Führungsstab des Heeres

Führungsstab des Heeres im Bundesministerium der Verteidigung
— Fü H —

Verbandsabzeichen des militärischen Anteils
Verbandsabzeichen des militärischen Anteils
Staatliche EbeneBund
StellungAbt. BMVg
& oberste Kommandobehörde Heer
GründungNovember 1957
Auflösung30. September 2012
HauptsitzBonn, Nordrhein-Westfalen
BehördenleitungInspekteur des Heeres
Bedienstetezuletzt 180
Netzauftrittwww.bmvg.de

Der Führungsstab des Heeres (Fü H) war eine Abteilung im Bundesministerium der Verteidigung und einer der fünf Führungsstäbe im militärischen Leitungsbereich der Bundeswehr. Der Führungsstab des Heeres war somit zugleich eine ministerielle Abteilung und die oberste truppendienstliche Kommandobehörde des Heeres. Zum 1. Oktober 2012 wurden die nicht-ministeriellen Aufgaben dem Kommando Heer übertragen, das seitdem als rein militärische oberste Kommandobehörde des Heeres alle nachgeordneten Truppenteile des Heeres führt.

Leitung

Dem Führungsstab stand der Inspekteur des Heeres vor. Der Inspekteur des Heeres im Rang eines Generalleutnants leitete den Führungsstab und war in dieser Funktion bis rund ein Jahr vor Auflösung des Führungsstabs dem Bundesminister der Verteidigung unterstellt, später bis zur Auflösung dem Generalinspekteur der Bundeswehr. Der Stellvertreter des Inspekteurs bekleidete ebenfalls den Rang eines Generalleutnants. Der Generalinspekteur der Bundeswehr und der ihm untergeordnete Führungsstab der Streitkräfte war dem Führungsstab des Heeres zunächst nur in Fragen der Entwicklung und Realisierung der Gesamtkonzeption der Bundeswehr weisungsbefugt. Der Stab bestand zuletzt aus ca. 180 Soldaten und zivilen Mitarbeitern.

Aufgaben

Der Führungsstab war die oberste truppendienstliche Kommandobehörde der Teilstreitkraft Heer. Der Stab sicherte die Einsatzbereitschaft des Heeres in materieller und personeller Hinsicht. Außerdem waren dem Stab unmittelbar die zwei Säulen des Heeres, das Heeresführungskommando und das Heeresamt, truppendienstlich unterstellt. Außerdem unterstützte der Stab den Inspekteur des Heeres und den Bundesminister der Verteidigung bei ihren ministerieller Aufgaben.

Aufbau

Der Führungsstab war zuletzt in drei Stabsabteilungen und 15 Referate gegliedert. Die Stabsabteilungen wurden von einem Brigadegeneral (Besoldungsgruppe B6) und die Referate von einem Oberst (in der Regel ein Offizier im Generalstabsdienst der Besoldungsgruppe B 3) geführt. Außerdem unterstanden dem Stab die Referate für Personalangelegenheiten (Fü H/Pers) und für zentrale Aufgaben (Fü H/Z).

  • Stabsabteilung Fü H I (Personal, Ausbildung, Organisation), zuletzt unter Brigadegeneral Ernst-Peter Horn
    • Referat Personelle Grundsatzangelegenheiten; Personalstruktur; Innere Führung
    • Referat Personalplanung, -haushalt, -lage; Reservistenangelegenheiten
    • Referat Ausbildung und Erziehung
    • Referat Grundsatzangelegenheiten Organisation; Stationierung
    • Referat Gliederung der Truppenteile und Dienststellen; Stärke- und Ausrüstungsnachweis(STAN); Einzelangelegenheiten Organisation
  • Stabsabteilung Fü H II (Planung, Rüstung und Nutzung, Logistik), zuletzt unter Brigadegeneral Harry Richter
    • Referat Bundeswehrplanung; Planungsgrundsätze und Verfahren
    • Referat Beiträge zum Haushalt und zur Finanzplanung; Bewirtschafter
    • Referat Grundsätze Einsatzunterstützung und Materialwirtschaft Heer; Multinationale Logistik
    • Referat Grundsätze Ausrüstung; der Bevollmächtigte für die Integrierte Arbeitsgruppen Fähigkeitsanalyse; Internationale Rüstungszusammenarbeit
    • Referat Grundsätze Nutzung; Materielle Einsatzbereitschaft Heer
  • Stabsabteilung Fü H III (Führung, Konzeption, Einsatzgrundsätze), zuletzt unter Brigadegeneral Andreas Berg
    • Referat Grundsatzangelegenheiten Truppenführung und Übungen Heer; Multinationale Zusammenarbeit Heer
    • Referat Konzeption und Fähigkeitsanalyse
    • Referat Heeresentwicklung und Studienarbeit
    • Referat Einsatzaufgaben Heer; Hilfeleistungen Heer; Alarmierung und Mobilmachung Heer
    • Referat Grundsatzangelegenheiten der Führungsunterstützung im Heer

Verbandsabzeichen

Das schwarz/golden gekordelte Verbandsabzeichen, das nur von den militärischen Mitarbeitern des Stabes am Ärmel des Dienstanzugs getragen wurde, zeigte das Bundeswappen mit Bundesadler als Hoheitszeichen der Bundesrepublik Deutschland auf den Farben der Flagge Deutschlands. Die gold-schwarze Kordel wies auf die Stellung als eine Kommandobehörde oberhalb der Divisionen hin. Das Verbandsabzeichen wurde vom militärischen Personal aller Stäbe der Teilstreitkräfte und des Führungsstabs der Bundeswehr im Bundesministerium für Verteidigung getragen.

Stellvertretender Inspekteur des Heeres

Dem Inspekteur des Heeres unterstanden im Führungsstab des Heeres sein Stellvertreter (Generalleutnant) und der Chef des Stabes (Generalmajor).

Stellvertretender Inspekteur des Heeres und bis 1971 in Personalunion Chef des Stabes
Nr.NameBeginn der BerufungEnde der Berufung
26Generalleutnant Reinhard Kammerer11. September 2012bis zur Außerdienststellung
25Generalleutnant Bruno Kasdorf16. September 201011. September 2012
24Generalleutnant Günter Weiler1. März 200616. September 2010
23Generalleutnant Jürgen Ruwe1. März 2005Januar 2006
22Generalleutnant Manfred Dietrich20011. März 2005
21Generalleutnant Gert Gudera1. Oktober 200028. März 2001
20Generalleutnant Edgar Trost19972000
19Generalleutnant Winfried Weick1. April 19941997
18Generalleutnant Hartmut Bagger1. April 199231. März 1994
17Generalleutnant Harald Schulz1. April 198831. März 1992
16Generalleutnant Wolfgang Malecha1. April 198631. März 1988
15Generalleutnant Heinz Kasch1. April 198331. März 1986
14Generalleutnant Eberhard Burandt1. Oktober 197931. März 1983
13Generalleutnant Rudolf Reichenberger1. Januar 197730. September 1979
12Generalleutnant Rüdiger von Reichert1. Oktober 197415. Dezember 1976
11Generalleutnant Siegfried Schulz1. Oktober 197130. September 1974
10Generalleutnant Ernst FerberJanuar 197030. September 1971
09Generalmajor Hellmut GrasheyNovember 196831. Dezember 1969
08Generalmajor Karl Schnell1. Oktober 1968November 1968
07Generalmajor Hubert Sonneck8. September 196630. September 1968
06Generalmajor Josef Moll1. Januar 196524. August 1966
05Generalmajor Karl Wilhelm Thilo1. Oktober 196131. Dezember 1964
04Generalmajor Leo HeppOktober 196030. September 1961
03Generalmajor Joachim Schwatlo-Gesterding1958September 1960
02Brigadegeneral Hellmuth Laegeler19571958
01Brigadegeneral Peter von der Groeben19571957

Chef des Stabes

Chef des Stabes
Nr.NameBeginn der BerufungEnde der Berufung
18Generalmajor Volker Halbauer24. März 2010September 2012
17Generalmajor Werner Freers1. Oktober 200724. März 2010
16Generalmajor Volker Wieker3. März 20041. Oktober 2007
15Generalmajor Hans-Otto Budde1. September 20023. März 2004
14Generalmajor Rolf BerndDezember 19992002
13Generalmajor Norbert van Heyst1997Dezember 1999
12Generalmajor Karsten Oltmanns1. April 19941997
11Generalmajor Winfried Weick1. Oktober 199131. März 1994
10Generalmajor Hannsjörn Boës1. April 199030. September 1991
09Generalmajor Ernst Klaffus1. Oktober 198731. März 1990
08Generalmajor Hartmut Behrendt1. April 198530. September 1987
07Generalmajor Harald Schulz1. Juli 198331. März 1985
06Generalmajor Gerhard Deckert1. April 198130. Juni 1983
05Generalmajor Hans-Joachim Mack1. Oktober 197931. März 1981
04Generalmajor Eberhard Burandt1. April 197830. September 1979
03Generalmajor Paul-Georg Kleffel1. Oktober 197631. März 1978
02Generalmajor Alexander Frevert-Niedermein1. April 197430. September 1976
01Generalmajor Hans-Georg Biedermann1. April 197131. März 1974

Weblinks

Koordinaten: 50° 41′ 57″ N, 7° 2′ 26″ O

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Eisernes Kreuz als nationales Erkennungszeichen der Bundeswehr.
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Das Verbandsabzeichen der militärischen Führungsstäbe des Bundesministerium der Verteidigung.
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