Führerstadt
Führerstadt war im Nationalsozialismus eine von Adolf Hitler verliehene Auszeichnung für Städte auf dem Gebiet des sogenannten Dritten Reiches. Von Hitler selbst dazu bestimmte Architekten (u. a. Albert Speer sen., Paul Ludwig Troost, German Bestelmeyer, Konstanty Gutschow, Hermann Giesler, Leonhard Gall und Paul Otto August Baumgarten) entwickelten städtebauliche Umgestaltungspläne, um dem mit der Auszeichnung verbundenen Anspruch gerecht zu werden. Bedingt durch die Kriegsentwicklung wurden diese Pläne größtenteils nicht verwirklicht.
Die Führerstädte waren:
- Linz: Die Stadt, in der Adolf Hitler seine Jugend verbrachte, sollte nach dem Krieg sein Alterssitz werden. Hitler plante deshalb die Errichtung der „Führerstadt Linz“.
- Berlin: siehe „Welthauptstadt Germania“
- München: die „Hauptstadt der Bewegung“
- Hamburg: die „Hauptstadt der deutschen Schiffahrt“ (Ausbaupläne von Konstanty Gutschow)
- Nürnberg: die „Stadt der Reichsparteitage“
Siehe auch
Literatur
- Jost Dülfer, Jochen Thies, Josef Henke: Baupolitik im Dritten Reich. Eine Dokumentation. Böhlau, Köln 1978, ISBN 3-412-03477-0.
- Ralph Giordano: Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte. Die Pläne der Nazis nach dem Endsieg. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2000, ISBN 3-462-02944-4, S. 79–112 (KiWi 587).