Extra 300
Extra 300 | |
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Typ | Sport- und Kunstflugflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Extra Aircraft |
Erstflug | 6. Mai 1988 |
Indienststellung | 1991 |
Die Extra 300 ist ein Sport- und Kunstflugzeug. Es wurde vom ehemaligen Kunstflugpiloten Walter Extra als Hochleistungsflugzeug für den Wettbewerbskunstflug entwickelt und ist eines der wenigen Flugzeuge, das heute in der Kunstflugkategorie Unlimited konkurrenzfähig ist. Gebaut wird es von der Extra Flugzeugproduktions- und Vertriebs GmbH am Verkehrslandeplatz Dinslaken/Schwarze Heide in Hünxe.
Geschichte
Die Extra 300 wurde 1988 vorgestellt und wird seitdem in vielen verschiedenen Ausführungen hergestellt. Der Hauptunterschied zu ihren Vorgängern Extra 230 bzw. Extra 260 sind die aus Faserverbundwerkstoffen statt aus Holz gebauten Tragflächen und der stärkere Lycoming-AEIO-540-Motor. Der Erstflug der Maschine mit dem Kennzeichen D-EAEW mit Walter Extra an Bord war am 6. Mai 1988 und Anfang 1991 erhielt die Maschine ihre Musterzulassung.[1] Die ursprüngliche Version Extra 300 ist ein zweisitziger Mitteldecker mit symmetrischem Flächenprofil und null Grad Einstellwinkel. Durch das symmetrische Flügelprofil zeigt das Flugzeug sowohl in Normal- als auch in Rückenlage neutrales Flugverhalten.
Im Jahr 2012 dienten die zwei Extras der Flying Bulls als Schleppmaschinen für den Stunt «Akte Blanix 3»[2].
Die Extra 330LE (Luftfahrzeugkennzeichen D-EPWR) ist eine von Siemens mit einem elektrischen Antrieb (Masse etwa 50 kg bei einer Leistung von 260 kW) ausgerüstete Variante, die am 4. Juli 2016 auf dem Flugplatz Dinslaken/Schwarze Heide bei Bottrop-Kirchhellen zu ihrem Erstflug startete. Damit flog zum ersten Mal ein nach der Bauvorschrift CS-23 ausgelegtes Flugzeug mit einem rein elektrischen Antrieb. Das Antriebssystem entwickelte Siemens mit Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des Deutschen Luftfahrtforschungsprogramms LuFo. Die Extra 330LE entstand in Zusammenarbeit von Siemens, Extra Aircraft, MT-Propeller und der slowenischen Pipistrel (Batterie).[3]
Varianten
300S
- Einsitzige Ausführung mit kürzerer Spannweite, Erstflug am 5. März 1992
300SC
- Eine weiter auf Kunstflug optimierte Variante
330SC
- Variante der 300SC mit 242 kW starkem Textron-Lycoming AEIO-580-EXP. Seit 2008.
300SR
Für das Red-Bull-Air-Race entwickelte Version mit angepasstem asymmetrischen Flügelprofil mit erhöhtem Auftrieb und dadurch einem engeren Kurvenradius.
300L / LP / LC
- Zweisitzer-Tiefdecker
300/L
- Variante der 300L mit 242 kW (329 PS) starkem Textron-Lycoming AEIO-580-EXP. Seit 2008.
200
- Ab 1996 vorgestellte Version mit 147 kW (200 PS) starkem Motor.[4]
Nutzer
Mit den Extra 300 fliegen Sportpiloten und Kunstflugstaffeln.
- The Blades, ein britisches Kunstflugteam, verwenden Extra 300LP und 330SC.[5]
- Die Royal Jordanian Falcons fliegen fünf Extra 300L.[6]
- The Flying Bulls verfügen über zwei (2) Extra 330LX (OE-ARN und OE-ARO)[7]
Flugunfälle
Der deutsche Unternehmer Klaus Lenhart starb am 30. April 2012 beim Absturz seiner Extra 300L D-EWKL.[8]
Technische Daten
Kenngröße | Extra 300 | Extra 300L | Extra 300/LC[9] |
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Länge | 6,65 m | 6,94 m | 7,20 m |
Spannweite | 7,50 m | 7,70 m | 8,0 m |
Höhe | 2,62 m | ||
Flügelfläche | 10,45 m² | 10,70 m² | 10,72 m² |
Flügelstreckung | 5,4 | 5,5 | 6,0 |
Leermasse | 653 kg | 672 kg | 738 kg |
max. Startmasse | 920 kg | 950 kg | |
Höchstgeschwindigkeit | 407 km/h | 424 km/h | 219 kn (ca. 410 km/h) |
Reisegeschwindigkeit | 314 km/h | 138 kn (ca. 260 km/h) | |
Mindestgeschwindigkeit | 118 km/h | ||
Steigleistung | 16 m/s | ||
Gipfelhöhe | 4875 m | 10.000 ft (ca. 3.050 m) | |
Treibstoffmenge | Rumpftank 51 l, Tragflächentanks 2 × 60 l[10] | 221 l | |
Reichweite | 850 km | 768 km | |
min. Startstrecke | 112 m | ||
Rollrate | 380°/s | ||
Lastvielfache | ±10g | ||
Triebwerk | ein Lycoming AEIO-540-L | ein Lycoming AEIO-540 | ein Lycoming AEIO-580-B1A |
Leistung | 224 kW (305 PS) mit Schmauch-Auspuffrohr | 224 kW | 235 kW |
Propeller | Mühlbauer-Verstellpropeller, Durchmesser 2 m, Holz/Edelstahl, verstärkte Ränder (300S: 3- oder 4-Blatt-Propeller) | 3-Blatt-Verstellpropeller MTV 9-B-C/C 200-15, Verbundbauweise | 3-Blatt-Verstellpropeller MTV-9-B-C/C198-25 oder 4-Blatt MTV-14-B-C/C190-130 |
Die Daten können je nach Modell und Ausrüstung abweichen.
Weblinks
- Red Bull Air Race Extra 300 s (englisch)
- Technische Daten der 300LP, PDF, 133 kB (Memento vom 16. März 2006 im Internet Archive)
- Website der Firma Extra Aircraft (englisch)
- Musterzulassung der EA 300 – EASA-TCDS-A.362 (PDF; 103 kB)
- Technische Daten der 300L, PDF, 1289 kB (Memento vom 29. Dezember 2009 im Internet Archive)
- Die EA-300L auf der Webseite der The Royal Jordanian Falcons (Memento vom 1. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Von Acrostar bis Xtreme – Die deutschen Kunstflugzeuge ab 1955. In: FliegerRevue. Januar 2010, S. 56–59.
- ↑ Wing suit team and acrobatic gliders stunt flying - Akte Blanix 3. Abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ Weltrekord-Elektromotor absolviert Erstflug. Siemens AG, 4. Juli 2016, abgerufen am 4. Juni 2016.
- ↑ Information Manual Extra 200. (PDF; 1,5 MB) EXTRA Flugzeugproduktions- und Vertriebs-GmbH, abgerufen am 2. Februar 2021 (englisch).
- ↑ The Blades – The Aircraft – Aerobatic Display Team, Aerobatic Flights and Flying experiences. (Nicht mehr online verfügbar.) In: theblades.com. Archiviert vom Original am 18. April 2016; abgerufen am 18. April 2016 (englisch).
- ↑ History. In: rjfalcons.com. Abgerufen am 18. April 2016 (englisch).
- ↑ Extra 300 L. Abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ In Memoriam…Klaus Lenhart. Abgerufen am 1. Mai 2012.
- ↑ Type-Certificate EASA.A.362. (PDF; 100 kB) Ausgabe 7. In: easa.europa.eu. EASA, 8. September 2013, S. 49, abgerufen am 21. Dezember 2017 (englisch).
- ↑ Pilots operating handbook Extra 300L
Auf dieser Seite verwendete Medien
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unbekannt
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Autor/Urheber:
Performing at Al Ain FAI Grand Prix 2006 with a beautiful desert background
Autor/Urheber: Juan Kulichevsky, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Extra 300 at Aeroclub La Plata
Autor/Urheber: Stefan Krause, Germany, Lizenz: FAL
Kunstflugvorführung der Royal Jordanian Falcons mit Extra 300 Maschinen.
Autor/Urheber: Stefan Krause, Germany, Lizenz: FAL
Klaus Lenhart mit seiner Extra 300L, im Einsatz als Schleppflugzeug für Segelflieger bei der OTT 2011.