Evert Prahm

Evert Pram
(c) David Wright, CC BY-SA 2.0
Evert Prahm bei Niedrigwasser in New Holland (North Lincolnshire, UK)
Evert Prahm bei Niedrigwasser in New Holland (North Lincolnshire, UK)
Schiffsdaten
FlaggeDeutschland Deutschland
andere Schiffsnamen

May B (seit 2020)

SchiffstypKüstenmotorschiff
RufzeichenDQRI
HeimathafenLeer
EignerHammann & Prahm Reederei GmbH & Co. KG MS „Evert Prahm“
BauwerftKötter-Werft, Haren (Ems)
Baunummer90
Kiellegung5. Mai 1994
Stapellauf25. September 1996
Schiffsmaße und Besatzung
Länge78,24 m (Lüa)
74 m (Lpp)
Breite11,65 m
Seitenhöhe5,80 m
Tiefgangmax. 4,50 m
Vermessung1.598 BRZ / 902 NRZ
Maschinenanlage
Maschine1 × SKL-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat1.320 kW (1.795 PS)
Höchst­geschwindigkeit11 kn (20 km/h)
Propeller1 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit2.398 tdw
Daten als May B
Flagge

Panama Panama

Heimathafen

Panama

Rufzeichen

3FQA2

Sonstiges
KlassifizierungenBureau Veritas
IMO-Nr.9138757

Evert Prahm ist der ehemalige Name eines Küstenmotorschiffs. Das Schiff kollidierte im Januar 2016 mit der Schwebefähre in Rendsburg, die dabei irreparabel beschädigt wurde.

Geschichte

Das Schiff wurde unter der Baunummer 90 auf der Kötter-Werft in Haren (Ems) gebaut. Die Kiellegung des Schiffes fand am 5. Mai 1994, der Stapellauf am 25. September 1996 statt.

Das Schiff gehörte einem Unternehmen der Hammann & Prahm-Reederei in Wischhafen. Bereedert wurde es von der ebenfalls in Wischhafen ansässigen Karl-Meyer-Reederei.[1][2] Die Befrachtung oblag dem Unternehmen Wilhelm E. F. Schmid in Husum.[3]

Evert Prahm in Rendsburg nach der Kollision mit der Schwebefähre

Am 8. Januar 2016 kollidierte die Evert Prahm gegen 6:40 Uhr mit der Schwebefähre in Rendsburg. Dabei wurden der Fährführer sowie ein Passagier auf der Fähre verletzt. Das Schiff wurde vor allem am Brückenhaus stark beschädigt. Infolge der Kollision wurden der Nord-Ostsee-Kanal sowie die Rendsburger Hochbrücke, über die die Bahnstrecke Neumünster–Flensburg verläuft, gesperrt.[4] Kanal und Brücke wurden rund zehn Stunden nach der Kollision wieder für den Verkehr freigegeben.[5][6]

Die Evert Prahm befand sich mit einer Ladung Mais auf dem Weg von Liepāja in Lettland nach Husum. An Bord befanden sich sieben Besatzungsmitglieder sowie der Kanallotse.[2]

Die Kollision wurde von der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung als „schwerer Seeunfall“ eingestuft.[2]

Die Evert Prahm wurde nach dem Unfall instand gesetzt. 2020 wurde sie nach Polen verkauft. Das in May B umbenannte Schiff wurde unter die Flagge Panamas gebracht.

Technische Daten und Ausstattung

Das Schiff wird von einem SKL-Dieselmotor (Typ: 6 VD 29/24 AL-2) mit 1320 kW Leistung angetrieben, der über ein Untersetzungsgetriebe auf einen Verstellpropeller wirkt. Das Schiff erreicht damit eine Geschwindigkeit von 11 kn. Für die Stromversorgung stehen ein Dieselgenerator von MWM (Typ: TD 226-6) sowie ein Notgenerator von Deutz (Typ: F5L912) zur Verfügung. Das Schiff ist mit einem Bugstrahlruder ausgestattet.

Der Laderaum ist boxenförmig und 50,38 m lang, 9,30 m breit und 6,64 m tief. Die Kapazität beträgt 113.200 ft³ für Schütt- und Stückgüter. Der Laderaum wird mit hydraulisch betriebenen Faltlukendeckel verschlossen. Er kann mit zwei Schotten, die an zwölf Positionen errichten werden können, unterteilt werden. Die Tankdecke kann mit 12 t pro m², die Lukendeckel mit 1,46 t pro m² belastet werden.

Die Decksaufbauten befinden sich am Heck des Schiffes.

Weblinks

Commons: Evert Prahm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karl-Meyer-Flotte (Memento vom 27. Januar 2017 im Internet Archive), Karl Meyer AG.
  2. a b c Kollision des Küstenmotorschiffs „Evert Prahm“ mit der Rendsburger Schwebefähre, Untersuchungszwischenbericht zu dem Untersuchungsbericht 12/16, Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung, 6. Januar 2017 (PDF-Datei, 315 kB). Abgerufen am 26. Januar 2017.
  3. Schiffe (Memento vom 2. Februar 2017 im Internet Archive), Wilhelm E. F. Schmid GmbH.
  4. Eckhard-Herbert Arndt: Kollision im NOK: Ursache noch unklar, THB – Deutsche Schiffahrts-Zeitung, 8. Januar 2016. Abgerufen am 26. Januar 2017.
  5. Unfall Rendsburger Schwebefähre mit Frachter: Die Fast-Katastrophe, Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 9. Januar 2016. Abgerufen am 26. Januar 2017.
  6. Kollision der Schwebefähre mit einem Seeschiff (Memento vom 26. März 2021 im Internet Archive), Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau, 3. April 2017.

Auf dieser Seite verwendete Medien

New Holland Dock - geograph.org.uk - 872302.jpg
(c) David Wright, CC BY-SA 2.0
New Holland Dock The "Evert Prahm" with a cargo of packaged timber is awaiting discharge.
Evert Prahm nach Unfall mit Schwebfähre 2.JPG
Autor/Urheber: Wusel007, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Am 08.01.2016 etwa um 7:00 Uhr ist die Evert Prahm mit der Schwebefähre in Rendsburg auf dem Nord-Ostsee-Kanal kollidiert. Bei der Evert Prahm wurde die Brücke sowie der Mast, die Antennen und Radaranlagen beschädigt. Auf der Schwebefähre gab es zwei Verletzte, es entstand schwerer Sachschaden.