Förmitz (Schwarzenbach an der Saale)
Förmitz | |
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Koordinaten: | 50° 11′ N, 11° 54′ O |
Höhe: | 533 m ü. NHN |
Einwohner: | 67 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95126 |
Vorwahl: | 09284 |
![]() Lage von Förmitz in Schwarzenbach an der Saale | |
Ansicht der Ortsmitte |

Förmitz (oberfränkisch: Färmitz) ist ein Gemeindeteil der Stadt Schwarzenbach an der Saale im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Förmitz liegt in der Gemarkung Hallerstein.[3]
Geografie
Beim Dorf mündet die Förmitz in den Vorspeicher der Förmitztalsperre. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Albertsreuth (1 km westlich) bzw. nach Hallerstein (1,7 km östlich). Weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Götzmannsgrün und nach Völkenreuth (2,1 km nordöstlich). Ein Anliegerweg führt nach Albertsberg (0,9 km südlich).[4]
Geschichte
Der Ort wurde im Jahr 1361 als „Vormitz“ erstmals urkundlich erwähnt.[5] In Förmitz gab es zwei Mühlen, die als Obere und Untere Mühle bezeichnet werden. Die Untere Mühle war eine Getreidemühle, die 1490 zur Herrschaft Hallerstein gehörte und 1778 in das Dorf eingegliedert wurde. Sie wurde 1976 abgerissen. Die Obere Förmitzer Mühle war als Getreide- und Schneidmühle vom 15. Jahrhundert bis 1934/35 in Betrieb.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Förmitz aus 18 Anwesen (2 Frohnhöfe, 4 Halbfrohnhöfe, 1 Dreiviertelfrohnhof, 5 Frohngüter, 2 Halbhöfe, 1 Halbhof mit Mühle, 2 Viertelhöfe, 1 Tropfhaus). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtrichteramt Münchberg zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das bayreuthische Amt Hallerstein war Grundherr.[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand Förmitz dem Justiz- und Kammeramt Münchberg. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Förmitz dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Hallerstein und der zugleich entstandenen Ruralgemeinde Hallerstein zugeordnet.[8] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Förmitz am 1. Juli 1976 in die Stadt Schwarzenbach an der Saale eingegliedert.[9]
Baudenkmäler
Zwei Wohnstallhäuser und ein Hoftor sind als Baudenkmäler ausgewiesen.[10]
- Wohnstallhaus nahe der Ortsmitte
- Wohnstallhaus im Nordwesten des Ortes
- ehemaliges Baudenkmal
- Haus Nr. 11: Zweigeschossiges Wohnstallhaus mit Satteldach, der Türsturz zur Wohnung bezeichnet „18 J.A.P. 41“ (=Johann Adam Popp). Die beiden Granittorpfeiler gefeldert und bezeichnet „JAP“ und „1823“.[11]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1799 | 1812 | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 108 | 91 * | 100 * | 135 | 127 | 124 | 109 | 99 | 129 | 74 | 80 | 67 |
Häuser[12] | 18 | 18 * | 17 | 17 | 16 | 16 | 17 | 18 | ||||
Quelle | [13] | [8] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [1] |
Religion
Förmitz ist bis heute nach Hallerstein gepfarrt und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt.[7][21]
Literatur
- Tilmann Breuer: Landkreis Münchberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 13). Deutscher Kunstverlag, München 1961, DNB 450619397, S. 11.
- Hans Bucka, Oskar Heland: Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Hof und in der Stadt Hof. Hof 1986. S. 51.
- Johann Kaspar Bundschuh: Förmitz. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 157 (Digitalisat).
- Werner Dengler: Hallerstein und Förmitz – Die Flurkarte als Grundlage für die Ortsgeschichte. Bayreuth 2012.
- Annett Haberlah-Pohl: Münchberg. Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 39). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2011, ISBN 978-3-7696-6556-7.
- Dietmar Herrmann, Helmut Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land. Lexikon. Ackermannverlag, Hof (Saale) 2000, ISBN 3-929364-18-2, Sp. 181.
- Georg Paul Hönn: Förnitz. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 248 (Digitalisat).
Weblinks
- Förmitz in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. Februar 2025.
- Förmitz in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 27. Februar 2025.
- Förmitz im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 27. Februar 2025.
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 308 (Digitalisat).
- ↑ Stadt Schwarzenbach a.d.Saale, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 27. Februar 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 27. Februar 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ D. Hermann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land, Sp. 181.
- ↑ Wilfried Kluge: Mühlen in Münchberg und im alten Landkreis Münchberg. In Münchberg - Beiträge zur Stadtgeschichte, Band 2, Münchberg 1998, S. 143, 145, ISBN 978-3938463024
- ↑ a b A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 407f.
- ↑ a b A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 489.
- ↑ Schwarzenbach an der Saale > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 27. Februar 2025.
- ↑ Denkmalliste für Schwarzenbach (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ T. Breuer: Landkreis Münchberg, S. 11. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken., Bd. 2, Sp. 157.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 29 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 911, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1085, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1033 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1082 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1117 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 964 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 709 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 155 (Digitalisat).
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Dortsansicht des Dorfes Förmitz bei Hallerstein (Stadt Schwarzenbach a.d. Saale)
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Förmitz, Ortsteil von Schwarzenbach an der Saale
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Förmitz, Ortsteil von Schwarzenbach an der Saale
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Förmitz, Ortsteil von Schwarzenbach an der Saale
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