Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk

EJF gemeinnützige AG
RechtsformGemeinnützige Aktiengesellschaft
Gründung1894
SitzBerlin
VorläuferBrandenburgischen Rettungshausgesellschaft (1894), EJF gemeinnützigen Heimbetriebs-GmbH (1990)
ZweckDiakonische Einrichtung
VorsitzAndreas Eckhoff
Umsatz215.300.000 Euro (2020)
Beschäftigte4154 (2020)
Websitewww.ejf.de

Das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF gemeinnützige AG) mit Sitz in Berlin ist ein diakonisch-sozialer Träger von Einrichtungen und Diensten für Menschen, die eine besondere persönliche und soziale Zuwendung und Begleitung suchen.

Hauptaufgabenfelder des EJF sind die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, die Behindertenhilfe, Altenhilfe sowie die Arbeit mit Asylsuchenden und Flüchtlingen. Außerdem betreibt das EJF Kindertagesstätten, engagiert sich in der Aus- und Fortbildung und betreibt Freizeiteinrichtungen und Tagungsstätten.

Das EJF unterhält über 120 Einrichtungen in Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern, Nordrhein-Westfalen sowie Polen und Tschechien.

Insgesamt knapp 20.000 Menschen werden in diesen Einrichtungen des EJF dauerhaft oder zeitweise von rund 4.000 Mitarbeitern betreut. Ein Drittel der Betreuten sind Kinder und Jugendliche.

Die Organisation ist Mitglied im Diakonischen Werk und versteht seinen Auftrag als Umsetzung des christlichen Gebotes der tätigen Nächstenliebe. Das offizielle Motto lautet: miteinander – füreinander.

Geleitet wird die EJF gemeinnützige AG vom Vorstandsvorsitzenden Andreas Eckhoff und Vorstand Norbert Schweers.[1]

Geschichte

Die Organisation hat ihre Wurzeln in der Rettungshausbewegung des späten 19. Jahrhunderts und geht aus dem am 4. Dezember 1894 gegründeten „Brandenburgischen Rettungshausverband“ hervor. Dieser wurde 1916 in "Kirchlicher Erziehungs-Verband der Provinz Brandenburg e.V. (KEV)" umbenannt und 1950 in "Kirchlicher Erziehungsverband Berlin-Brandenburg e.V."[2]

Von 1966 ab wurde das abseits vom Lärm und Stress der Großstadt gelegene Diakoniezentrum Heiligensee für Menschen in besonderen Lebenslagen geplant und entwickelt, das auf über 16 ha für ca. 1500 Menschen ein Zuhause bzw. einen Arbeitsplatz bietet.

Zwischen 2004 und 2009 bestand eine Kooperation zwischen dem Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) und der Diakoniestiftung Lazarus Berlin. Die AG nannte sich in der Zeit EJF-Lazarus Gesellschaft.

2010 stand das EJF wegen der Misshandlung eines jugendlichen Heimbewohners in Brandenburg sowie undurchsichtigen Finanzgebarens in der öffentlichen Kritik. Die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden jedoch ein.

Seit 2015 engagierte sich die Organisation verstärkt in der Flüchtlingshilfe und gehörte zu den ersten Betreibern der sogenannten Tempohomes in Berlin.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Transparenz. In: ejf.de. Abgerufen am 22. April 2020.
  2. Chronik. In: ejf.de. Abgerufen am 22. April 2020.
  3. Asylbewerber beziehen Tempohome in der Zossener Straße. In: berliner-woche.de. 20. Oktober 2016, abgerufen am 22. April 2020.