Ewald Munschke

Ewald Munschke (* 20. März 1901 in Berlin; † 21. Oktober 1981 in Ost-Berlin) war ein deutscher Interbrigadist, SED-Funktionär und General (KVP, NVA).

Leben

Der Sohn eines Steinmetz und einer Köchin blieb nach absolvierten 8 Klassen ohne Berufsausbildung. Zunächst arbeitete er von 1915 bis 1917 als Bote für eine Lebensversicherung.

Anschließend leistete er bis Kriegsende an der Ostfront in einem Infanterieregiment Hilfs- und Kurierdienste.

Danach verdiente er sich bis 1919 als Zugabfertiger und Kutscher seinen Lohn, bevor er bis 1920 als Eisenbahner im Eisenbahnregiment 4 tätig war. Zugleich trat er 1920 in die Gewerkschaft ein. Anschließend war er bis 1931 als Arbeiter tätig, u. a. als Packer und Bauarbeiter. 1923 trat er der KPD bei, aus der er jedoch 1924 zunächst wieder austrat.

1930 wurde Munschke wieder KPD-Mitglied und von da an Mitarbeiter des Militärpolitischen Apparates der KPD. Zwischen 1931 und 1933 war Munschke arbeitslos. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte er im Oktober 1933 in die Sowjetunion, wo er sich bis 1936 aufhielt. Dort studierte Munschke von 1934 bis 1936 an einer Komintern-Schule in Moskau. 1936 ging er nach Spanien zu den Internationalen Brigaden, die im Spanischen Bürgerkrieg kämpften. Dort war Munschke zunächst Kriegskommissar im Tschapajew-Bataillon der XIII. Internationalen Brigade. Später leitete er eine Kommissar- bzw. Parteischule. 1938 floh er zunächst nach Frankreich, später Belgien. Bis 1945 war er im antifaschistischen Widerstandskampf in Frankreich, Belgien und den Niederlanden tätig. Er war Angehöriger von niederländischen Widerstandsorganisationen und seit 1944 arbeitete er im Bund freier Deutscher in den Niederlanden mit.

Nach Kriegsende kehrte Munschke 1945 in seine Heimatstadt Berlin zurück. Er wurde wieder als KPD-Mitglied registriert und wurde zunächst deren Parteisekretär in der Berliner Polizei. 1946 wechselte er nach Entstehung der SED in deren Berliner Landesleitung, wo er zunächst stellvertretender Leiter, später Leiter der wichtigen Kaderabteilung war. 1949 wechselte Munschke in das ZK der SED, wo er zunächst Hauptreferent, später wiederum Leiter der wichtigen Kaderabteilung wurde.

Grabstätte

Als 1952 erfahrenes Personal für den Aufbau der Kasernierten Volkspolizei (KVP) gesucht wurde, fiel die Wahl auch auf Munschke. Als Kommissar der Interbrigaden konnte er auf militärische Erfahrungen zurückgreifen. Munschke trat am 1. Mai 1952 seinen Dienst bei den bewaffneten Organen der DDR an. Ohne vorher einen militärischen Dienstgrad besessen zu haben, wurde er am 1. Oktober 1952 zum Generalmajor ernannt, gleichzeitig wurde er Stellvertreter des Ministers des Innern und Chef der Verwaltung Kader beim Ministerium des Innern, dem die KVP unterstand. Mit Gründung der NVA wurde Munschke per 1. März 1956 Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung[1] und der erste Chef der Verwaltung Kader beim Ministerium für Nationale Verteidigung der DDR. Diese Dienststellung hatte er bis zum 31. Januar 1961 inne. Bis dahin gehörte er auch als "Kaderchef" dem Kollegium des Ministeriums für Nationale Verteidigung an, dem engsten Führungszirkel der NVA. Anschließend leitete er bis zu seiner Entlassung am 31. Januar 1969 als Vorsitzender die Parteikontrollkommission der SED in der Politischen Hauptverwaltung der NVA. Von 1962 bis 1971 war er zudem Kandidat der Zentralen Parteikontrollkommission der SED.

Seine Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt.

Auszeichnungen und Ehrungen

Literatur

  • Helmut Müller-Enbergs, Andreas HerbstMunschke, Ewald. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA. Ein biographisches Handbuch. 4. Auflage. Ch. Links, Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3.
  • Klaus Froh: Chronik der NVA 1. Auflage. Köster, Berlin 2010, ISBN 978-3895747458.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wer war wer in der DDR? Ein biographisches Lexikon, Links, 2000

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