Förmitztalsperre

Förmitztalsperre
Staudamm und Hochwasserentlastung
Staudamm und Hochwasserentlastung
Staudamm und Hochwasserentlastung
LageLandkreis Hof
ZuflüsseFörmitz, Lamitz
AbflussFörmitz → Saale → Elbe → Nordsee
Größere Orte in der NäheSchwarzenbach an der Saale
Förmitztalsperre (Bayern)
Förmitztalsperre (Bayern)
Koordinaten50° 11′ 50″ N, 11° 54′ 37″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit1973–1978
Höhe über Talsohle29 m
Höhe über Gründungssohle32,5 m
Höhe der Bauwerkskrone531,6 m ü. NN
Bauwerksvolumen550.000 m³
Kronenlänge800 m
Kronenbreite8 m
Böschungsneigung luftseitig1:1,5 und 1:2
Böschungsneigung wasserseitig1:1,75
Kraftwerksleistung148 kW
Daten zum Stausee
Höhenlage (bei Stauziel)529 m ü. NN
Wasseroberfläche1,16 km²dep1
Speicherraum9,85 Mio. m³
Gesamtstauraum10,85 Mio. m³
Einzugsgebiet14,1 km², mit Überleitungen 24,6 km²
Vorsperre

Die Förmitztalsperre, der Förmitzspeicher oder Förmitzsee ist eine 1977 fertiggestellte Talsperre am südlichen Rand des Gemeindegebietes von Schwarzenbach an der Saale im oberfränkischen Landkreis Hof. Namensgeber ist der gleichnamige Fluss Förmitz, ein rechter Nebenfluss der „Sächsischen“ Saale. Die Talsperre liegt am Nord-Fuß des Waldsteinzuges im muldenförmigen Tal der Förmitz. Erbauer und Betreiber ist der Freistaat Bayern.

Nutzung

Die Talsperre dient der Niedrigwasseraufhöhung der Sächsischen Saale. In abflussreichen Zeiten (Winter/Frühjahr) zurückgehaltenes Wasser wird in abflussschwachen Zeiten der Saale zugegeben, so dass dort jederzeit ein garantierter Mindestwasserabfluss von ca. 1 m³/s gewährleistet ist. In begrenztem Umfang dient die Talsperre dem Hochwasserschutz sowie der Erzeugung elektrischer Energie. Die Leistung des im Jahr 1991 nachgerüsteten Wasserkraftwerkes, bestehend aus einer Durchströmturbine mit einem Ausbaudurchfluss von 0,8 m³/s und einem Asynchrongenerator, beträgt 148 kW. Damit werden jedes Jahr etwa 350.000 kWh Strom aus dem in die Förmitz bzw. in die Sächsische Saale abgegebenen Wasser erzeugt.[1] Des Weiteren dient die Talsperre der Naherholung. Das Angeln, Baden, Segeln, Surfen und Tauchen sind am und auf dem See möglich. Die Wasserfläche, die Inseln im See und der Uferbereich bieten einheimischen Vögeln und Zugvögeln Lebensraum.

Technische Daten

Staudamm

Größe

Die Talsperre besteht aus einer Vorsperre und dem Hauptspeicher. Zusammen bilden beide eine durchschnittliche Wasseroberfläche von 1,16 km².

Hauptsperre

Das Absperrbauwerk ist ein Steinschüttdamm mit Dichtkern. Die Innendichtung besteht aus einer Schlitzwand aus Erdbeton (Tonbeton), die einen beidseitigen Lehmkern und Stützkörper aus Fels und Gestein hat. Der Hauptspeicher hat eine Fläche von ca. 110 ha und ein Stauvolumen von ca. 10 Millionen Kubikmetern. Länge und Breite des Stausees betragen ca. 1,2 km. Der Hauptdamm ist 800 m lang und 32,5 m hoch.

Vorsperre

Am Zulauf der Förmitz gibt es eine Vorsperre mit einer Länge von rund 800 m und einer Breite von rund 120 m, einer Fläche von ca. 10 ha und einem Stauvolumen von 3,5 Millionen Kubikmetern. Der Vordamm ist 160 m lang, über der Talsohle 12,5 m hoch (über der Gründung 17,5 m) und hat ein Bauwerksvolumen von 50.000 m³. Auch er ist als Schüttdamm aufgebaut. Er ist im Mittelteil gepflastert und überströmbar. Der Vordamm wurde angelegt, da aufgrund des flachen Geländeverlaufs der Grundbereich der Vorsperre, der sich bis zur Ortschaft Förmitz zieht, die meiste Zeit des Jahres trocken liegen würde.

Speisung des Sees

Da der Zulauf durch die Förmitz alleine nicht zur Füllung des Speichers ausreicht, wurde eine 7,2 km lange Wasserüberleitung mit natürlichem Gefälle aus der benachbarten Lamitz gebaut. Das Ausleitungsbauwerk befindet sich nahe dem Ortsteil Dörflas der Gemeinde Kirchenlamitz, (Koordinaten Ausleitungsbauwerk), die Einmündung in der Nordost-Bucht des Speichersees (Koordinaten Einmündung) bei Förbau.[2]

Sonstiges

Eine mittelalterliche Ringwallanlage befindet sich in der Nähe des Damms bei Förbau

Siehe auch

Literatur

  • Franz List: Erfahrungen beim Bau und Betrieb der Förmitztalsperre mit Dammdichtung und Untergrundabdichtung, Wasserwirtschaft 70 (1980) 3.
  • Dietmar Herrmann, Helmut Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land. Lexikon. Ackermannverlag, Hof (Saale) 2000, ISBN 3-929364-18-2, S. 181 f.
  • Peter Franke, Wolfgang Frey: Talsperren in der Bundesrepublik Deutschland, DNK - DVWK 1987, ISBN 3-926520-00-0

Weblinks

Commons: Förmitztalsperre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Beschreibung der Wasserkraftanlage Förmitz auf der Internetpräsenz der Landeskraftwerke Bayern GmbH, abgerufen am 1. Juni 2013
  2. Bilder des Ausleitungsbauwerkes des Überleiters nahe Dörflas auf www.förmitzspeicher.de, abgerufen am 5. März 2014

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Vorsperre der Förmitztalsperre, Staudamm