 | Karl Friedrich von Oertzen |
1897–1899 | Karl Gustav Oskar Miesitscheck von Wischkau |
1900–1912 | Max von Gevekot |
1913–1918 | Karl Ludwig von Biedenweg |
Vertretung im Bundesrat
Im Bundesrat des Deutschen Reiches verfügte Lippe über eine Stimme. Der Vertreter wurde durch den Landesherrn ausgewählt. Durch das geringe Stimmengewicht im von Preußen dominierten Bundesrat (17 Vertreter) war Lippe praktisch ohne Bedeutung; es zählte mit weiteren 16 Ländern zu der Gruppe von Kleinstaaten, die mit jeweils nur einer Stimme repräsentiert waren.
Wirtschaft
Neben einer Textilindustrie, die sich auf den Anbau von Flachs und die Verarbeitung zu Leinen stützte, verfügte das Fürstentum über eine berühmte Meerschaumindustrie in Lemgo, eine Saline in Salzuflen (1878: 24.800 Zentner Kochsalz) und eine noch heute existierende Holzindustrie mit zahlreichen Sägemühlen, deren Rohstoff aus den ausgedehnten Wäldern des Landes stammte. Besondere Bedeutung erlangte wie im benachbarten Preußen auch die Zigarrenindustrie, die wie auch zunächst die Textilindustrie in teils protoindustrialistischer Arbeitsteilung im Verlagssystem organisiert war. Daneben gab es Bierbrauereien (u. a. Strate und Falkenkrug), Ziegeleien, eine Zuckerfabrik in Lage und Ölmühlen. Größtes Industrieunternehmen war wohl die Stärkefabrik Hoffmann.
Für die Industrie war der Bau der Lippischen Bahn (1880) sowie der Lippischen Nebenbahn (1895) bedeutsam, die beide den Anschluss an die Stammstrecken der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft sicherstellten. Wirtschaftliche Bedeutung erlangten auch die lippischen Staatsbäder in Bad Meinberg und Bad Salzuflen bzw. die Saline in Bad Salzuflen. Insgesamt war Lippe aber immer ein agrarisch geprägter Staat, der zu den wirtschaftlich schwächeren Ländern des Reiches zählte. Industrie existierte (beispielsweise relativ zum nördlich gelegenen Ravensberger Land) nur in geringem Umfang und basierte wie die Textil- und Holzindustrie direkt auf den land- oder forstwirtschaftlichen Ressourcen des Landes.
Dies war u. a. eine Folge des großen ständischen Einflusses und der zu Beginn der Industrialisierung wenig wirtschaftsfreundlichen Haltung des Monarchen. Seine wirtschaftlichen Interessen lagen vor allem in der Sicherung der eigenen wirtschaftlichen Macht, die sich bis zuletzt weniger aus Steuern denn aus dem direkten Einkommen der fürstlichen Domänen, Forste, Salinen und Staatsbäder ergab. Die lippischen Wanderarbeiter (siehe auch Lippische Ziegler) waren eine Folge dieser wirtschaftlichen Schwäche. Die lössbedeckten Bördelandschaften im Werre- und Begatal ermöglichten immerhin eine auskömmliche Landwirtschaft. In der wenig fruchtbaren Sandlandschaft Senne dagegen war intensive Landwirtschaft kaum möglich. Bedeutung erlangten hier vor allem die Haltung von Weidetieren und die Zucht der Senner Pferde beim fürstlichen Jagdschloss Lopshorn.[6]
Militär
Am 5. Mai 1807 wurde ein lippisches Bataillon aufgestellt, das, unter Einbeziehung einer schaumburgisch-lippischen Kompanie, das II. Bataillon des 5. Infanterieregiments der Fürstendivision des Rheinbundes bildete. 1867 schloss Lippe eine Militärkonvention mit Preußen und gehörte fortan dem Ersatzbezirk des VII. Armeecorps, 13. Division, 26. Infanterie-Brigade, an. Am 27. Mai 1867 wurde zur Eingliederung der Lipper in das preußische Heer die Fürstendivision aufgelöst. Die Lipper wurden vor allem für das preußische 6. westfälische Infanterieregiment Nr. 55 verwendet. Der Regimentsstab und das 3. Bataillon waren zuletzt (1918) in Detmold beheimatet. Die Uniform der Lipper war um etwa 1815 französierend in weiß-blau-rot gehalten. Diese Uniform wurde auch auf dem Notgeld der Stadt Detmold um 1920 abgebildet, und sie bleibt durch die Gestaltung der Flasche der Spirituose Lipper Schütze in Erinnerung. Spätestens ab 1867 trugen die Lipper die gewöhnliche preußische Uniform und waren dann nur noch durch die Lipper Kokarde in den Landesfarben gelb-rot-gelb (Abbildung) beim III./IR 55 zu erkennen.
Im eigentlichen Sinne hatte also Lippe spätestens 1867 kein eigenes Militär mehr und sah sich auch davor kaum im Stande, eine autark operierende Truppe in Regimentsstärke aufzustellen. Eine Karikatur dieser militärischen Schwäche zeichnet das Lied Lippe-Detmold, eine wunderschöne Stadt, das sich zu einer Art Regionalhymne des Lipperlandes entwickelte. Darin sieht sich ein lippischer General bereits nach Verlust eines Mannes nicht mehr in der Lage, die Kampagne fortzuführen. Das oben bereits erwähnte Notgeld ist nach der textlichen Vorlage des Liedes gestaltet. Eine gewisse Bedeutung erlangte Lippe weniger durch seine Soldaten denn mit der Anlage des Truppenübungsplatzes Senne.[9]
Siehe auch: Lippische Militär-Verdienstmedaille, lippisches Kriegsverdienstkreuz, Kriegsehrenkreuz für heldenmütige Tat
Währung
1875 wurde die im ganzen Kaiserreich eingeführte Mark auch Zahlungsmittel im Fürstentum. Die Vorderseite, das Avers, konnte bei den Münzen zu 2, 3, 5, 10 und 20 Mark von den Gliedstaaten des Reiches gestaltet werden. In Lippe erschienen in dieser Zeit Münzen zu 2 Mark (1906) und 3 Mark (1913); beide zeigen das Porträt des regierenden Fürsten Leopold IV.[10]
Wappen
- 1687–1798
- 1798
- Kleines Staatswappen des Fürstentums
- Großes Staatswappen des Fürstentums
Orden und Ehrenzeichen
Als souveräner Staat vergab Lippe auch Orden und Ehrenzeichen. Die meisten Orden und Ehrenzeichen stammen aus der Zeit des Fürstentums, aber auch in der Republik wurden weiterhin Orden verliehen. Dies waren u. a.:
- Rettungsmedaille für heldenhafte Rettung von Leben oder Besitz
- Orden für Kunst und Wissenschaft
- Lippischer Hausorden, gemeinsamer Hausorden des Hauses Lippe für Verdienste am lippischen oder schaumburg-lippischen Fürstenhaus
- Leopold-Orden für Verdienste um den Staat
- Kriegsverdienstkreuz für Tapferkeit im Krieg
- Kriegsehrenkreuz für heldenmütige Tat für Heldentum im Krieg
- Militär-Verdienstmedaille für Militärangehörige
- Kriegs-Ehrenmedaille für Verdienste um die öffentliche Wohlfahrt, insbesondere in der Pflege der verwundeten und erkrankten Krieger
- Bertha-Orden, Frauenverdienstorden in vier Klassen
Bevölkerung
Das Fürstentum (1887: 1.215,20 km²) zählte
- 1871: 111.135 Einwohner
- 1881: 112.452 Einwohner
- 1885: 123.212 Einwohner
- 1905: 145.610 Einwohner
- 1910: 150.937 Einwohner
Zum Vergleich: Der heutige, 1.246,29 km² große Landesteil von Nordrhein-Westfalen zählt
- 2008: 355.178 Einwohner
Literatur
- Johannes Arndt: Das Fürstentum Lippe im Zeitalter der Französischen Revolution, 1770–1820. Waxmann, Münster 1992, ISBN 3-89325-090-5.
- Johannes Arndt, Peter Nitschke (Hrsg.): Kontinuität und Umbruch in Lippe – Sozialpolitische Verhältnisse zwischen Aufklärung und Restauration 1750–1820, Landesverband Lippe, Detmold 1994, ISBN 3-9802787-6-X.
- Erich Kittel: Geschichte des Landes Lippe. Heimatchronik der Kreise Detmold und Lippe (= Heimatchroniken der Städte und Kreise des Bundesgebietes. Band 18). Archiv für Deutsche Heimatpflege, 1957, ZDB-ID 749758-1.
- Wolfgang J. Neumann: Der lippische Staat. Woher er kam – wohin er ging. Neumann, Lemgo 2008, ISBN 978-3-9811814-7-0.
- Conrad Bornhak: Die Thronfolge im Fürstentum Lippe, unter Benutzung archivalischer Materialien. Fontane, Berlin 1895 (Digitalisat).
- Margarete Hamer, Prinzessin zur Lippe-Weißenfeld: 275 Jahre Lippe-Weißenfeld. Band 1: Wanderung vom Land Lippe in die Lausitz. Auf der Grundlage familienhistorischer Quellen. Sollermann, Leer/Ostfriesland 2009, ISBN 978-3-938897-30-0, S. 360.
- Margarete Hamer, Prinzessin zur Lippe-Weißenfeld: 275 Jahre Lippe-Weißenfeld. Band 2: Wanderung vom Lipper Land über die Niederlausitz in die Oberlausitz. Auf der Grundlage familienhistorischer Quellen. Oberlausitzer Verlag Nürnberger, Spitzkunnersdorf 2017, ISBN 978-3-936867-68-8, S. 440.
Weblinks
- Digitale Sammlung der Lippischen Landesbibliothek Detmold, Fachgebiet „Lippe“
- Karte Fürstentum Lippe Deutsches Historisches Museum
- Rosenland. Zeitschrift für lippische Geschichte
- Fürstentum Lippe (Ämter und Gemeinden) 1910
- Die Orden und Ehrenzeichen des Fürstentums Lippe-Detmold auf hausorden.de
Einzelnachweise
- ↑ a b Michael Rademacher: Land_lippe. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b c Verfassung des Landes Lippe vom 21. Dezember 1920. In: Lippische Gesetz-Sammlung, No. 39 vom 23. Dezember 1920, S. 341 ff., Digitalisat (PDF) des Internetportal Westfälische Geschichte.
- ↑ Lippischer Erbfolgestreit auf Wikisource
- ↑ Protokoll des Lippischen Volks- und Soldatenrats vom 12. November 1918.
- ↑ Der Freistaat Lippe im Überblick
- ↑ a b Meyers Konversationslexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig / Wien, 4. Aufl., 1885–1892.
- ↑ Andreas Kunz (Hrsg.): Lippe Detmold. (PDF; 37 kB) In: eKompendium-hgisg.de
- ↑ Fußnote: Volkszählung 1871
- ↑ 1807–1815 Die napoleonischen Kriege woiste.de
- ↑ Die Münzen im Fürstentum Lippe auf woiste.de
Koordinaten: 51° 56′ 9,9″ N, 8° 52′ 38,3″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
Flagge des Fürstentums Lippe; Verhältnis (2:3)
↑ Civil flag or Landesfarben of the Habsburg monarchy (1700-1806)
↑ Merchant ensign of the Habsburg monarchy (from 1730 to 1750)
↑ Flag of the Austrian Empire (1804-1867)
↑ Civil flag used in Cisleithania part of Austria-Hungary (1867-1918)
House colours of the House of Habsburg
Flagge Bayerns
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Flag of Hanover during 1837—1866.
Flagge des Königreichs Sachsen; Verhältnis (2:3)
Flagge des Königreichs Württemberg; Verhältnis (3:5)
Flagge des Großherzogtums Baden 1855-1891; Verhältnis (3:5)
Flagge des Großherzogtums Baden 1855-1891; Verhältnis (3:5)
Flagge des Großherzogtums Hessen ohne Wappen; Verhältnis (4:5)
Flagge der Großherzogtümer Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin; Verhältnis (2:3)
Civil flag of Oldenburg, before 1871 and beween 1921 and 1935
Flagge des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach 1813-1897; Verhältnis (2:3)
Flagge des Herzogtums Anhalt und auch der Stadt Augsburg
Flagge des Herzogtums Sachsen-Coburg & Gotha 1826-1911; Verhältnis (2:3)
Die Einführung der neuen Landesfarben Weiß-Grün erfolgte in Sachsen-Altenburg schrittweise. Schon zum 1. Mai 1823 wurde beim Militär die weiß-grüne Kokarde eingeführt. Die entsprechende Änderung der Beamten-Kokarden (Hofstaat, Forstbeamte, Kreishauptleute usw.) wurde zwischen 1828 und 1832 vorgenommen. Ab 1832 waren die Landesfarben offiziell Weiß-Grün. Fälschlicherweise führte man die Farben einige Jahrzehnte lang häufig auch in umgekehrter Reihenfolge (Grün-Weiß), was eigentlich nicht korrekt war, jedoch nicht weiter beachtet wurde. Ab 1890 setze eine Rückbesinnung auf die richtige Farbenführung ein. Seit 1895 wurde dann im staatlichen Bereich wieder offiziell weiß-grün geflaggt. Im privaten Bereich zeigte man häufig auch danach noch grün-weiße Flaggen. Die richtige Reihenfolge der sachsen-altenburgischen Landesfarben lautet jedoch Weiß-Grün. Auf zahlreichen Internetseiten werden die Landesfarben Sachsen-Altenburgs noch heute unrichtig mit Grün-Weiß dargestellt. Auch manche Texte dazu sind fehlerhaft. Quelle: Hild, Jens: Rautenkranz und rote Rose. Die Hoheitszeichen des Herzogtums und des Freistaates Sachsen-Altenburg. Sax-Verlag, Beucha, Markleeberg 2010
Autor/Urheber: Mrmw, Lizenz: CC0
Proposed flag for the Duchy and Province of Limburg, The Netherlands. Never officially approved.
Flagge des Herzogtums Braunschweig; Verhältnis (2:3)
Flag of the Principalities of Hohenzollern-Hechingen and Hohenzollern-Sigmaringen, flag found on Dutch Wikipedia [1].
Flagge Liechtensteins (1852-1921)
Flagge Liechtensteins (1852-1921)
Flagge des Fürstentums Reuß ältere Linie; Verhältnis (27:34)
Flagge des Fürstentums Reuß jüngere Linie; Verhältnis (4:5), oder auch (5:6)
Flag of the Principality of Reuss-Lobenstein
Flagge des Fürstentums Schaumburg-Lippe; Verhältnis (2:3), c. 1880–1935
Flagge der Fürstentümer Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt; Verhältnis (2:3)
Flagge Deutschlands mit einem Seitenverhältnis von 3:2, anstelle von 3:5. Die 3:2-Version wurde vom Deutschen Bund und der Weimarer Republik verwandt.
Flagge Deutschlands mit einem Seitenverhältnis von 3:2, anstelle von 3:5. Die 3:2-Version wurde vom Deutschen Bund und der Weimarer Republik verwandt.
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Deutscher Zollverein in den Grenzen des Deutschen Bundes 1834 (rot) mit für den Zollverein relevanten Außengrenzenänderungen (Schleswig, Luxemburg, Elsaß-Lothringen) in hellrot. In blau die Beitrittsstaaten 1834, grün weitere Beitritte bis 1866, gelb Beitritte nach 1866. Größere Staaten des Zollvereins sind beschriftet.
Dienstflagge für Einrichtungen des Staates, Elsaß-Lothringen, 1891-1918, Deutsches Kaiserreich
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Coat of arms of the North German Confederation.
Flag of the Germans(1866-1871)
Flag of the Germans(1866-1871)
Flagge des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach 1897-1920; Verhältnis (2:3)
Flagge des Herzogtums Sachsen-Coburg & Gotha 1911-1920; Verhältnis (2:3)
In Sachsen-Coburg und Gotha flaggte man in der Regel Grün-Weiß. Die vierfach grün-weiß-grün-weiß gestreifte Flagge wurde „von den Behörden des Landes bei feierlichen Gelegenheiten zur Schmückung der öffentlichen Gebäude in Anwendung gebracht.“ Dies erfolgte jedoch nicht, wie häufig behauptet, erst seit 1911 sondern bereits in den 1880er Jahren. Auf dem Residenzschloss in Coburg sowie auf Schloss Reinhardsbrunn wehten schon Ende der 1870er Jahre sogar fünfach (grün-weiß-grün-weiß-grün) gestreifte Flaggen! Diese wurden im Laufe der Zeit aber durch die beiden anderen Versionen ersetzt. Im Jahre 1909 erklärte das Staatsministerium gegenüber dem Geheimen Kabinett des Herzogs bezüglich der mehrfach geteilten Flaggen: „Die Fahnen für staatliche Gebäude führen ohne weitere Abzeichen die Streifen grün weiß grün weiß, während als Landesfahne die einfach grün u. weiß gestreifte Fahne angewendet wird.“ Die mehrfach grün-weiß gestreifte Flagge hatte demnach gewissermaßen den Status einer „Behördenflagge“, wenngleich dies offiziell nie so bestimmt worden ist. Daneben und hauptsächlich war die eigentliche „normale“ grün-weiße Landesflagge ebenfalls in Gebrauch.
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coats of arms of the principality of Lippe; 1,9: county of Vianen; 2,8: county of Schwalenberg; 3,7: lordship of Ameide; 4,6: county of Sternberg; heart: lordship of Lippe
„Großes“ Staatswappen des Fürstentums. Fürstentum Lippe.
Map of the principality (later free state) of Lippe 1815–1945
Photografik Hoffmann's Stärkefabriken Ansicht ca. 1890
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coats of arms of the lordship of Lippe; 1,4: county of Lippe; 2,3; county of Schwalenberg; heart: county of Vianen-Ameide
Autor/Urheber: Glasshouse, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Coat of Arms of the Principality of Lippe
Autor/Urheber: ANKAWÜ, Lizenz: CC0
Deutschland - Nordrhein-Westfalen - Kreis Lippe - Bad Salzuflen - Ortsteil Wüsten - Weiler Pehlen: Grenzstein zwischen dem "Fürstenthum Lippe" und dem "Freistaat Preußen"
Autor/Urheber: Milenioscuro, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Locator map of Lippe in the German Empire
The coat of arms of Lippe
Laurenz Hannibal Fischer
Autor/Urheber: David Liuzzo, eagle by N3MO, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Banner of the Holy Roman Empire, double headed eagle with halos (1400-1806)
Friedrich Wilhelm Helwing
Knötel, Band II, Tafel 27: Anhalt. Lippe. 5. Rheinbund-Regiment. 1812
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Robert Prummel als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 2.5
Eigen scan can een kruis in mijn verzameling. Leopold-Orden Lippe 1916 Achtergrond witgemaakt.
Robert Prummel 2007