Exenteration

Exenteration (Exenteratio), Eventration (Eventratio) oder Eviszeration (Evisceratio) sind die medizinischen Fachbegriffe für das Herausnehmen (ex- aus, heraus) von Eingeweiden (griechisch: enteron, lateinisch: viscera), die sogenannte „Ausweidung“. Die Begriffe können synonym verwendet werden.

Operationen

Das vorübergehende Verlagern des Dünndarmpaketes vor die Bauchdecke im Rahmen einer offenen Bauchoperation wird auch als Exenteration bezeichnet.[1] Dies ist häufig erforderlich um in der Bauchhöhle Platz für weitere Operationsschritte zu schaffen.

In gynäkologischem Kontext wird unter Exenteration die Entfernung der Eingeweide des kleinen Beckens verstanden (Exenteratio oder Evisceratio pelvis). Hierbei werden Vagina und inneres Genitale entfernt. Bei der vorderen Exenteration werden zusätzlich Blase und Harnröhre, bei der hinteren Exenteration Perineum, Anus und Enddarm entfernt. Die totale Exenteration ist die Kombination aus vorderer und hinterer Exenteration. Diese sehr invasive Operation wird in ausgewählten Fällen lokal fortgeschrittener Vulva-, Vaginal- und Zervixkarzinome vorgenommen.[2]

Als Exenteratio oculi oder Exenteratio bulbi (auch Enucleatio bulbi) wird in der Augenheilkunde das Entfernen des Augapfels (Bulbus oculi) bezeichnet, die Exenteratio orbitae ist das Ausräumen der Augenhöhle (Orbita).[1]

Hinrichtung

Zur Hinrichtungsmethode siehe Ausdärmen.

Einzelnachweise

  1. a b Willibald Pschyrembel: Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. 257. Auflage. de Gruyter Berlin / New York 1994, ISBN 3-11-012692-3
  2. Kaufmann, Costa, Scharl (Hrsg.): Die Gynäkologie. 3. Auflage. Springer, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-20922-2, S. 816.