Fürk (Solingen)

Fürk
Stadt Solingen
Koordinaten:51° 10′ N, 7° 1′ O
Höhe:etwa 139 m ü. NHN
Postleitzahl:42699
Vorwahl:0212
Fürk (Solingen)
Fürk (Solingen)

Lage von Fürk in Solingen

Hofschaft Fürk
Hofschaft Fürk

Fürk ist eine Hofschaft im Stadtteil Merscheid der bergischen Großstadt Solingen.

Lage und Beschreibung

Fürk befindet sich inmitten der geschlossenen Wohngebiete zwischen Merscheid und Ohligs auf einem Höhenrücken südlich des Lochbachtals. Die zu dem Ort gehörenden Gebäude befinden sich an der Fürker Straße in Höhe der Einmündung der Geibelstraße sowie an mehreren kleinen Stichstraßen, die den Namen des Hofes tragen und zu den noch zahlreich vorhandenen historischen Fachwerkhäusern im Ort führen. Westlich der Hofschaft befindet sich das Schulgebäude Fürkerfeldstraße, in dem die Carl-Ruß-Schule untergebracht ist. Südlich verläuft die Landesstraße 141, die in diesem Abschnitt den Namen Merscheider Straße trägt.

Benachbarte Orte sind bzw. waren (von Nord nach West): Schwarzenhäuschen, Bech, Weckshäuschen, Merscheider Busch, Fürker Irlen, Obenmankhaus, Anker, Poschheide, Engelsberg und Deusberg.

Geschichte

Fürk gehört zu den Höfen, die bereits vor dem Jahr 1500 vorhanden waren. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1336 als Vurwirken.[1] 1645 wird ein Johann Broch zu Fürk erwähnt, ein Schwertschmied, der den Handwerkseid ableistete. Ein weiterer Schwertschmied zu Vork findet 1647 Erwähnung.[2]

Im Jahre 1715 ist der Ort in der Karte Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies mit einer Hofstelle verzeichnet und als Furck benannt. Der Ort gehörte ab 1808 zur Honschaft Merscheid. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als Furck, die Preußische Uraufnahme von 1844 verzeichnet ihn als Fürk. Fürk wird auf den Karten als größerer Hof dargestellt als die benachbarten Höfe wie etwa Schwarzenhäuschen. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort nur unbenannt verzeichnet.[3]

Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Fürk zur Bürgermeisterei Merscheid, die 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt wurde.

1815/16 lebten 63 Menschen im Wohnplatz.[4] 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft Merscheid innerhalb der Bürgermeisterei Merscheid, dort lag er in der Flur VI. Poschheide. Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit zwölf Wohnhäuser, zehn landwirtschaftliche Gebäude und zwei Fabrikationsstätten bzw. Mühlen mit 62 Einwohnern, allesamt evangelischen Bekenntnisses.[4] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit 17 Wohnhäusern und 106 Einwohnern auf.[5] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden 15 Wohnhäuser mit 86 Einwohnern angegeben.[6] 1895 besitzt der Ortsteil 16 Wohnhäuser mit 92 Einwohnern.[7]

Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde Fürk ein Ortsteil Solingens. Wie amtliche Karten der Stadt Solingen aus der Zeit nach der Städtevereinigung beweisen, sollte das Gebiet der Hofschaft sukzessive durch neue Straßen erschlossen werden. So sollte etwa die Geibelstraße durch den Ort bis zur Straße Am Stadtgarten verlängert werden. Im amtlichen Stadtplan von 1929 sind die projektierten Straßen bereits eingezeichnet und benannt.[8] Zu dieser Erschließung, die Teile der historischen Bausubstanz vernichtet hätte, kam es jedoch nicht, stattdessen verdichtete sich die Bebauung seit Ende des Ersten Weltkriegs nur wenig.

Inmitten des vorkrieglichen Wohnviertels befinden sich bis heute noch einige bergische Fachwerkhäuser, von denen seit Mitte der 1980er Jahre die Gebäude Fürk 1, 2, 5, 6, 7 inklusive Schwengelpumpe, 8, 9, die zum Haus 10 gehörende Scheune, 11, 11a und 12 sowie der zu dem Haus 5, 6 gehörende Kotten unter Denkmalschutz stehen.[9]

Commons: Solingen-Fürk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Rheinischer Städteatlas Ohligs; Lfg. XII Nr. 66, 1996; Bearbeiterin: Elisabeth Reuß; Rheinland-Verlag Köln, ISBN 3-7927-1565-1, S. 2
  2. Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen. Solingen 1936
  3. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  4. a b Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  5. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  6. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  8. Amtl. Stadtplan 1929
  9. Stadt Solingen: Denkmalliste Solingen. 1. August 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Januar 2021; abgerufen am 20. Dezember 2020.

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Stadtbezirke von Solingen
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"Das Ohligser Stadtwappen zeigt im linken Feld einen senkrecht stehenden gespaltenen gotischen Schild mit sieben Silbersternen auf blauem Grund und rechts ein schwarzes Flügelrad auf goldenem Grund. Der obere Rand trägt eine dreitürmige Mauerkrone mit einem Tor in der Mitte, die Ohligs als Kleinstadt ausweist.“ Die Silbersterne repräsentieren die Vielzahl der Höfe, aus denen die Stadt hervorgegangen ist. Das Flügelrad symbolisiert Eisenbahn und Geschäftsverkehr.
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