Förderpreis Neues Deutsches Kino

Der Förderpreis Neues Deutsches Kino wird auf dem Filmfest München verliehen. Ausgezeichnet werden Nachwuchsregisseure, Nachwuchsproduzenten, Nachwuchsautoren und Nachwuchsschauspieler deutscher Filme aus der Reihe Neues Deutsches Kino des Filmfests München. Stifter sind die DZ Bank, Bavaria Film und der Bayerische Rundfunk. Die Preissummen betragen 30.000 Euro in der Kategorie Regie, 20.000 Euro (Produktion), 10.000 Euro (Drehbuch) und 10.000 Euro (Schauspiel). Regisseure, Autoren und Schauspieler können für ihren ersten, zweiten oder dritten langen Kinospielfilm ausgezeichnet werden, Produzenten maximal für den sechsten. Eine dreiköpfige Jury entscheidet über die Preisvergabe.[1]

Hervorgegangen ist der Preis aus dem Regieförderpreis der HypoVereinsbank (Hypopreis), der seit 1989 verliehen wurde und der höchstdotierte private Filmpreis Deutschlands war.[2] 2002 wurde daraus der Förderpreis Deutscher Film, den die HypoVereinsbank gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk und der Bavaria Film vergab. 2012 ersetzte die DZ Bank die Hypovereinsbank als Stifter und der Preis wurde in Förderpreis Neues Deutsches Kino umbenannt. Seit 2005 wird bei den Internationalen Hofer Filmtagen zusätzlich ein Nachwuchspreis für außergewöhnliche künstlerische Leistungen vergeben.

1989–2001: Regieförderpreis der HypoVereinsbank

1989

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002–2011: Förderpreis Deutscher Film

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2009 sorgte die Jury um Caroline Link, Produzent Uli Aselmann und Schauspieler Maximilian Brückner für einen Eklat, als sie sich dafür entschied, aufgrund der ihrer Meinung nach mangelhaften Auswahl keinen Förderpreis in den Kategorien Regie und Drehbuch zu vergeben. „Wir haben händeringend nach einem Film gesucht, der eine Geschichte erzählt, der in irgendeiner Weise relevant ist – von einer politischen oder gesellschaftlichen Bedeutung wage ich schon gar nicht mehr zu reden. Aber da war nichts, was uns berührt oder interessiert hätte. Man fragt sich dann schon, woran das liegt. Gab es in diesem Jahr nicht mehr spannendes, junges Kino? Wollen die entsprechenden Filmemacher nicht nach München, wollen sie woanders hin? Oder sieht das Filmfest München nicht die richtigen Filme, wählt also die falschen aus? Im Moment sind wir alle noch auf der Suche.“, so Link.[3]

2010

2011

  • Regie (20.000 Euro): Tim Fehlbaum für Hell
  • Produktion (20.000 Euro): Benny Drechsel und Karsten Stöter für Der Fluss war einst ein Mensch
  • Drehbuch (10.000 Euro): David Wnendt für Kriegerin
  • Schauspiel weiblich (5.000 Euro): Alina Levshin für ihre Rolle in Kriegerin
  • Schauspiel männlich (5.000 Euro): Golo Euler für seine Rolle in Kasimir und Karoline

Seit 2012: Förderpreis Neues Deutsches Kino

2012

2013

Jury: Bibiana Beglau (Schauspielerin), Angelina Maccarone (Regisseurin), Gerhard Meixner (Produzent)

  • Regie (30.000 Euro): Jakob Lass für Love Steaks
  • Produktion (20.000 Euro): Ines Schiller und Golo Schultz für Love Steaks
  • Drehbuch (10.000 Euro): Jakob Lass, Timon Schäppi, Ines Schiller und Nico Woche für Love Steaks
  • Schauspiel (10.000 Euro): Lana Cooper und Franz Rogowski für ihre Rollen in Love Steaks

2014

Jury: Sherry Hormann (Regisseurin), Peter Herrmann (Produzent), Max Moor (Schauspieler)

2015

Jury: Peter Rommel (Produzent), Sebastian Schipper (Regisseur/Schauspieler), Johanna Wokalek (Schauspielerin)

  • Regie (30.000 Euro): Visar Morina für Babai
  • Produktion (20.000 Euro): Steve Hudson und Sonja Ewers für Happy Hour
  • Drehbuch (10.000 Euro): Visar Morina für Babai
  • Schauspiel (10.000 Euro): Val Maloku und Astrit Kabashi für ihre Rollen in Babai

2016

Hauptdarsteller Andreas Döhler bei den Dreharbeiten zu Die Hände meiner Mutter, 2015, Preisträger in der Kategorie Schauspiel.

Jury: Nicole Gerhards (Produzentin), Dietrich Brüggemann (Regisseur), Johann von Bülow (Schauspieler)

2017

Jury: Edgar Selge (Schauspieler), Verena Gräfe-Höft (Produzentin), Michael Weber (Produzent)

2018

Jury: Vicky Krieps (Schauspielerin), Jamila Wenske (Produzentin), Uisenma Borchu (Regisseurin)

  • Regie (30.000 Euro): Eva Trobisch für Alles ist gut
  • Produktion (20.000 Euro): Anna de Paoli für A Young Man with High Potential
  • Drehbuch (10.000 Euro): Damian John Harper für In the Middle of the River
  • Schauspiel (10.000 Euro): Aenne Schwarz für Alles ist gut

2019

Jury: Melika Foroutan (Schauspielerin), Claudia Steffen (Produzentin), Alfred Holighaus (Drehbuchautor)

2020

keine Verleihung aufgrund der COVID-19-Pandemie

2021

2022

  • Regie (30.000 Euro): Sophie Linnenbaum für The Ordinaries
  • Produktion (20.000 Euro): Britta Strampe und Laura Klippel für The Ordinaries
  • Drehbuch (10.000 Euro): Florian Plumeyer und Katharina Woll für Alle wollen geliebt werden
  • Schauspiel (10.000 Euro): Lena Schmidtke für Wut auf Kuba

2023

  • Regie (30.000 Euro): Sylvie Michel für More than Strangers
  • Produktion (20.000 Euro): Uschi Feldges für Leere Netze
  • Drehbuch (10.000 Euro): Merle Grimme für Clashing Differences
  • Schauspiel (10.000 Euro): Dor Aloni für Südsee

2024

  • Regie (30.000 Euro): Fabian Stumm für Sad Jokes
  • Produktion (20.000 Euro): Semih Korhan Güner für Milch ins Feuer
  • Drehbuch (10.000 Euro): Aaron Arens und Lukas Loose für Sonnenplätze
  • Schauspiel (10.000 Euro): Atika Jumaih Bashiru für O Chale

Einzelnachweise

  1. Filmfest München: Neuer Preis für den deutschen Nachwuchs. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) In: kino-zeit.de vom 25. Mai 2012. Abgerufen am 10. Oktober 2019.
  2. Neuer Förderpreis Deutscher Film, Blickpunkt:Film vom 23. April 2002, abgerufen am 24. Januar 2010.
  3. vgl. Moritz Holfelder: Mut zum Eklat beim Filmfest In: Zeit Online, 2. Juli 2009. Abgerufen am 10. Oktober 2019.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Hauptdarsteller Andreas Döhler bei den Dreharbeiten des Kinospielfilms "Die Hände meiner Mutter".jpg
Autor/Urheber: Florian Eichinger, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Main Actor Andreas Döhler during the shooting of "Hands of a Mother" ("Die Hände meiner Mutter")